Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914].

Bild:
<< vorherige Seite

geändert zu werden. Die Liebe zu
Gott verlangt, daß wir freiwillige
Fehler vermeiden, und das sollte doch
jeder Christ ohnehin wollen. Im übri-
gen handelt es sich nur darum, das,
was jedenfalls zu geschehen hat, durch
die rechten Gesinnungen zuheiligen. Ar-
beiten müssen wir einmal und manche
Leiden können wir auch nicht abschüt-
teln. Was hindert uns, jede Arbeit,
jeden Schritt und Tritt durch die gute
Meinung in ein Werk der Liebe zu
Gott zu verwandeln? Zu solchen
Uebungen der Liebe werden auch alle
Leiden jeder Art, wenn wir sie mit
Ergebung, Geduld und Vertrauen er-
tragen. Dadurch werden sie wertvoll
für den Himmel, während sie sonst
unnütz, gar oft schädlich sind.

Auch die Nächstenliebe soll eine
Uebung der Liebe Gottes sein. Wir
sollen den Nächsten wegen Gott lieben,
d. h. weil Gott es gebietet, weil auch
der Nächste ein Ebenbild Gottes, er-

geändert zu werden. Die Liebe zu
Gott verlangt, daß wir freiwillige
Fehler vermeiden, und das sollte doch
jeder Christ ohnehin wollen. Im übri-
gen handelt es sich nur darum, das,
was jedenfalls zu geschehen hat, durch
die rechten Gesinnungen zuheiligen. Ar-
beiten müssen wir einmal und manche
Leiden können wir auch nicht abschüt-
teln. Was hindert uns, jede Arbeit,
jeden Schritt und Tritt durch die gute
Meinung in ein Werk der Liebe zu
Gott zu verwandeln? Zu solchen
Uebungen der Liebe werden auch alle
Leiden jeder Art, wenn wir sie mit
Ergebung, Geduld und Vertrauen er-
tragen. Dadurch werden sie wertvoll
für den Himmel, während sie sonst
unnütz, gar oft schädlich sind.

Auch die Nächstenliebe soll eine
Uebung der Liebe Gottes sein. Wir
sollen den Nächsten wegen Gott lieben,
d. h. weil Gott es gebietet, weil auch
der Nächste ein Ebenbild Gottes, er-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div>
          <p><pb facs="#f0171" xml:id="E29_001_1914_pb0163_0001" n="163"/>
geändert zu werden. Die Liebe zu<lb/>
Gott verlangt, daß wir freiwillige<lb/>
Fehler vermeiden, und das sollte doch<lb/>
jeder Christ ohnehin wollen. Im übri-<lb/>
gen handelt es sich nur darum, das,<lb/>
was jedenfalls zu geschehen hat, durch<lb/>
die rechten Gesinnungen zuheiligen. Ar-<lb/>
beiten müssen wir einmal und manche<lb/>
Leiden können wir auch nicht abschüt-<lb/>
teln. Was hindert uns, jede Arbeit,<lb/>
jeden Schritt und Tritt durch die gute<lb/>
Meinung in ein Werk der Liebe zu<lb/>
Gott zu verwandeln? Zu solchen<lb/>
Uebungen der Liebe werden auch alle<lb/>
Leiden jeder Art, wenn wir sie mit<lb/>
Ergebung, Geduld und Vertrauen er-<lb/>
tragen. Dadurch werden sie wertvoll<lb/>
für den Himmel, während sie sonst<lb/>
unnütz, gar oft schädlich sind.</p>
          <p>Auch die <hi rendition="#g">Nächstenliebe</hi> soll eine<lb/>
Uebung der Liebe Gottes sein. Wir<lb/>
sollen den Nächsten wegen Gott lieben,<lb/>
d. h. weil Gott es gebietet, weil auch<lb/>
der Nächste ein Ebenbild Gottes, er-<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[163/0171] geändert zu werden. Die Liebe zu Gott verlangt, daß wir freiwillige Fehler vermeiden, und das sollte doch jeder Christ ohnehin wollen. Im übri- gen handelt es sich nur darum, das, was jedenfalls zu geschehen hat, durch die rechten Gesinnungen zuheiligen. Ar- beiten müssen wir einmal und manche Leiden können wir auch nicht abschüt- teln. Was hindert uns, jede Arbeit, jeden Schritt und Tritt durch die gute Meinung in ein Werk der Liebe zu Gott zu verwandeln? Zu solchen Uebungen der Liebe werden auch alle Leiden jeder Art, wenn wir sie mit Ergebung, Geduld und Vertrauen er- tragen. Dadurch werden sie wertvoll für den Himmel, während sie sonst unnütz, gar oft schädlich sind. Auch die Nächstenliebe soll eine Uebung der Liebe Gottes sein. Wir sollen den Nächsten wegen Gott lieben, d. h. weil Gott es gebietet, weil auch der Nächste ein Ebenbild Gottes, er-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk stammt vom Projekt Digitization Lifecycle am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach Vorgabe des DLC modernisiert.

In Absprache mit dem MPI wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:

  • Bogensignaturen und Kustoden
  • Kolumnentitel
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizierung von titleParts verzichtet.
  • Bei Textpassagen, die als Abschnittsüberschrift ausgeweisen werden können, wird auf die zusätzliche Auszeichnung des Layouts verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit q ausgezeichnet.

Weiche und harte Zeilentrennungen werden identisch als 002D übernommen. Der Zeilenumbruch selbst über lb ausgezeichnet.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914/171
Zitationshilfe: Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914], S. 163. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914/171>, abgerufen am 06.05.2024.