Gebetsworte aussprechen kann, sondern nur dann, wenn damit etwas Inner- liches zum Ausdruck kommt, mag es auch noch so kindlich einfältig sein. Die erste Uebung des Gebetes dürfte darin bestehen, daß man das Kind anhaltet, wenn andere beten, ruhig zu sein und ehrerbietig die Hände zu fal- ten. Ist das Kind zu mehr fähig, so soll die Mutter zu bestimmten Zei- ten ihm einige einfache, herzliche Ge- betsworte vorsprechen und sie vom Kinde ehrerbietig nachsprechen zu lassen. Vom Auswendiglernen kann da noch keine Rede sein. Dagegen soll die Mutter das Wenige, wofür das Kind empfänglich ist, bei jedem Anlasse und in den verschiedensten Wendungen wie- derholen. Es ist außerordentlich wich- tig, daß das Wort "Gott" für das Kind den Vollklang seiner Bedeutung bekomme, so daß es stets heilige Ge- sinnungen in ihm erweckt. Für eine fromme Mutter wird es eine erfreu-
Gebetsworte aussprechen kann, sondern nur dann, wenn damit etwas Inner- liches zum Ausdruck kommt, mag es auch noch so kindlich einfältig sein. Die erste Uebung des Gebetes dürfte darin bestehen, daß man das Kind anhaltet, wenn andere beten, ruhig zu sein und ehrerbietig die Hände zu fal- ten. Ist das Kind zu mehr fähig, so soll die Mutter zu bestimmten Zei- ten ihm einige einfache, herzliche Ge- betsworte vorsprechen und sie vom Kinde ehrerbietig nachsprechen zu lassen. Vom Auswendiglernen kann da noch keine Rede sein. Dagegen soll die Mutter das Wenige, wofür das Kind empfänglich ist, bei jedem Anlasse und in den verschiedensten Wendungen wie- derholen. Es ist außerordentlich wich- tig, daß das Wort „Gott“ für das Kind den Vollklang seiner Bedeutung bekomme, so daß es stets heilige Ge- sinnungen in ihm erweckt. Für eine fromme Mutter wird es eine erfreu-
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Gebetsworte aussprechen kann, sondern
nur dann, wenn damit etwas Inner-
liches zum Ausdruck kommt, mag es
auch noch so kindlich einfältig sein.
Die erste Uebung des Gebetes dürfte
darin bestehen, daß man das Kind
anhaltet, wenn andere beten, ruhig zu
sein und ehrerbietig die Hände zu fal-
ten. Ist das Kind zu mehr fähig,
so soll die Mutter zu bestimmten Zei-
ten ihm einige einfache, herzliche Ge-
betsworte vorsprechen und sie vom
Kinde ehrerbietig nachsprechen zu lassen.
Vom Auswendiglernen kann da noch
keine Rede sein. Dagegen soll die
Mutter das Wenige, wofür das Kind
empfänglich ist, bei jedem Anlasse und
in den verschiedensten Wendungen wie-
derholen. Es ist außerordentlich wich-
tig, daß das Wort „Gott“ für das
Kind den Vollklang seiner Bedeutung
bekomme, so daß es stets heilige Ge-
sinnungen in ihm erweckt. Für eine
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Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914], S. 257. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914/265>, abgerufen am 22.12.2024.
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