Eichendorff, Joseph von: Gedichte. Berlin, 1837.Alle Blumen trunken lauschen, Von den Klängen hold durchirrt, Lieblicher die Brunnen rauschen, Und sie eilet süß verwirrt. -- Wohl am Himmel auf und nieder Trieb der Hirt die gold'ne Schaar, Die Verliebte kehrt nicht wieder, Leer nun Schloß und Garten war. Und der Sänger seit der Stunde Nicht mehr weiter singen will, Rings im heimlich kühlen Grunde War's vor Liebe seelig still. Alle Blumen trunken lauſchen, Von den Klaͤngen hold durchirrt, Lieblicher die Brunnen rauſchen, Und ſie eilet ſuͤß verwirrt. — Wohl am Himmel auf und nieder Trieb der Hirt die gold'ne Schaar, Die Verliebte kehrt nicht wieder, Leer nun Schloß und Garten war. Und der Saͤnger ſeit der Stunde Nicht mehr weiter ſingen will, Rings im heimlich kuͤhlen Grunde War's vor Liebe ſeelig ſtill. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0489" n="471"/> <lg type="poem"> <l>Alle Blumen trunken lauſchen,</l><lb/> <l>Von den Klaͤngen hold durchirrt,</l><lb/> <l>Lieblicher die Brunnen rauſchen,</l><lb/> <l>Und ſie eilet ſuͤß verwirrt. —</l><lb/> </lg> <lg type="poem"> <l>Wohl am Himmel auf und nieder</l><lb/> <l>Trieb der Hirt die gold'ne Schaar,</l><lb/> <l>Die Verliebte kehrt nicht wieder,</l><lb/> <l>Leer nun Schloß und Garten war.</l><lb/> </lg> <lg type="poem"> <l>Und der Saͤnger ſeit der Stunde</l><lb/> <l>Nicht mehr weiter ſingen will,</l><lb/> <l>Rings im heimlich kuͤhlen Grunde</l><lb/> <l>War's vor Liebe ſeelig ſtill.</l><lb/> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [471/0489]
Alle Blumen trunken lauſchen,
Von den Klaͤngen hold durchirrt,
Lieblicher die Brunnen rauſchen,
Und ſie eilet ſuͤß verwirrt. —
Wohl am Himmel auf und nieder
Trieb der Hirt die gold'ne Schaar,
Die Verliebte kehrt nicht wieder,
Leer nun Schloß und Garten war.
Und der Saͤnger ſeit der Stunde
Nicht mehr weiter ſingen will,
Rings im heimlich kuͤhlen Grunde
War's vor Liebe ſeelig ſtill.
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Zitationshilfe: | Eichendorff, Joseph von: Gedichte. Berlin, 1837, S. 471. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eichendorff_gedichte_1837/489>, abgerufen am 17.06.2024. |