2. Bei der Erschaffung des Weibes sagte der Schöpfer: Lasset uns ihm (dem Adam) eine Gehilfin machen, die ihm gleich sei. (I. Mos. 2, 18.) Der heilige Paulus bestimmt dieses Verhältnis näher mit den Worten: Der Mann ist das Haupt des Weibes, wie Christus das Haupt der Kirche ist. So wie die Kirche Christo unterworfen ist, so auch seien es die Weiber ihren Männern in allem. (Eph. 5, 23. f.)
Ein Erklärer der heiligen Schrift bemerkt: Gott hat das Weib nicht aus den Füßen des Mannes genommen, als müßte es seine Sklavin sein, und nicht aus dem Kopfe, als sollte es über ihn herrschen, sondern aus der Brust, da- mit es ihm Gefährtin und Gehilfin sei, aus der Nähe des Herzens, weil die Liebe beide verbinden soll. - Die Gattin tritt zum Mann in das Ver- hältnis der Abhängigkeit, sie nimmt seinen Familiennamen an, er übernimmt die Verwaltung ihrer Güter, sie darf
2. Bei der Erschaffung des Weibes sagte der Schöpfer: Lasset uns ihm (dem Adam) eine Gehilfin machen, die ihm gleich sei. (I. Mos. 2, 18.) Der heilige Paulus bestimmt dieses Verhältnis näher mit den Worten: Der Mann ist das Haupt des Weibes, wie Christus das Haupt der Kirche ist. So wie die Kirche Christo unterworfen ist, so auch seien es die Weiber ihren Männern in allem. (Eph. 5, 23. f.)
Ein Erklärer der heiligen Schrift bemerkt: Gott hat das Weib nicht aus den Füßen des Mannes genommen, als müßte es seine Sklavin sein, und nicht aus dem Kopfe, als sollte es über ihn herrschen, sondern aus der Brust, da- mit es ihm Gefährtin und Gehilfin sei, aus der Nähe des Herzens, weil die Liebe beide verbinden soll. – Die Gattin tritt zum Mann in das Ver- hältnis der Abhängigkeit, sie nimmt seinen Familiennamen an, er übernimmt die Verwaltung ihrer Güter, sie darf
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2. Bei der Erschaffung des Weibes
sagte der Schöpfer: Lasset uns ihm (dem
Adam) eine Gehilfin machen, die ihm
gleich sei. (I. Mos. 2, 18.) Der heilige
Paulus bestimmt dieses Verhältnis näher
mit den Worten: Der Mann ist das
Haupt des Weibes, wie Christus das
Haupt der Kirche ist. So wie die
Kirche Christo unterworfen ist, so auch
seien es die Weiber ihren Männern in
allem. (Eph. 5, 23. f.)
Ein Erklärer der heiligen Schrift
bemerkt: Gott hat das Weib nicht aus
den Füßen des Mannes genommen, als
müßte es seine Sklavin sein, und nicht
aus dem Kopfe, als sollte es über ihn
herrschen, sondern aus der Brust, da-
mit es ihm Gefährtin und Gehilfin
sei, aus der Nähe des Herzens, weil
die Liebe beide verbinden soll. – Die
Gattin tritt zum Mann in das Ver-
hältnis der Abhängigkeit, sie nimmt
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Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914], S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914/28>, abgerufen am 24.11.2024.
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