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Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895].

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Liebe eines solchen Gatten ist eine parteiische,
denn seinem Leibe läßt er zu viel zukom-
men, zum Nachteile der Gesundheit, und der
andern Hälfte entzieht er das Notwendige.
Was seine Gurgel unnötig und im Ueber-
maß bekommt, müssen sein Weib, seine Fa-
milie mit Entbehrung entgelten. Heißt das
die Gattin lieben, wie seinen eigenen Leib?
Was wird der Herr, in dessen Namen der
heilige Paulus redete, einst zu einem solchen
Manne sagen, wenn die Stunde der Rechen-
schaft kommen wird!

Viele Gatten sind auch karg mit jenen
Liebeserweisen gegen die Gattin, welche
nichts kosten, überhaupt nichts erfordern, als
ein wenig Liebe und guten Willen gegen sie.
Was sollte natürlicher und selbstverständlicher
sein, als daß der Mann die freien Stunden,
deren vielleicht nur wenige sind, dem Um-
gange mit seiner Lebensgefährtin widme!
Wenn er das versäumt, so kann er kaum
eine echte Liebe zu ihr haben. Denn es steht
geschrieben: "Wo euer Schatz ist, da wird
auch euer Herz sein."
Manche Männer ge-
wöhnen sich auch an, nur in polterndem Tone
etwas von ihr zu verlangen, sie beim Kom-
men und Gehen kaum zu grüßen, ihr selten

Liebe eines solchen Gatten ist eine parteiische,
denn seinem Leibe läßt er zu viel zukom-
men, zum Nachteile der Gesundheit, und der
andern Hälfte entzieht er das Notwendige.
Was seine Gurgel unnötig und im Ueber-
maß bekommt, müssen sein Weib, seine Fa-
milie mit Entbehrung entgelten. Heißt das
die Gattin lieben, wie seinen eigenen Leib?
Was wird der Herr, in dessen Namen der
heilige Paulus redete, einst zu einem solchen
Manne sagen, wenn die Stunde der Rechen-
schaft kommen wird!

Viele Gatten sind auch karg mit jenen
Liebeserweisen gegen die Gattin, welche
nichts kosten, überhaupt nichts erfordern, als
ein wenig Liebe und guten Willen gegen sie.
Was sollte natürlicher und selbstverständlicher
sein, als daß der Mann die freien Stunden,
deren vielleicht nur wenige sind, dem Um-
gange mit seiner Lebensgefährtin widme!
Wenn er das versäumt, so kann er kaum
eine echte Liebe zu ihr haben. Denn es steht
geschrieben: „Wo euer Schatz ist, da wird
auch euer Herz sein.“
Manche Männer ge-
wöhnen sich auch an, nur in polterndem Tone
etwas von ihr zu verlangen, sie beim Kom-
men und Gehen kaum zu grüßen, ihr selten

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[85/0099] Liebe eines solchen Gatten ist eine parteiische, denn seinem Leibe läßt er zu viel zukom- men, zum Nachteile der Gesundheit, und der andern Hälfte entzieht er das Notwendige. Was seine Gurgel unnötig und im Ueber- maß bekommt, müssen sein Weib, seine Fa- milie mit Entbehrung entgelten. Heißt das die Gattin lieben, wie seinen eigenen Leib? Was wird der Herr, in dessen Namen der heilige Paulus redete, einst zu einem solchen Manne sagen, wenn die Stunde der Rechen- schaft kommen wird! Viele Gatten sind auch karg mit jenen Liebeserweisen gegen die Gattin, welche nichts kosten, überhaupt nichts erfordern, als ein wenig Liebe und guten Willen gegen sie. Was sollte natürlicher und selbstverständlicher sein, als daß der Mann die freien Stunden, deren vielleicht nur wenige sind, dem Um- gange mit seiner Lebensgefährtin widme! Wenn er das versäumt, so kann er kaum eine echte Liebe zu ihr haben. Denn es steht geschrieben: „Wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein.“ Manche Männer ge- wöhnen sich auch an, nur in polterndem Tone etwas von ihr zu verlangen, sie beim Kom- men und Gehen kaum zu grüßen, ihr selten

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Zitationshilfe: Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895], S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/99>, abgerufen am 24.11.2024.