Eichendorff, Joseph von: Gedichte. Berlin, 1837.Mußten aus den Wogenwüsten Ihrer Schiffe Schnäbel dreh'n Wieder nach des Eilands Küsten, Ach, das war so falsch und schön! Und für immer da verschlagen Blieben sie im fremden Land, Hörten Nachts des Vaters Klagen Oft noch fern vom Götterstrand. -- Und nun Kindeskinder müssen Nach der Heimath seh'n in's Meer, Und es kommt im Wind ein Grüßen, Und sie wissen nicht woher. Mußten aus den Wogenwuͤſten Ihrer Schiffe Schnaͤbel dreh'n Wieder nach des Eilands Kuͤſten, Ach, das war ſo falſch und ſchoͤn! Und fuͤr immer da verſchlagen Blieben ſie im fremden Land, Hoͤrten Nachts des Vaters Klagen Oft noch fern vom Goͤtterſtrand. — Und nun Kindeskinder muͤſſen Nach der Heimath ſeh'n in's Meer, Und es kommt im Wind ein Gruͤßen, Und ſie wiſſen nicht woher. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg> <pb facs="#f0424" n="406"/> <lg type="poem"> <l>Mußten aus den Wogenwuͤſten</l><lb/> <l>Ihrer Schiffe Schnaͤbel dreh'n</l><lb/> <l>Wieder nach des Eilands Kuͤſten,</l><lb/> <l>Ach, das war ſo falſch und ſchoͤn!</l><lb/> </lg> <lg type="poem"> <l>Und fuͤr immer da verſchlagen</l><lb/> <l>Blieben ſie im fremden Land,</l><lb/> <l>Hoͤrten Nachts des Vaters Klagen</l><lb/> <l>Oft noch fern vom Goͤtterſtrand. —</l><lb/> <l>Und nun Kindeskinder muͤſſen</l><lb/> <l>Nach der Heimath ſeh'n in's Meer,</l><lb/> <l>Und es kommt im Wind ein Gruͤßen,</l><lb/> <l>Und ſie wiſſen nicht woher.</l><lb/> </lg> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [406/0424]
Mußten aus den Wogenwuͤſten
Ihrer Schiffe Schnaͤbel dreh'n
Wieder nach des Eilands Kuͤſten,
Ach, das war ſo falſch und ſchoͤn!
Und fuͤr immer da verſchlagen
Blieben ſie im fremden Land,
Hoͤrten Nachts des Vaters Klagen
Oft noch fern vom Goͤtterſtrand. —
Und nun Kindeskinder muͤſſen
Nach der Heimath ſeh'n in's Meer,
Und es kommt im Wind ein Gruͤßen,
Und ſie wiſſen nicht woher.
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Zitationshilfe: | Eichendorff, Joseph von: Gedichte. Berlin, 1837, S. 406. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eichendorff_gedichte_1837/424>, abgerufen am 16.06.2024. |