Konstantin des Großen, obschon er ein Heide war. Als Diocletian seine Verfolgungsedikte gegen die Christen erließ, versammelte Con- stantius seinen Hofstaat, in dem sich viele Christen befanden, und ließ die Edikte vor- lesen, aber nur um diese auf die Probe zu stellen. Die Christen, welche fest blieben, behielt er in seinem Dienste, und die feigen entließ er, weil er der ganz richtigen An- sicht war, daß wer Gott treu sei, es auch gegen seinen irdischen Herrn sein werde, wer aber seinen Gott verlasse, auch für ir- dische Treue keine Gewähr biete.
Was unserer Zeit fehlt, das ist der echte, christliche Biedermann. Wo aber soll der- selbe herkommen? Nur aus der christlichen Familie, dort muß er erzogen werden. Dort muß die Furcht Gottes als das Fundament der Gerechtigkeit schon in das Herz des Knaben gepflanzt werden. Sodann muß der christliche Vater den Sinn für Gerechtigkeit und noch früher das Gefühl der Gerechtigkeit wecken und pflegen. Das Gesetz der Gerechtigkeit schlum- mert schon in der Brust des Kindes, und bei einer guten Erziehung erwacht es schon sehr frühe zum Rechtsgefühl und nach und nach zum Rechtsbewußtsein. Der Vater ist
Konstantin des Großen, obschon er ein Heide war. Als Diocletian seine Verfolgungsedikte gegen die Christen erließ, versammelte Con- stantius seinen Hofstaat, in dem sich viele Christen befanden, und ließ die Edikte vor- lesen, aber nur um diese auf die Probe zu stellen. Die Christen, welche fest blieben, behielt er in seinem Dienste, und die feigen entließ er, weil er der ganz richtigen An- sicht war, daß wer Gott treu sei, es auch gegen seinen irdischen Herrn sein werde, wer aber seinen Gott verlasse, auch für ir- dische Treue keine Gewähr biete.
Was unserer Zeit fehlt, das ist der echte, christliche Biedermann. Wo aber soll der- selbe herkommen? Nur aus der christlichen Familie, dort muß er erzogen werden. Dort muß die Furcht Gottes als das Fundament der Gerechtigkeit schon in das Herz des Knaben gepflanzt werden. Sodann muß der christliche Vater den Sinn für Gerechtigkeit und noch früher das Gefühl der Gerechtigkeit wecken und pflegen. Das Gesetz der Gerechtigkeit schlum- mert schon in der Brust des Kindes, und bei einer guten Erziehung erwacht es schon sehr frühe zum Rechtsgefühl und nach und nach zum Rechtsbewußtsein. Der Vater ist
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Konstantin des Großen, obschon er ein Heide
war. Als Diocletian seine Verfolgungsedikte
gegen die Christen erließ, versammelte Con-
stantius seinen Hofstaat, in dem sich viele
Christen befanden, und ließ die Edikte vor-
lesen, aber nur um diese auf die Probe zu
stellen. Die Christen, welche fest blieben,
behielt er in seinem Dienste, und die feigen
entließ er, weil er der ganz richtigen An-
sicht war, daß wer Gott treu sei, es auch
gegen seinen irdischen Herrn sein werde,
wer aber seinen Gott verlasse, auch für ir-
dische Treue keine Gewähr biete.
Was unserer Zeit fehlt, das ist der echte,
christliche Biedermann. Wo aber soll der-
selbe herkommen? Nur aus der christlichen
Familie, dort muß er erzogen werden. Dort
muß die Furcht Gottes als das Fundament der
Gerechtigkeit schon in das Herz des Knaben
gepflanzt werden. Sodann muß der christliche
Vater den Sinn für Gerechtigkeit und noch
früher das Gefühl der Gerechtigkeit wecken und
pflegen. Das Gesetz der Gerechtigkeit schlum-
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bei einer guten Erziehung erwacht es schon
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Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895], S. 214. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/228>, abgerufen am 25.11.2024.
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