liche Arbeit, ein süßes Bedrüfnis sein, ihrem Kinde die Gesinnungen der Ehr- furcht, Dankbarkeit und Liebe gegen Gott und das Bewußtsein seiner Ge- genwart und Allwissenheit recht tief und unauslöschlich einzuprägen.
3. Die Lehre von dem menschge- wordenen Sohne Gottes Jesus Chri- stus setzt schon mehr Verständnis vor- aus und soll darum etwas später fol- gen. Sie wird das Kind tiefer er- greifen, wenn es auch die Wohlthaten, die wir Christus verdanken, einiger- maßen zu würdigen weiß. Dazu ist eine allgemeine Kenntnis der ernstern Wahrheiten, wie der Lehre von Sünde und Strafe notwendig. Auf das Kru- zifix soll man das Kind nicht verwei- sen, bevor es zwischen Christus und seinem Bilde zu unterscheiden weiß. Auch kommt es vor, daß das Kind gewisse Ausdrücke nicht versteht oder mißversteht, und so zu irrigen Vor- stellungen verleitet wird. Darum be-
liche Arbeit, ein süßes Bedrüfnis sein, ihrem Kinde die Gesinnungen der Ehr- furcht, Dankbarkeit und Liebe gegen Gott und das Bewußtsein seiner Ge- genwart und Allwissenheit recht tief und unauslöschlich einzuprägen.
3. Die Lehre von dem menschge- wordenen Sohne Gottes Jesus Chri- stus setzt schon mehr Verständnis vor- aus und soll darum etwas später fol- gen. Sie wird das Kind tiefer er- greifen, wenn es auch die Wohlthaten, die wir Christus verdanken, einiger- maßen zu würdigen weiß. Dazu ist eine allgemeine Kenntnis der ernstern Wahrheiten, wie der Lehre von Sünde und Strafe notwendig. Auf das Kru- zifix soll man das Kind nicht verwei- sen, bevor es zwischen Christus und seinem Bilde zu unterscheiden weiß. Auch kommt es vor, daß das Kind gewisse Ausdrücke nicht versteht oder mißversteht, und so zu irrigen Vor- stellungen verleitet wird. Darum be-
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liche Arbeit, ein süßes Bedrüfnis sein,
ihrem Kinde die Gesinnungen der Ehr-
furcht, Dankbarkeit und Liebe gegen
Gott und das Bewußtsein seiner Ge-
genwart und Allwissenheit recht tief
und unauslöschlich einzuprägen.
3. Die Lehre von dem menschge-
wordenen Sohne Gottes Jesus Chri-
stus setzt schon mehr Verständnis vor-
aus und soll darum etwas später fol-
gen. Sie wird das Kind tiefer er-
greifen, wenn es auch die Wohlthaten,
die wir Christus verdanken, einiger-
maßen zu würdigen weiß. Dazu ist
eine allgemeine Kenntnis der ernstern
Wahrheiten, wie der Lehre von Sünde
und Strafe notwendig. Auf das Kru-
zifix soll man das Kind nicht verwei-
sen, bevor es zwischen Christus und
seinem Bilde zu unterscheiden weiß.
Auch kommt es vor, daß das Kind
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stellungen verleitet wird. Darum be-
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Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914], S. 258. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914/266>, abgerufen am 22.12.2024.
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