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Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895].

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"Brüder," ruft der heilige Paulus, "wer
sich rühmen will, der rühme sich im Herrn."

(I. Kor. 10, 17.)

Unzählige sind heutzutage von dem un-
glücklichen Aberglauben befangen, daß es
keine Erholung und Unterhaltung geben
könne, ohne daß getrunken werde. Die edel-
sten und wohlfeilsten Vergnügen, Natur-
betrachtung, Spaziergänge, Unterhaltung mit
Musik, Gesang und Lektüre müssen bei vielen
vor dem rohsinnlichen Genuß zurücktreten.
Man hat keinen Sinn für Vergnügen, wenn
nicht der Alkohol die Würze liefert. Auch
da fehlt es vielfach an der Erziehung. An
dieser ist es, den jungen Menschen für edlere
Vergnügen fähig und empfänglich zu machen.
Daß das Beispiel des Vaters in diesem
Punkte von entscheidender Bedeutung ist,
braucht nicht erst gesagt zu werden. Die
Krebse beschlossen einmal, wie die Fabel er-
zählt, die leidige Gewohnheit des Rückwärts-
gehens abzulegen. Schon wollten sie die
jungen Krebse anhalten, vorwärts zu gehen.
Diese aber verlangten, daß die alten es ihnen
vormachten.

Die Hauptbeweggründe für die Mäßig-
keit müssen aber in der christlichen Glaubens-

„Brüder,“ ruft der heilige Paulus, „wer
sich rühmen will, der rühme sich im Herrn.“

(I. Kor. 10, 17.)

Unzählige sind heutzutage von dem un-
glücklichen Aberglauben befangen, daß es
keine Erholung und Unterhaltung geben
könne, ohne daß getrunken werde. Die edel-
sten und wohlfeilsten Vergnügen, Natur-
betrachtung, Spaziergänge, Unterhaltung mit
Musik, Gesang und Lektüre müssen bei vielen
vor dem rohsinnlichen Genuß zurücktreten.
Man hat keinen Sinn für Vergnügen, wenn
nicht der Alkohol die Würze liefert. Auch
da fehlt es vielfach an der Erziehung. An
dieser ist es, den jungen Menschen für edlere
Vergnügen fähig und empfänglich zu machen.
Daß das Beispiel des Vaters in diesem
Punkte von entscheidender Bedeutung ist,
braucht nicht erst gesagt zu werden. Die
Krebse beschlossen einmal, wie die Fabel er-
zählt, die leidige Gewohnheit des Rückwärts-
gehens abzulegen. Schon wollten sie die
jungen Krebse anhalten, vorwärts zu gehen.
Diese aber verlangten, daß die alten es ihnen
vormachten.

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[221/0235] „Brüder,“ ruft der heilige Paulus, „wer sich rühmen will, der rühme sich im Herrn.“ (I. Kor. 10, 17.) Unzählige sind heutzutage von dem un- glücklichen Aberglauben befangen, daß es keine Erholung und Unterhaltung geben könne, ohne daß getrunken werde. Die edel- sten und wohlfeilsten Vergnügen, Natur- betrachtung, Spaziergänge, Unterhaltung mit Musik, Gesang und Lektüre müssen bei vielen vor dem rohsinnlichen Genuß zurücktreten. Man hat keinen Sinn für Vergnügen, wenn nicht der Alkohol die Würze liefert. Auch da fehlt es vielfach an der Erziehung. An dieser ist es, den jungen Menschen für edlere Vergnügen fähig und empfänglich zu machen. Daß das Beispiel des Vaters in diesem Punkte von entscheidender Bedeutung ist, braucht nicht erst gesagt zu werden. Die Krebse beschlossen einmal, wie die Fabel er- zählt, die leidige Gewohnheit des Rückwärts- gehens abzulegen. Schon wollten sie die jungen Krebse anhalten, vorwärts zu gehen. Diese aber verlangten, daß die alten es ihnen vormachten. Die Hauptbeweggründe für die Mäßig- keit müssen aber in der christlichen Glaubens-

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Zitationshilfe: Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895], S. 221. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/235>, abgerufen am 28.11.2024.