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Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895].

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ihm den Auftrag, ihm Ernährer und Erzieher,
Wächter und Beschützer zu sein. "Nimm
dieses Knäblein und nähre es mir, ich will
dir deinen Lohn geben."
(II. Mos. 2, 9.) So
sprach die Tochter Pharaos zu der Mutter
des Moses. So spricht die göttliche Vor-
sehung zu Vater und Mutter, wenn ihnen
ein Kind geschenkt wird. "Nimm dieses Kind,
und sorge ihm für Nahrung und Kleidung,
erziehe es zu einem guten Christen, mache,
daß du einen guten Lohn verdienst, wenn
Ich es zurückverlange!"
Einst kommt der
Tag, an dem das Kind von dem himmlischen
Vater heimberufen wird. Erscheint es rein
und heilig vor seinem Gott und Schöpfer,
so macht Er es zu seinem Erben, zum Teil-
nehmer an seiner Herrlichkeit. Aber auch
die, welchen Er das Kind anvertraute, wer-
den nicht vergessen, Er wird ihnen ihren
Lohn geben. Wer Seelen für den Himmel
erzieht, der ist würdig, selber in den Him-
mel einzugehen. Je größer die Sorgen und
Mühen, die Treue und Hingebung des Vaters,
der Mutter gewesen sind, desto größer ist
auch ihre Seligkeit. Das Glück des durch
sie geretteten Kindes wird für sie in alle
Ewigkeit ein Himmel in dem Himmel sein.

ihm den Auftrag, ihm Ernährer und Erzieher,
Wächter und Beschützer zu sein. „Nimm
dieses Knäblein und nähre es mir, ich will
dir deinen Lohn geben.“
(II. Mos. 2, 9.) So
sprach die Tochter Pharaos zu der Mutter
des Moses. So spricht die göttliche Vor-
sehung zu Vater und Mutter, wenn ihnen
ein Kind geschenkt wird. „Nimm dieses Kind,
und sorge ihm für Nahrung und Kleidung,
erziehe es zu einem guten Christen, mache,
daß du einen guten Lohn verdienst, wenn
Ich es zurückverlange!“
Einst kommt der
Tag, an dem das Kind von dem himmlischen
Vater heimberufen wird. Erscheint es rein
und heilig vor seinem Gott und Schöpfer,
so macht Er es zu seinem Erben, zum Teil-
nehmer an seiner Herrlichkeit. Aber auch
die, welchen Er das Kind anvertraute, wer-
den nicht vergessen, Er wird ihnen ihren
Lohn geben. Wer Seelen für den Himmel
erzieht, der ist würdig, selber in den Him-
mel einzugehen. Je größer die Sorgen und
Mühen, die Treue und Hingebung des Vaters,
der Mutter gewesen sind, desto größer ist
auch ihre Seligkeit. Das Glück des durch
sie geretteten Kindes wird für sie in alle
Ewigkeit ein Himmel in dem Himmel sein.

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[30/0044] ihm den Auftrag, ihm Ernährer und Erzieher, Wächter und Beschützer zu sein. „Nimm dieses Knäblein und nähre es mir, ich will dir deinen Lohn geben.“ (II. Mos. 2, 9.) So sprach die Tochter Pharaos zu der Mutter des Moses. So spricht die göttliche Vor- sehung zu Vater und Mutter, wenn ihnen ein Kind geschenkt wird. „Nimm dieses Kind, und sorge ihm für Nahrung und Kleidung, erziehe es zu einem guten Christen, mache, daß du einen guten Lohn verdienst, wenn Ich es zurückverlange!“ Einst kommt der Tag, an dem das Kind von dem himmlischen Vater heimberufen wird. Erscheint es rein und heilig vor seinem Gott und Schöpfer, so macht Er es zu seinem Erben, zum Teil- nehmer an seiner Herrlichkeit. Aber auch die, welchen Er das Kind anvertraute, wer- den nicht vergessen, Er wird ihnen ihren Lohn geben. Wer Seelen für den Himmel erzieht, der ist würdig, selber in den Him- mel einzugehen. Je größer die Sorgen und Mühen, die Treue und Hingebung des Vaters, der Mutter gewesen sind, desto größer ist auch ihre Seligkeit. Das Glück des durch sie geretteten Kindes wird für sie in alle Ewigkeit ein Himmel in dem Himmel sein.

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Zitationshilfe: Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895], S. 30. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/44>, abgerufen am 28.04.2024.