seitwärts nicht weit von mir auf seinem Pferde, der Widerschein von den Flammen fiel ihm durch die dunkle Nacht grade auf sein wohlgenährtes, glattes Gesicht. Ich würde das Gesicht in hundert Jahren noch wieder erkennen. --
Die Lichter in dem Schlosse, während sie so sprachen, fiengen indeß an zu verlöschen, die Musik hörte auf und es wurde nach und nach immer stil¬ ler. Der Mann wurde seltsam unruhig. Jetzt werden die Offiziere auch fortzieh'n, wollen wir ihnen nicht sicheres Geleit geben? -- sagte er, ab¬ scheulich lachend, und stand auf. Friedrich bemerk¬ te dabey, daß er etwas blitzendes, wie ein Gewehr, unter seinem Kittel verborgen hatte. Eh' er sich aber besann, war der Mann schon hinter den Häu¬ sern in der Finsterniß verschwunden. Friedrich trau¬ te ihm nicht recht, er zweifelte nicht, daß er et¬ was Gräßliches vorhabe. Er eilte ihm daher nach, um ihn auf alle Fälle zu verhindern. Tief im Wal¬ de sah er ihn noch einmal von weitem, wie er eben eilig um eine Felsenecke herumbog; darauf ver¬ schwand er ihm für immer, und er hatte sich ver¬ gebens ziemlich weit vom Dorfe in dem Gebirge verstiegen.
Als er eben auf einer Höhe ankam, um sich von dort wieder zurechtzufinden, stand sehr uner¬ wartet die Gräfin Romana plötzlich vor ihm. Sie hatte eine kurze Flinte auf dem Rücken, und die¬ selbe feenhafte Jägerkleidung, in welcher er sie zum letztenmale auf der Gemsenjagd gesehen hatte.
ſeitwärts nicht weit von mir auf ſeinem Pferde, der Widerſchein von den Flammen fiel ihm durch die dunkle Nacht grade auf ſein wohlgenährtes, glattes Geſicht. Ich würde das Geſicht in hundert Jahren noch wieder erkennen. —
Die Lichter in dem Schloſſe, während ſie ſo ſprachen, fiengen indeß an zu verlöſchen, die Muſik hörte auf und es wurde nach und nach immer ſtil¬ ler. Der Mann wurde ſeltſam unruhig. Jetzt werden die Offiziere auch fortzieh'n, wollen wir ihnen nicht ſicheres Geleit geben? — ſagte er, ab¬ ſcheulich lachend, und ſtand auf. Friedrich bemerk¬ te dabey, daß er etwas blitzendes, wie ein Gewehr, unter ſeinem Kittel verborgen hatte. Eh' er ſich aber beſann, war der Mann ſchon hinter den Häu¬ ſern in der Finſterniß verſchwunden. Friedrich trau¬ te ihm nicht recht, er zweifelte nicht, daß er et¬ was Gräßliches vorhabe. Er eilte ihm daher nach, um ihn auf alle Fälle zu verhindern. Tief im Wal¬ de ſah er ihn noch einmal von weitem, wie er eben eilig um eine Felſenecke herumbog; darauf ver¬ ſchwand er ihm für immer, und er hatte ſich ver¬ gebens ziemlich weit vom Dorfe in dem Gebirge verſtiegen.
Als er eben auf einer Höhe ankam, um ſich von dort wieder zurechtzufinden, ſtand ſehr uner¬ wartet die Gräfin Romana plötzlich vor ihm. Sie hatte eine kurze Flinte auf dem Rücken, und die¬ ſelbe feenhafte Jägerkleidung, in welcher er ſie zum letztenmale auf der Gemſenjagd geſehen hatte.
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ſeitwärts nicht weit von mir auf ſeinem Pferde,
der Widerſchein von den Flammen fiel ihm durch
die dunkle Nacht grade auf ſein wohlgenährtes,
glattes Geſicht. Ich würde das Geſicht in hundert
Jahren noch wieder erkennen. —
Die Lichter in dem Schloſſe, während ſie ſo
ſprachen, fiengen indeß an zu verlöſchen, die Muſik
hörte auf und es wurde nach und nach immer ſtil¬
ler. Der Mann wurde ſeltſam unruhig. Jetzt
werden die Offiziere auch fortzieh'n, wollen wir
ihnen nicht ſicheres Geleit geben? — ſagte er, ab¬
ſcheulich lachend, und ſtand auf. Friedrich bemerk¬
te dabey, daß er etwas blitzendes, wie ein Gewehr,
unter ſeinem Kittel verborgen hatte. Eh' er ſich
aber beſann, war der Mann ſchon hinter den Häu¬
ſern in der Finſterniß verſchwunden. Friedrich trau¬
te ihm nicht recht, er zweifelte nicht, daß er et¬
was Gräßliches vorhabe. Er eilte ihm daher nach,
um ihn auf alle Fälle zu verhindern. Tief im Wal¬
de ſah er ihn noch einmal von weitem, wie er eben
eilig um eine Felſenecke herumbog; darauf ver¬
ſchwand er ihm für immer, und er hatte ſich ver¬
gebens ziemlich weit vom Dorfe in dem Gebirge
verſtiegen.
Als er eben auf einer Höhe ankam, um ſich
von dort wieder zurechtzufinden, ſtand ſehr uner¬
wartet die Gräfin Romana plötzlich vor ihm. Sie
hatte eine kurze Flinte auf dem Rücken, und die¬
ſelbe feenhafte Jägerkleidung, in welcher er ſie zum
letztenmale auf der Gemſenjagd geſehen hatte.
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Eichendorff, Joseph von: Ahnung und Gegenwart. Nürnberg, 1815, S. 347. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eichendorff_ahnung_1815/353>, abgerufen am 24.11.2024.
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