Unterdeß war es im Hause nach und nach leben¬ dig geworden, Thüren gingen auf und zu, im Innern hörte man dazwischen das kräftige Lachen eines Man¬ nes, das immer näher zu kommen schien. Endlich wurde die Hausthür von Innen geöffnet, und, mit einer langen Pfeife im Munde, stand ein, schon völlig angekleideter, großer, starker Mann vor ihnen, dessen gebräuntes, lebenslustiges Gesicht von der Morgen¬ sonne hell beschienen wurde. Es war der Amtmann selbst. Er war voller Freude, Walter'n so unerwartet wiederzusehen, und konnte gar nicht aufhören, über das lustige Ständchen zu lachen, durch das sich Fortunat sogleich in seine entschiedene Gunst gesetzt zu haben schien. Mit schallender Stimme rief er nun alles im Hause wach, es mußten eilig Kaffee und Pfeifen in's Freie herausgebracht werden, sie lagerten sich um den Tisch auf dem grünen Platz vor der Thür, den die bei¬ den Gäste noch vor Kurzem so einsam gesehen hatten, und Walter mußte ausführlich ihre nächtlichen Irrfahr¬ ten vortragen.
Unterdeß war auch die Frau Amtmannin dazuge¬ kommen. Sie hatte sich vor dem unbekannten Gaste sorgfältig und beinah festlich angethan und empfing Fortunaten mit umständlicher, wortreicher Feierlichkeit. Fortunat, dem bei solcher Gelegenheit unwillkührlich alle Bewillkommungskomplimente einfielen, die er in seinem ganzen Leben gehört oder auch nicht gehört
Unterdeß war es im Hauſe nach und nach leben¬ dig geworden, Thuͤren gingen auf und zu, im Innern hoͤrte man dazwiſchen das kraͤftige Lachen eines Man¬ nes, das immer naͤher zu kommen ſchien. Endlich wurde die Hausthuͤr von Innen geoͤffnet, und, mit einer langen Pfeife im Munde, ſtand ein, ſchon voͤllig angekleideter, großer, ſtarker Mann vor ihnen, deſſen gebraͤuntes, lebensluſtiges Geſicht von der Morgen¬ ſonne hell beſchienen wurde. Es war der Amtmann ſelbſt. Er war voller Freude, Walter'n ſo unerwartet wiederzuſehen, und konnte gar nicht aufhoͤren, uͤber das luſtige Staͤndchen zu lachen, durch das ſich Fortunat ſogleich in ſeine entſchiedene Gunſt geſetzt zu haben ſchien. Mit ſchallender Stimme rief er nun alles im Hauſe wach, es mußten eilig Kaffee und Pfeifen in's Freie herausgebracht werden, ſie lagerten ſich um den Tiſch auf dem gruͤnen Platz vor der Thuͤr, den die bei¬ den Gaͤſte noch vor Kurzem ſo einſam geſehen hatten, und Walter mußte ausfuͤhrlich ihre naͤchtlichen Irrfahr¬ ten vortragen.
Unterdeß war auch die Frau Amtmannin dazuge¬ kommen. Sie hatte ſich vor dem unbekannten Gaſte ſorgfaͤltig und beinah feſtlich angethan und empfing Fortunaten mit umſtaͤndlicher, wortreicher Feierlichkeit. Fortunat, dem bei ſolcher Gelegenheit unwillkuͤhrlich alle Bewillkommungskomplimente einfielen, die er in ſeinem ganzen Leben gehoͤrt oder auch nicht gehoͤrt
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Unterdeß war es im Hauſe nach und nach leben¬
dig geworden, Thuͤren gingen auf und zu, im Innern
hoͤrte man dazwiſchen das kraͤftige Lachen eines Man¬
nes, das immer naͤher zu kommen ſchien. Endlich
wurde die Hausthuͤr von Innen geoͤffnet, und, mit
einer langen Pfeife im Munde, ſtand ein, ſchon voͤllig
angekleideter, großer, ſtarker Mann vor ihnen, deſſen
gebraͤuntes, lebensluſtiges Geſicht von der Morgen¬
ſonne hell beſchienen wurde. Es war der Amtmann
ſelbſt. Er war voller Freude, Walter'n ſo unerwartet
wiederzuſehen, und konnte gar nicht aufhoͤren, uͤber das
luſtige Staͤndchen zu lachen, durch das ſich Fortunat
ſogleich in ſeine entſchiedene Gunſt geſetzt zu haben
ſchien. Mit ſchallender Stimme rief er nun alles im
Hauſe wach, es mußten eilig Kaffee und Pfeifen in's
Freie herausgebracht werden, ſie lagerten ſich um den
Tiſch auf dem gruͤnen Platz vor der Thuͤr, den die bei¬
den Gaͤſte noch vor Kurzem ſo einſam geſehen hatten,
und Walter mußte ausfuͤhrlich ihre naͤchtlichen Irrfahr¬
ten vortragen.
Unterdeß war auch die Frau Amtmannin dazuge¬
kommen. Sie hatte ſich vor dem unbekannten Gaſte
ſorgfaͤltig und beinah feſtlich angethan und empfing
Fortunaten mit umſtaͤndlicher, wortreicher Feierlichkeit.
Fortunat, dem bei ſolcher Gelegenheit unwillkuͤhrlich
alle Bewillkommungskomplimente einfielen, die er in
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Eichendorff, Joseph von: Dichter und ihre Gesellen. Berlin, 1834, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eichendorff_dichter_1834/28>, abgerufen am 23.11.2024.
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