Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895].

Bild:
<< vorherige Seite

betet und arbeitet, wird jedes neue Kind auch
einen Zuwachs an Segen Gottes bringen.
Auch der gottesfürchtigsten Familie bleiben
Kreuz und Leiden, die einmal von diesem
Leben untrennbar sind, nicht erspart. Aber
immer wird Gott mit seinem Troste und seiner
Hilfe ihr nahe sein. Immer wird der fromme
und gläubige Vater auch in bedrängter Lage
mit Tobias zu den Seinigen sagen können:
"Wir führen zwar ein armes Leben, aber
wir werden viele Güter haben, wenn wir
Gott fürchten und seine Gebote halten."

(Tob. 4, 23.)

Mit dieser tröstlichen Lehre von der Vor-
sehung vergleiche man die Verzweiflung des
Unglaubens. David Strauß, selber ein be-
kannter Ungläubiger, schildert dieselbe mit
folgenden erschütternden Worten: "Der Weg-
fall des Vorsehungsglaubens gehört in der
That zu den empfindlichsten Einbußen, die mit
der Lossagung von dem christlichen Kirchen-
glauben verbunden sind. Man sieht sich in die
ungeheure Weltmaschine mit ihren eisernen
gezahnten Rädern, die sich sausend umschwin-
gen, ihren schweren Hämmern und Stampfern,
die zermalmend niederfallen, in dieses ganze
furchtbare Getriebe wehr- und hilflos hinein-

betet und arbeitet, wird jedes neue Kind auch
einen Zuwachs an Segen Gottes bringen.
Auch der gottesfürchtigsten Familie bleiben
Kreuz und Leiden, die einmal von diesem
Leben untrennbar sind, nicht erspart. Aber
immer wird Gott mit seinem Troste und seiner
Hilfe ihr nahe sein. Immer wird der fromme
und gläubige Vater auch in bedrängter Lage
mit Tobias zu den Seinigen sagen können:
„Wir führen zwar ein armes Leben, aber
wir werden viele Güter haben, wenn wir
Gott fürchten und seine Gebote halten.“

(Tob. 4, 23.)

Mit dieser tröstlichen Lehre von der Vor-
sehung vergleiche man die Verzweiflung des
Unglaubens. David Strauß, selber ein be-
kannter Ungläubiger, schildert dieselbe mit
folgenden erschütternden Worten: „Der Weg-
fall des Vorsehungsglaubens gehört in der
That zu den empfindlichsten Einbußen, die mit
der Lossagung von dem christlichen Kirchen-
glauben verbunden sind. Man sieht sich in die
ungeheure Weltmaschine mit ihren eisernen
gezahnten Rädern, die sich sausend umschwin-
gen, ihren schweren Hämmern und Stampfern,
die zermalmend niederfallen, in dieses ganze
furchtbare Getriebe wehr- und hilflos hinein-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="5">
          <p><pb facs="#f0053" xml:id="E29V3_001_1895_pb0039_0001" n="39"/>
betet und arbeitet, wird jedes neue Kind auch<lb/>
einen Zuwachs an Segen Gottes bringen.<lb/>
Auch der gottesfürchtigsten Familie bleiben<lb/>
Kreuz und Leiden, die einmal von diesem<lb/>
Leben untrennbar sind, nicht erspart. Aber<lb/>
immer wird Gott mit seinem Troste und seiner<lb/>
Hilfe ihr nahe sein. Immer wird der fromme<lb/>
und gläubige Vater auch in bedrängter Lage<lb/>
mit Tobias zu den Seinigen sagen können:<lb/><q>&#x201E;Wir führen zwar ein armes Leben, aber<lb/>
wir werden viele Güter haben, wenn wir<lb/>
Gott fürchten und seine Gebote halten.&#x201C;</q><lb/>
(Tob. 4, 23.)</p>
          <p>Mit dieser tröstlichen Lehre von der Vor-<lb/>
sehung vergleiche man die Verzweiflung des<lb/>
Unglaubens. David Strauß, selber ein be-<lb/>
kannter Ungläubiger, schildert dieselbe mit<lb/>
folgenden erschütternden Worten: <q>&#x201E;Der Weg-<lb/>
fall des Vorsehungsglaubens gehört in der<lb/>
That zu den empfindlichsten Einbußen, die mit<lb/>
der Lossagung von dem christlichen Kirchen-<lb/>
glauben verbunden sind. Man sieht sich in die<lb/>
ungeheure Weltmaschine mit ihren eisernen<lb/>
gezahnten Rädern, die sich sausend umschwin-<lb/>
gen, ihren schweren Hämmern und Stampfern,<lb/>
die zermalmend niederfallen, in dieses ganze<lb/>
furchtbare Getriebe wehr- und hilflos hinein-<lb/></q></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[39/0053] betet und arbeitet, wird jedes neue Kind auch einen Zuwachs an Segen Gottes bringen. Auch der gottesfürchtigsten Familie bleiben Kreuz und Leiden, die einmal von diesem Leben untrennbar sind, nicht erspart. Aber immer wird Gott mit seinem Troste und seiner Hilfe ihr nahe sein. Immer wird der fromme und gläubige Vater auch in bedrängter Lage mit Tobias zu den Seinigen sagen können: „Wir führen zwar ein armes Leben, aber wir werden viele Güter haben, wenn wir Gott fürchten und seine Gebote halten.“ (Tob. 4, 23.) Mit dieser tröstlichen Lehre von der Vor- sehung vergleiche man die Verzweiflung des Unglaubens. David Strauß, selber ein be- kannter Ungläubiger, schildert dieselbe mit folgenden erschütternden Worten: „Der Weg- fall des Vorsehungsglaubens gehört in der That zu den empfindlichsten Einbußen, die mit der Lossagung von dem christlichen Kirchen- glauben verbunden sind. Man sieht sich in die ungeheure Weltmaschine mit ihren eisernen gezahnten Rädern, die sich sausend umschwin- gen, ihren schweren Hämmern und Stampfern, die zermalmend niederfallen, in dieses ganze furchtbare Getriebe wehr- und hilflos hinein-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk stammt vom Projekt Digitization Lifecycle am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach Vorgabe des DLC modernisiert.

In Absprache mit dem MPI wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:

  • Bogensignaturen und Kustoden
  • Kolumnentitel
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizierung von titleParts verzichtet.
  • Bei Textpassagen, die als Abschnittsüberschrift ausgeweisen werden können, wird auf die zusätzliche Auszeichnung des Layouts verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit q ausgezeichnet.

Weiche und harte Zeilentrennungen werden identisch als 002D übernommen. Der Zeilenumbruch selbst über lb ausgezeichnet.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/53
Zitationshilfe: Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895], S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/53>, abgerufen am 12.05.2024.