Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914].

Bild:
<< vorherige Seite

sem Weinstocke, d. h. durch die Gnade,
die sie reichlich von Christus empfangen
und eifrig benutzt haben. Wollen wir
einen Fehler ablegen, eine Tugend er-
langen, Versuchungen überwinden und
Leiden geduldig ertragen, so müssen auch
wir die Kraft bei Christus suchen.

Christus stellt hiefür die Beding-
ung
, daß Er in uns, und wir in Ihm
seien. Die Rebe verdorrt, wenn sie vom
Weinstocke getrennt wird, und ohne
Christus ist auch die Seele eine solche
hinausgeworfene Rebe, sie schöpft als-
dann ihr Leben nicht aus den über-
natürlichen Quellen unserer Religion,
sondern führt bloß ein natürliches Le-
ben, wie es bei den Heiden der Fall
war. Ein dreifaches Band muß uns
mit Christus in lebendige Verbindung
bringen, der Glaube, die Gnade und
die Liebe. Christus selber erleichtert
uns diese dreifache Verbindung durch
sein barmherziges Entgegenkommen. Um
selig zu werden, müssen wir an seine

sem Weinstocke, d. h. durch die Gnade,
die sie reichlich von Christus empfangen
und eifrig benutzt haben. Wollen wir
einen Fehler ablegen, eine Tugend er-
langen, Versuchungen überwinden und
Leiden geduldig ertragen, so müssen auch
wir die Kraft bei Christus suchen.

Christus stellt hiefür die Beding-
ung
, daß Er in uns, und wir in Ihm
seien. Die Rebe verdorrt, wenn sie vom
Weinstocke getrennt wird, und ohne
Christus ist auch die Seele eine solche
hinausgeworfene Rebe, sie schöpft als-
dann ihr Leben nicht aus den über-
natürlichen Quellen unserer Religion,
sondern führt bloß ein natürliches Le-
ben, wie es bei den Heiden der Fall
war. Ein dreifaches Band muß uns
mit Christus in lebendige Verbindung
bringen, der Glaube, die Gnade und
die Liebe. Christus selber erleichtert
uns diese dreifache Verbindung durch
sein barmherziges Entgegenkommen. Um
selig zu werden, müssen wir an seine

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div>
          <p><pb facs="#f0184" xml:id="E29_001_1914_pb0176_0001" n="176"/>
sem Weinstocke, d. h. durch die Gnade,<lb/>
die sie reichlich von Christus empfangen<lb/>
und eifrig benutzt haben. Wollen wir<lb/>
einen Fehler ablegen, eine Tugend er-<lb/>
langen, Versuchungen überwinden und<lb/>
Leiden geduldig ertragen, so müssen auch<lb/>
wir die Kraft bei Christus suchen.</p>
          <p>Christus stellt hiefür die <hi rendition="#g">Beding-<lb/>
ung</hi>, daß Er in uns, und wir in Ihm<lb/>
seien. Die Rebe verdorrt, wenn sie vom<lb/>
Weinstocke getrennt wird, und ohne<lb/>
Christus ist auch die Seele eine solche<lb/>
hinausgeworfene Rebe, sie schöpft als-<lb/>
dann ihr Leben nicht aus den über-<lb/>
natürlichen Quellen unserer Religion,<lb/>
sondern führt bloß ein natürliches Le-<lb/>
ben, wie es bei den Heiden der Fall<lb/>
war. Ein dreifaches Band muß uns<lb/>
mit Christus in lebendige Verbindung<lb/>
bringen, der Glaube, die Gnade und<lb/>
die Liebe. Christus selber erleichtert<lb/>
uns diese dreifache Verbindung durch<lb/>
sein barmherziges Entgegenkommen. Um<lb/>
selig zu werden, müssen wir an seine<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[176/0184] sem Weinstocke, d. h. durch die Gnade, die sie reichlich von Christus empfangen und eifrig benutzt haben. Wollen wir einen Fehler ablegen, eine Tugend er- langen, Versuchungen überwinden und Leiden geduldig ertragen, so müssen auch wir die Kraft bei Christus suchen. Christus stellt hiefür die Beding- ung, daß Er in uns, und wir in Ihm seien. Die Rebe verdorrt, wenn sie vom Weinstocke getrennt wird, und ohne Christus ist auch die Seele eine solche hinausgeworfene Rebe, sie schöpft als- dann ihr Leben nicht aus den über- natürlichen Quellen unserer Religion, sondern führt bloß ein natürliches Le- ben, wie es bei den Heiden der Fall war. Ein dreifaches Band muß uns mit Christus in lebendige Verbindung bringen, der Glaube, die Gnade und die Liebe. Christus selber erleichtert uns diese dreifache Verbindung durch sein barmherziges Entgegenkommen. Um selig zu werden, müssen wir an seine

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk stammt vom Projekt Digitization Lifecycle am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach Vorgabe des DLC modernisiert.

In Absprache mit dem MPI wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:

  • Bogensignaturen und Kustoden
  • Kolumnentitel
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizierung von titleParts verzichtet.
  • Bei Textpassagen, die als Abschnittsüberschrift ausgeweisen werden können, wird auf die zusätzliche Auszeichnung des Layouts verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit q ausgezeichnet.

Weiche und harte Zeilentrennungen werden identisch als 002D übernommen. Der Zeilenumbruch selbst über lb ausgezeichnet.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914/184
Zitationshilfe: Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914], S. 176. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914/184>, abgerufen am 06.05.2024.