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Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914].

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ehrung gegen seine edle Mutter nicht
verschweigen, daß sie in diesem Punkte
zu schwach und zu nachgiebig gewesen
sei, und so seine späteren Verirrungen
mitverschuldet habe.

Eine dritte Regel möchte ich mit
einem Worte des heiligen Paulus aus-
drücken. Derselbe sagt lobend von dem
Patriarchen Abraham: Er hat wider die
Hoffnung an die Hoffnung geglaubt.
(Rom. 4, 18.) Nach menschlichem Urteile
hatte Abraham keine Nachkommenschaft
mehr zu erwarten, aber er vertraute
auf die Verheißung des Herrn, glaubte
wider die Hoffnung an die Hoffnung
und ist nicht zu Schanden geworden.
So muß auch die christliche Mutter
auf den Herrn hoffen, wo nach mensch-
licher Anschauung wenig zu hoffen ist.
Je trostloser ihre Lage ist, desto mehr
hoffe sie wider die Hoffnung. Die
christliche Hoffnung hat zwei überaus
heilsame Wirkungen. Die erste übt
sie aus auf das menschliche Herz. So

ehrung gegen seine edle Mutter nicht
verschweigen, daß sie in diesem Punkte
zu schwach und zu nachgiebig gewesen
sei, und so seine späteren Verirrungen
mitverschuldet habe.

Eine dritte Regel möchte ich mit
einem Worte des heiligen Paulus aus-
drücken. Derselbe sagt lobend von dem
Patriarchen Abraham: Er hat wider die
Hoffnung an die Hoffnung geglaubt.
(Rom. 4, 18.) Nach menschlichem Urteile
hatte Abraham keine Nachkommenschaft
mehr zu erwarten, aber er vertraute
auf die Verheißung des Herrn, glaubte
wider die Hoffnung an die Hoffnung
und ist nicht zu Schanden geworden.
So muß auch die christliche Mutter
auf den Herrn hoffen, wo nach mensch-
licher Anschauung wenig zu hoffen ist.
Je trostloser ihre Lage ist, desto mehr
hoffe sie wider die Hoffnung. Die
christliche Hoffnung hat zwei überaus
heilsame Wirkungen. Die erste übt
sie aus auf das menschliche Herz. So

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[210/0218] ehrung gegen seine edle Mutter nicht verschweigen, daß sie in diesem Punkte zu schwach und zu nachgiebig gewesen sei, und so seine späteren Verirrungen mitverschuldet habe. Eine dritte Regel möchte ich mit einem Worte des heiligen Paulus aus- drücken. Derselbe sagt lobend von dem Patriarchen Abraham: Er hat wider die Hoffnung an die Hoffnung geglaubt. (Rom. 4, 18.) Nach menschlichem Urteile hatte Abraham keine Nachkommenschaft mehr zu erwarten, aber er vertraute auf die Verheißung des Herrn, glaubte wider die Hoffnung an die Hoffnung und ist nicht zu Schanden geworden. So muß auch die christliche Mutter auf den Herrn hoffen, wo nach mensch- licher Anschauung wenig zu hoffen ist. Je trostloser ihre Lage ist, desto mehr hoffe sie wider die Hoffnung. Die christliche Hoffnung hat zwei überaus heilsame Wirkungen. Die erste übt sie aus auf das menschliche Herz. So

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Zitationshilfe: Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914], S. 210. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914/218>, abgerufen am 28.11.2024.