Witwer zu bleiben und sich ganz dem Wohle seiner Kinder zu weihen, und er ist dem- selben mit aller Treue nachgekommen. "Wer Kinder erziehen will," sagt er, "muß vorab selbst ein Heiliger werden. Gott hat zwei Perlen in des Kindes Seele gelegt, den Gehorsam und die Reinheit. Wehe jenem, der ihm eine derselben raubt, er tötet da- durch unfehlbar den künftigen Mann im Kinde." Er leitete seine Kinder selber zum Gebete an, und er, der Artillerieoffizier, gab ihnen selber Unterricht im Katechismus und der biblischen Geschichte. Als sein Sohn Karl in Paris am College de France und an der polytechnischen Schule studierte, führte er mit ihm einen ausgedehnten Briefwechsel, in welchem er das Werk der Erziehung fort- setzte. Einige Stellen mögen zeigen, wie er seine Aufgabe erfüllte. "Ich glaube, daß alle meine Pflichten als Vater sich auf diese eine zurückführen lassen: die Interessen Got- tes in dem Herzen meines Sohnes zu ver- teidigen, denn so werde ich zugleich die Rechte Gottes, die Rechte meines Sohnes und meine eigenen väterlichen Rechte schützen."
Dann warnt er ihn vor Menschenfurcht in der schlechten Atmosphäre des Poly-
Witwer zu bleiben und sich ganz dem Wohle seiner Kinder zu weihen, und er ist dem- selben mit aller Treue nachgekommen. „Wer Kinder erziehen will,“ sagt er, „muß vorab selbst ein Heiliger werden. Gott hat zwei Perlen in des Kindes Seele gelegt, den Gehorsam und die Reinheit. Wehe jenem, der ihm eine derselben raubt, er tötet da- durch unfehlbar den künftigen Mann im Kinde.“ Er leitete seine Kinder selber zum Gebete an, und er, der Artillerieoffizier, gab ihnen selber Unterricht im Katechismus und der biblischen Geschichte. Als sein Sohn Karl in Paris am Collège de France und an der polytechnischen Schule studierte, führte er mit ihm einen ausgedehnten Briefwechsel, in welchem er das Werk der Erziehung fort- setzte. Einige Stellen mögen zeigen, wie er seine Aufgabe erfüllte. „Ich glaube, daß alle meine Pflichten als Vater sich auf diese eine zurückführen lassen: die Interessen Got- tes in dem Herzen meines Sohnes zu ver- teidigen, denn so werde ich zugleich die Rechte Gottes, die Rechte meines Sohnes und meine eigenen väterlichen Rechte schützen.“
Dann warnt er ihn vor Menschenfurcht in der schlechten Atmosphäre des Poly-
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Witwer zu bleiben und sich ganz dem Wohle
seiner Kinder zu weihen, und er ist dem-
selben mit aller Treue nachgekommen. „Wer
Kinder erziehen will,“ sagt er, „muß vorab
selbst ein Heiliger werden. Gott hat zwei
Perlen in des Kindes Seele gelegt, den
Gehorsam und die Reinheit. Wehe jenem,
der ihm eine derselben raubt, er tötet da-
durch unfehlbar den künftigen Mann im
Kinde.“ Er leitete seine Kinder selber zum
Gebete an, und er, der Artillerieoffizier, gab
ihnen selber Unterricht im Katechismus und
der biblischen Geschichte. Als sein Sohn
Karl in Paris am Collège de France und
an der polytechnischen Schule studierte, führte
er mit ihm einen ausgedehnten Briefwechsel,
in welchem er das Werk der Erziehung fort-
setzte. Einige Stellen mögen zeigen, wie er
seine Aufgabe erfüllte. „Ich glaube, daß
alle meine Pflichten als Vater sich auf diese
eine zurückführen lassen: die Interessen Got-
tes in dem Herzen meines Sohnes zu ver-
teidigen, denn so werde ich zugleich die Rechte
Gottes, die Rechte meines Sohnes und meine
eigenen väterlichen Rechte schützen.“
Dann warnt er ihn vor Menschenfurcht
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Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895], S. 177. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/191>, abgerufen am 23.11.2024.
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