ziehung erfordert. Denn immer und bei allem handelt es sich um Befehle und Ver- bote, welche das Kind zu beachten hat. Aber das richtige Befehlen ist eine große Kunst. Man verlange nicht zu viel, man mache nicht zu viele Worte, wiederhole nicht immer den gleichen Befehl. Jedoch darf man nicht nachgeben, das Kind soll wissen, daß, was befohlen ist, ohne weiters auch gethan wer- den muß. Hat man dem Kinde dieses Be- wußtsein beigebracht, so wird es gehorsam sein, und es handelt sich dann nur noch darum, es vernünftig zu leiten.
Wenn das Kind sich gut hält, so sei man mit dem Lobe nicht verschwenderisch, und mit Belohnungen sparsam. Dieselben sind nicht ausgeschlossen, aber man sehe sich vor, daß man damit das Kind nicht verziehe. Es ist bald geschehen, daß das Kind nur um einer Art Eigennutzes willen gehorcht, und das darf nicht sein. Ist es auch für höhere Beweggründe noch wenig zugänglich, so muß doch für diese der Raum in seinem Herzen offen bleiben. Der Wille der Eltern und in moralischen Dingen der Wille Gottes müssen ihm jetzt schon als Beweggrund des Gehor- sams vorschweben.
ziehung erfordert. Denn immer und bei allem handelt es sich um Befehle und Ver- bote, welche das Kind zu beachten hat. Aber das richtige Befehlen ist eine große Kunst. Man verlange nicht zu viel, man mache nicht zu viele Worte, wiederhole nicht immer den gleichen Befehl. Jedoch darf man nicht nachgeben, das Kind soll wissen, daß, was befohlen ist, ohne weiters auch gethan wer- den muß. Hat man dem Kinde dieses Be- wußtsein beigebracht, so wird es gehorsam sein, und es handelt sich dann nur noch darum, es vernünftig zu leiten.
Wenn das Kind sich gut hält, so sei man mit dem Lobe nicht verschwenderisch, und mit Belohnungen sparsam. Dieselben sind nicht ausgeschlossen, aber man sehe sich vor, daß man damit das Kind nicht verziehe. Es ist bald geschehen, daß das Kind nur um einer Art Eigennutzes willen gehorcht, und das darf nicht sein. Ist es auch für höhere Beweggründe noch wenig zugänglich, so muß doch für diese der Raum in seinem Herzen offen bleiben. Der Wille der Eltern und in moralischen Dingen der Wille Gottes müssen ihm jetzt schon als Beweggrund des Gehor- sams vorschweben.
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ziehung erfordert. Denn immer und bei
allem handelt es sich um Befehle und Ver-
bote, welche das Kind zu beachten hat. Aber
das richtige Befehlen ist eine große Kunst. Man
verlange nicht zu viel, man mache nicht zu
viele Worte, wiederhole nicht immer den
gleichen Befehl. Jedoch darf man nicht
nachgeben, das Kind soll wissen, daß, was
befohlen ist, ohne weiters auch gethan wer-
den muß. Hat man dem Kinde dieses Be-
wußtsein beigebracht, so wird es gehorsam
sein, und es handelt sich dann nur noch darum,
es vernünftig zu leiten.
Wenn das Kind sich gut hält, so sei
man mit dem Lobe nicht verschwenderisch,
und mit Belohnungen sparsam. Dieselben
sind nicht ausgeschlossen, aber man sehe sich
vor, daß man damit das Kind nicht verziehe.
Es ist bald geschehen, daß das Kind nur um
einer Art Eigennutzes willen gehorcht, und
das darf nicht sein. Ist es auch für höhere
Beweggründe noch wenig zugänglich, so muß
doch für diese der Raum in seinem Herzen
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Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895], S. 126. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/140>, abgerufen am 27.11.2024.
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