in Betracht fällt, bietet keine Schwierigkeiten. Es faßt alles das sehr leicht auf. Auch ist sein Gewissen zart. Unverdorbene Kinder sind mehr geneigt, etwas für Sünde zu hal- ten, was keine Sünde ist, als umgekehrt.
So weit es sich also um bloße Belehrung handelt, ist es gar nicht schwer, dem Kinde zu einem richtigen und zarten Gewissen zu ver- helfen. Aber nun kommt die andere Seite, die leider fast überall zu wünschen übrig läßt. Das Kind beobachtet das Benehmen seiner Umgebung, und da kommt der alte Spruch zur Geltung: "Worte belehren, Bei- spiele reißen hin". Wenn die Belehrung, die es durch den Unterricht für sein Gewissen erhalten hat, in dem Betragen der Haus- genossen ihre Bestätigung findet, wenn alle Angehörigen nach den Forderungen des Ge- wissens handeln, so wird alles gut gehen. Das Rind wird durch das Beispiel noch mehr als durch die Belehrung gewissenhaft und fest im Guten werden, es wird aus Flüchtig- keit, aber kaum mit Wissen und Willen feh- len. Die Macht des guten Beispieles ist nir- gends größer, als bei Kindern.
Wenn aber das Kind die Forderungen des Gewissens kennt, und dann Zeuge ist,
in Betracht fällt, bietet keine Schwierigkeiten. Es faßt alles das sehr leicht auf. Auch ist sein Gewissen zart. Unverdorbene Kinder sind mehr geneigt, etwas für Sünde zu hal- ten, was keine Sünde ist, als umgekehrt.
So weit es sich also um bloße Belehrung handelt, ist es gar nicht schwer, dem Kinde zu einem richtigen und zarten Gewissen zu ver- helfen. Aber nun kommt die andere Seite, die leider fast überall zu wünschen übrig läßt. Das Kind beobachtet das Benehmen seiner Umgebung, und da kommt der alte Spruch zur Geltung: „Worte belehren, Bei- spiele reißen hin“. Wenn die Belehrung, die es durch den Unterricht für sein Gewissen erhalten hat, in dem Betragen der Haus- genossen ihre Bestätigung findet, wenn alle Angehörigen nach den Forderungen des Ge- wissens handeln, so wird alles gut gehen. Das Rind wird durch das Beispiel noch mehr als durch die Belehrung gewissenhaft und fest im Guten werden, es wird aus Flüchtig- keit, aber kaum mit Wissen und Willen feh- len. Die Macht des guten Beispieles ist nir- gends größer, als bei Kindern.
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in Betracht fällt, bietet keine Schwierigkeiten.
Es faßt alles das sehr leicht auf. Auch ist
sein Gewissen zart. Unverdorbene Kinder
sind mehr geneigt, etwas für Sünde zu hal-
ten, was keine Sünde ist, als umgekehrt.
So weit es sich also um bloße Belehrung
handelt, ist es gar nicht schwer, dem Kinde zu
einem richtigen und zarten Gewissen zu ver-
helfen. Aber nun kommt die andere Seite,
die leider fast überall zu wünschen übrig
läßt. Das Kind beobachtet das Benehmen
seiner Umgebung, und da kommt der alte
Spruch zur Geltung: „Worte belehren, Bei-
spiele reißen hin“. Wenn die Belehrung,
die es durch den Unterricht für sein Gewissen
erhalten hat, in dem Betragen der Haus-
genossen ihre Bestätigung findet, wenn alle
Angehörigen nach den Forderungen des Ge-
wissens handeln, so wird alles gut gehen.
Das Rind wird durch das Beispiel noch mehr
als durch die Belehrung gewissenhaft und
fest im Guten werden, es wird aus Flüchtig-
keit, aber kaum mit Wissen und Willen feh-
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Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895], S. 155. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/169>, abgerufen am 24.11.2024.
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