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Eichendorff, Joseph von: Die Glücksritter. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 3. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 87–159. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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Herrn dicht vor sich, die dort zu lustwandeln schienen. Da ruft ihm aber zu seinem großen Erstaunen auch schon der Herr lachend entgegen: Nun, endlich, endlich, willkommen! und: Wir haben schon recht auf Sie gewartet, sagt die Dame. Der Bursch, ohne sich in der Confusion lange zu besinnen, macht ein Compliment und erwidert: sein Courier wäre an Allem Schuld, der hätte zur Unzeit mit der Peitsche geschnalzt, da habe sein Roß einen erstaunlichen Satz gemacht, daß er mit der Frisur am Aste hängen geblieben; so habe er in der Geschwindigkeit die Gartenthür verfehlt -- Und den rechten Ton getroffen, meinte die Dame, Sie spielen zum Entzücken. -- Bloß das Klarinett ein wenig, sagte der Bursch verwundert. -- Aber wo bleibt denn dein Schatz? fragte der Herr wieder. -- Schatz? -- entgegnete der Bursch -- o die kommt mir mit Extrapost nachgefahren wie eine Ananas im Glaskasten. -- Und wahrhaftig, als er unter den dunkeln Bäumen umherschaute, sah er seitwärts am Gartenthor den Wagen, den er kaum verlassen, so eben im hellen Mondschein stillhalten. Aber die Andern bemerkten es nicht mehr, sie waren schon lachend vorausgeeilt. Er ist da, Herr Klarinett ist da! riefen sie und sprangen nach dem Hause im Garten, daß der taftene Reifrock der Dame im Winde rauschte.

Indem aber hüpft auch das hübsche Frauenzimmer am Thor schon aus dem Wagen und gleich hinter ihr ein junger Mensch, schlank, gesellenhaft, ein Bündel

Herrn dicht vor sich, die dort zu lustwandeln schienen. Da ruft ihm aber zu seinem großen Erstaunen auch schon der Herr lachend entgegen: Nun, endlich, endlich, willkommen! und: Wir haben schon recht auf Sie gewartet, sagt die Dame. Der Bursch, ohne sich in der Confusion lange zu besinnen, macht ein Compliment und erwidert: sein Courier wäre an Allem Schuld, der hätte zur Unzeit mit der Peitsche geschnalzt, da habe sein Roß einen erstaunlichen Satz gemacht, daß er mit der Frisur am Aste hängen geblieben; so habe er in der Geschwindigkeit die Gartenthür verfehlt — Und den rechten Ton getroffen, meinte die Dame, Sie spielen zum Entzücken. — Bloß das Klarinett ein wenig, sagte der Bursch verwundert. — Aber wo bleibt denn dein Schatz? fragte der Herr wieder. — Schatz? — entgegnete der Bursch — o die kommt mir mit Extrapost nachgefahren wie eine Ananas im Glaskasten. — Und wahrhaftig, als er unter den dunkeln Bäumen umherschaute, sah er seitwärts am Gartenthor den Wagen, den er kaum verlassen, so eben im hellen Mondschein stillhalten. Aber die Andern bemerkten es nicht mehr, sie waren schon lachend vorausgeeilt. Er ist da, Herr Klarinett ist da! riefen sie und sprangen nach dem Hause im Garten, daß der taftene Reifrock der Dame im Winde rauschte.

Indem aber hüpft auch das hübsche Frauenzimmer am Thor schon aus dem Wagen und gleich hinter ihr ein junger Mensch, schlank, gesellenhaft, ein Bündel

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[0011] Herrn dicht vor sich, die dort zu lustwandeln schienen. Da ruft ihm aber zu seinem großen Erstaunen auch schon der Herr lachend entgegen: Nun, endlich, endlich, willkommen! und: Wir haben schon recht auf Sie gewartet, sagt die Dame. Der Bursch, ohne sich in der Confusion lange zu besinnen, macht ein Compliment und erwidert: sein Courier wäre an Allem Schuld, der hätte zur Unzeit mit der Peitsche geschnalzt, da habe sein Roß einen erstaunlichen Satz gemacht, daß er mit der Frisur am Aste hängen geblieben; so habe er in der Geschwindigkeit die Gartenthür verfehlt — Und den rechten Ton getroffen, meinte die Dame, Sie spielen zum Entzücken. — Bloß das Klarinett ein wenig, sagte der Bursch verwundert. — Aber wo bleibt denn dein Schatz? fragte der Herr wieder. — Schatz? — entgegnete der Bursch — o die kommt mir mit Extrapost nachgefahren wie eine Ananas im Glaskasten. — Und wahrhaftig, als er unter den dunkeln Bäumen umherschaute, sah er seitwärts am Gartenthor den Wagen, den er kaum verlassen, so eben im hellen Mondschein stillhalten. Aber die Andern bemerkten es nicht mehr, sie waren schon lachend vorausgeeilt. Er ist da, Herr Klarinett ist da! riefen sie und sprangen nach dem Hause im Garten, daß der taftene Reifrock der Dame im Winde rauschte. Indem aber hüpft auch das hübsche Frauenzimmer am Thor schon aus dem Wagen und gleich hinter ihr ein junger Mensch, schlank, gesellenhaft, ein Bündel

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-14T14:27:42Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-14T14:27:42Z)

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Zitationshilfe: Eichendorff, Joseph von: Die Glücksritter. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 3. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 87–159. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eichendorff_gluecksritter_1910/11>, abgerufen am 24.11.2024.