heult der Wolf in der Haid', ist mein Schatz nicht mehr weit; stellt aus die Wacht, giebt heut eine gute Zigeunernacht. -- Willewau, wau, wau, witohu! rie¬ fen die andern jauchzend dazwischen. Kordelchen aber schwang plötzlich ein Tambourin, daß es schwirrte, tanzte mit ihren rothen polnischen Stiefeln auf Zigeu¬ nerisch und sang dazu:
Am Kreuzweg, da lausche ich, wenn die Stern'
Und die Feuer im Walde verglommen, Und wo der erste Hund bellt von fern, Da wird mein Bräut'gam herkommen.
Fortunat antwortete lustig:
Und als der Tag graut' durch das Gehölz,
Sah ich eine Katze sich schlingen, Ich schoß ihr auf den nußbraunen Pelz, Die macht' einmal weite Sprünge!
Kordelchen sang wieder:
's ist Schad' nur um's Pelzlein, du kriegst mich nit'
Mein Schatz muß seyn wie die andern: Braun und ein Stutzbart auf ungrischen Schnitt Und ein fröhliches Herze zum Wandern.
Hier schlug sie das Tambourin dem Ruprecht, der ihrem Tanze verliebt zusah, dröhnend an den Kopf und setzte sich, in der That wie ein Kätzchen, dem träumerischen Otto auf den Schooß.
Weißt du -- sagte sie, ihre Haare aus dem er¬ hitzten Gesicht schüttelnd -- weißt du noch, wie wir
heult der Wolf in der Haid', iſt mein Schatz nicht mehr weit; ſtellt aus die Wacht, giebt heut eine gute Zigeunernacht. — Willewau, wau, wau, witohu! rie¬ fen die andern jauchzend dazwiſchen. Kordelchen aber ſchwang ploͤtzlich ein Tambourin, daß es ſchwirrte, tanzte mit ihren rothen polniſchen Stiefeln auf Zigeu¬ neriſch und ſang dazu:
Am Kreuzweg, da lauſche ich, wenn die Stern'
Und die Feuer im Walde verglommen, Und wo der erſte Hund bellt von fern, Da wird mein Braͤut'gam herkommen.
Fortunat antwortete luſtig:
Und als der Tag graut' durch das Gehoͤlz,
Sah ich eine Katze ſich ſchlingen, Ich ſchoß ihr auf den nußbraunen Pelz, Die macht' einmal weite Spruͤnge!
Kordelchen ſang wieder:
's iſt Schad' nur um's Pelzlein, du kriegſt mich nit'
Mein Schatz muß ſeyn wie die andern: Braun und ein Stutzbart auf ungriſchen Schnitt Und ein froͤhliches Herze zum Wandern.
Hier ſchlug ſie das Tambourin dem Ruprecht, der ihrem Tanze verliebt zuſah, droͤhnend an den Kopf und ſetzte ſich, in der That wie ein Kaͤtzchen, dem traͤumeriſchen Otto auf den Schooß.
Weißt du — ſagte ſie, ihre Haare aus dem er¬ hitzten Geſicht ſchuͤttelnd — weißt du noch, wie wir
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heult der Wolf in der Haid', iſt mein Schatz nicht
mehr weit; ſtellt aus die Wacht, giebt heut eine gute
Zigeunernacht. — Willewau, wau, wau, witohu! rie¬
fen die andern jauchzend dazwiſchen. Kordelchen aber
ſchwang ploͤtzlich ein Tambourin, daß es ſchwirrte,
tanzte mit ihren rothen polniſchen Stiefeln auf Zigeu¬
neriſch und ſang dazu:
Am Kreuzweg, da lauſche ich, wenn die Stern'
Und die Feuer im Walde verglommen,
Und wo der erſte Hund bellt von fern,
Da wird mein Braͤut'gam herkommen.
Fortunat antwortete luſtig:
Und als der Tag graut' durch das Gehoͤlz,
Sah ich eine Katze ſich ſchlingen,
Ich ſchoß ihr auf den nußbraunen Pelz,
Die macht' einmal weite Spruͤnge!
Kordelchen ſang wieder:
's iſt Schad' nur um's Pelzlein, du kriegſt mich nit'
Mein Schatz muß ſeyn wie die andern:
Braun und ein Stutzbart auf ungriſchen Schnitt
Und ein froͤhliches Herze zum Wandern.
Hier ſchlug ſie das Tambourin dem Ruprecht, der
ihrem Tanze verliebt zuſah, droͤhnend an den Kopf
und ſetzte ſich, in der That wie ein Kaͤtzchen, dem
traͤumeriſchen Otto auf den Schooß.
Weißt du — ſagte ſie, ihre Haare aus dem er¬
hitzten Geſicht ſchuͤttelnd — weißt du noch, wie wir
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Eichendorff, Joseph von: Dichter und ihre Gesellen. Berlin, 1834, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eichendorff_dichter_1834/117>, abgerufen am 28.07.2024.
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