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Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914].

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rüber hinaus das weite Meer, über
welches sich der klare Himmel mit den
zahllosen Gestirnen ausbreitete. Aber
ihre Gedanken verweilten nicht bei die-
sem Zauber der sichtbaren Natur. Die
Erinnerungen der Vergangenheit und
das Glück der Gegenwart erhoben ihre
Seelen in eine höhere Welt. Von der
Vergangenheit redeten sie nicht, aber
das Herz der Mutter war voll von
derselben. Wie ganz anders betrach-
tete sie jetzt den Abgrund von Sorgen
und Kümmernissen, in den ihr Herz
so lange versenkt war! Alle ihre
Thränen und Seufzer erschienen ihr
jetzt als kostbare Perlen, mit denen
sie die Seele ihres Sohnes erkauft
hatte. Aller Schmerz ihres Mutter-
herzens wurde reichlich aufgewogen
durch die Wonne, welche es jetzt em-
pfand, und durch den Ausblick in die
selige Zukunft. Den vielen Tagen,
die sie unter Thränen verlebte, war
endlich ein Tag gefolgt, an dem sie

rüber hinaus das weite Meer, über
welches sich der klare Himmel mit den
zahllosen Gestirnen ausbreitete. Aber
ihre Gedanken verweilten nicht bei die-
sem Zauber der sichtbaren Natur. Die
Erinnerungen der Vergangenheit und
das Glück der Gegenwart erhoben ihre
Seelen in eine höhere Welt. Von der
Vergangenheit redeten sie nicht, aber
das Herz der Mutter war voll von
derselben. Wie ganz anders betrach-
tete sie jetzt den Abgrund von Sorgen
und Kümmernissen, in den ihr Herz
so lange versenkt war! Alle ihre
Thränen und Seufzer erschienen ihr
jetzt als kostbare Perlen, mit denen
sie die Seele ihres Sohnes erkauft
hatte. Aller Schmerz ihres Mutter-
herzens wurde reichlich aufgewogen
durch die Wonne, welche es jetzt em-
pfand, und durch den Ausblick in die
selige Zukunft. Den vielen Tagen,
die sie unter Thränen verlebte, war
endlich ein Tag gefolgt, an dem sie

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[340/0348] rüber hinaus das weite Meer, über welches sich der klare Himmel mit den zahllosen Gestirnen ausbreitete. Aber ihre Gedanken verweilten nicht bei die- sem Zauber der sichtbaren Natur. Die Erinnerungen der Vergangenheit und das Glück der Gegenwart erhoben ihre Seelen in eine höhere Welt. Von der Vergangenheit redeten sie nicht, aber das Herz der Mutter war voll von derselben. Wie ganz anders betrach- tete sie jetzt den Abgrund von Sorgen und Kümmernissen, in den ihr Herz so lange versenkt war! Alle ihre Thränen und Seufzer erschienen ihr jetzt als kostbare Perlen, mit denen sie die Seele ihres Sohnes erkauft hatte. Aller Schmerz ihres Mutter- herzens wurde reichlich aufgewogen durch die Wonne, welche es jetzt em- pfand, und durch den Ausblick in die selige Zukunft. Den vielen Tagen, die sie unter Thränen verlebte, war endlich ein Tag gefolgt, an dem sie

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Zitationshilfe: Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914], S. 340. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914/348>, abgerufen am 25.11.2024.