an dem wir nicht an dem Bilde un- seres Herzens durch Ueberwindung und Opfer einen fehlerhaften Zug auslöschen, und eine Linie ziehen, welche das Ab- bild dem göttlichen Vorbilde wenigstens um etwas ähnlicher macht.
Der göttliche Heiland hat selber unserem Unvermögen, sein Beispiel nach- zuahmen, schonende Rücksicht getragen. Sein Herz ist das herrlichste Vorbild in allen Tugenden und wir sollen sie alle nachahmen. Aber doch hat Er nur zwei Vorzüge seines Herzens ausdrück- lich zur Nachahmung empfohlen. Ler- net von Mir, denn Ich bin sanftmütig und demütig von Herzen, so werdet ihr Ruhe finden für euere Seelen. (Matth. 11, 29.) Alle Tugenden sind Schwestern untereinander, und wo man eine oder zwei von einem Herzen Besitz nehmen läßt, werden auch alle übrigen ihren Einzug halten. Ein Weib, welches die Demut und Sanftmut des heiligsten Herzens Jesu eifrig nachahmt, wird
an dem wir nicht an dem Bilde un- seres Herzens durch Ueberwindung und Opfer einen fehlerhaften Zug auslöschen, und eine Linie ziehen, welche das Ab- bild dem göttlichen Vorbilde wenigstens um etwas ähnlicher macht.
Der göttliche Heiland hat selber unserem Unvermögen, sein Beispiel nach- zuahmen, schonende Rücksicht getragen. Sein Herz ist das herrlichste Vorbild in allen Tugenden und wir sollen sie alle nachahmen. Aber doch hat Er nur zwei Vorzüge seines Herzens ausdrück- lich zur Nachahmung empfohlen. Ler- net von Mir, denn Ich bin sanftmütig und demütig von Herzen, so werdet ihr Ruhe finden für euere Seelen. (Matth. 11, 29.) Alle Tugenden sind Schwestern untereinander, und wo man eine oder zwei von einem Herzen Besitz nehmen läßt, werden auch alle übrigen ihren Einzug halten. Ein Weib, welches die Demut und Sanftmut des heiligsten Herzens Jesu eifrig nachahmt, wird
<TEI><text><body><div><div><p><pbfacs="#f0181"xml:id="E29_001_1914_pb0173_0001"n="173"/>
an dem wir nicht an dem Bilde un-<lb/>
seres Herzens durch Ueberwindung und<lb/>
Opfer einen fehlerhaften Zug auslöschen,<lb/>
und eine Linie ziehen, welche das Ab-<lb/>
bild dem göttlichen Vorbilde wenigstens<lb/>
um etwas ähnlicher macht.</p><p>Der göttliche Heiland hat selber<lb/>
unserem Unvermögen, sein Beispiel nach-<lb/>
zuahmen, schonende Rücksicht getragen.<lb/>
Sein Herz ist das herrlichste Vorbild<lb/>
in allen Tugenden und wir sollen sie<lb/>
alle nachahmen. Aber doch hat Er nur<lb/>
zwei Vorzüge seines Herzens ausdrück-<lb/>
lich zur Nachahmung empfohlen. Ler-<lb/>
net von Mir, denn Ich bin sanftmütig<lb/>
und demütig von Herzen, so werdet<lb/>
ihr Ruhe finden für euere Seelen. (Matth.<lb/>
11, 29.) Alle Tugenden sind Schwestern<lb/>
untereinander, und wo man eine oder<lb/>
zwei von einem Herzen Besitz nehmen<lb/>
läßt, werden auch alle übrigen ihren<lb/>
Einzug halten. Ein Weib, welches die<lb/>
Demut und Sanftmut des heiligsten<lb/>
Herzens Jesu eifrig nachahmt, wird<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[173/0181]
an dem wir nicht an dem Bilde un-
seres Herzens durch Ueberwindung und
Opfer einen fehlerhaften Zug auslöschen,
und eine Linie ziehen, welche das Ab-
bild dem göttlichen Vorbilde wenigstens
um etwas ähnlicher macht.
Der göttliche Heiland hat selber
unserem Unvermögen, sein Beispiel nach-
zuahmen, schonende Rücksicht getragen.
Sein Herz ist das herrlichste Vorbild
in allen Tugenden und wir sollen sie
alle nachahmen. Aber doch hat Er nur
zwei Vorzüge seines Herzens ausdrück-
lich zur Nachahmung empfohlen. Ler-
net von Mir, denn Ich bin sanftmütig
und demütig von Herzen, so werdet
ihr Ruhe finden für euere Seelen. (Matth.
11, 29.) Alle Tugenden sind Schwestern
untereinander, und wo man eine oder
zwei von einem Herzen Besitz nehmen
läßt, werden auch alle übrigen ihren
Einzug halten. Ein Weib, welches die
Demut und Sanftmut des heiligsten
Herzens Jesu eifrig nachahmt, wird
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914], S. 173. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914/181>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.