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Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914].

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an ihre Brust drücken. Aber wie sollte
sie Ihm diese Liebe bezeigen. Hatte es
der Herr des Himmels nötig, von ei-
nem Geschöpfe gepflegt zu werden? Be-
durfte die ewige Weisheit und Heilig-
keit der Erziehung durch eine irdische
Mutter? Die unendliche Güte und
Menschenfreundlichkeit Gottes hat es er-
möglicht, diese Fragen zu bejahen. Der
Sohn Gottes ist ein Kind geworden,
um die ganze natürliche Entwicklung
eines Kindes durchzumachen. Er lag
als hilfloses Kind in den Armen seiner
Mutter, der Nahrung und Pflege be-
dürftig wie andere Kinder. Er fing
im gewöhnlichen Alter an, zu sprechen,
zu beten, zu spielen, zu gehorchen, ohne
daß äußerlich etwas aufgefallen wäre.
Es ist ein liebenswürdiges Geheimnis,
wie ein solches Kind von einer solchen
Mutter sprechen und beten lernte, und
wie sie täglich mit einander verkehrten.
Wer kann dieses Geheimnis ergründen?
Niemand besser als die christliche Mut-

an ihre Brust drücken. Aber wie sollte
sie Ihm diese Liebe bezeigen. Hatte es
der Herr des Himmels nötig, von ei-
nem Geschöpfe gepflegt zu werden? Be-
durfte die ewige Weisheit und Heilig-
keit der Erziehung durch eine irdische
Mutter? Die unendliche Güte und
Menschenfreundlichkeit Gottes hat es er-
möglicht, diese Fragen zu bejahen. Der
Sohn Gottes ist ein Kind geworden,
um die ganze natürliche Entwicklung
eines Kindes durchzumachen. Er lag
als hilfloses Kind in den Armen seiner
Mutter, der Nahrung und Pflege be-
dürftig wie andere Kinder. Er fing
im gewöhnlichen Alter an, zu sprechen,
zu beten, zu spielen, zu gehorchen, ohne
daß äußerlich etwas aufgefallen wäre.
Es ist ein liebenswürdiges Geheimnis,
wie ein solches Kind von einer solchen
Mutter sprechen und beten lernte, und
wie sie täglich mit einander verkehrten.
Wer kann dieses Geheimnis ergründen?
Niemand besser als die christliche Mut-

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[358/0366] an ihre Brust drücken. Aber wie sollte sie Ihm diese Liebe bezeigen. Hatte es der Herr des Himmels nötig, von ei- nem Geschöpfe gepflegt zu werden? Be- durfte die ewige Weisheit und Heilig- keit der Erziehung durch eine irdische Mutter? Die unendliche Güte und Menschenfreundlichkeit Gottes hat es er- möglicht, diese Fragen zu bejahen. Der Sohn Gottes ist ein Kind geworden, um die ganze natürliche Entwicklung eines Kindes durchzumachen. Er lag als hilfloses Kind in den Armen seiner Mutter, der Nahrung und Pflege be- dürftig wie andere Kinder. Er fing im gewöhnlichen Alter an, zu sprechen, zu beten, zu spielen, zu gehorchen, ohne daß äußerlich etwas aufgefallen wäre. Es ist ein liebenswürdiges Geheimnis, wie ein solches Kind von einer solchen Mutter sprechen und beten lernte, und wie sie täglich mit einander verkehrten. Wer kann dieses Geheimnis ergründen? Niemand besser als die christliche Mut-

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Zitationshilfe: Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914], S. 358. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914/366>, abgerufen am 24.11.2024.