Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914].

Bild:
<< vorherige Seite

zu richten, sondern sie selig zu machen.
Auf der andern Seite warnen uns die
Apostel eindringlich vor der Welt, wir
sollen ihre verderblichen Lüste fliehen,
wir dürfen sie nicht lieben, uns ihr
nicht gleichförmig machen, sollen im
Gegenteil dieselbe überwinden.

Wie passen diese zwei Arten von
Ausdrücken zusammen? Christus liebt
die Welt, d. h. die unsterblichen See-
len in der Welt, für die Er sein Blut
vergossen hat, und die Er retten will.
In diesem Sinne dürfen und sollen
auch wir die Welt lieben, für sie beten,
und zu ihrer Rettung thun, was wir
können. Wenn uns aber die Apostel vor
der gleichen Welt warnen, so hat das
seine guten Gründe. Die Welt ist eine
gefährliche Verführerin und wir sind
schwach und kurzsichtig, darum müssen
wir uns vor ihren Fallstricken sorgfäl-
tig in acht nehmen.

Es ist nicht leicht, die Welt gehörig
zu kennen und richtig zu beurteilen.

zu richten, sondern sie selig zu machen.
Auf der andern Seite warnen uns die
Apostel eindringlich vor der Welt, wir
sollen ihre verderblichen Lüste fliehen,
wir dürfen sie nicht lieben, uns ihr
nicht gleichförmig machen, sollen im
Gegenteil dieselbe überwinden.

Wie passen diese zwei Arten von
Ausdrücken zusammen? Christus liebt
die Welt, d. h. die unsterblichen See-
len in der Welt, für die Er sein Blut
vergossen hat, und die Er retten will.
In diesem Sinne dürfen und sollen
auch wir die Welt lieben, für sie beten,
und zu ihrer Rettung thun, was wir
können. Wenn uns aber die Apostel vor
der gleichen Welt warnen, so hat das
seine guten Gründe. Die Welt ist eine
gefährliche Verführerin und wir sind
schwach und kurzsichtig, darum müssen
wir uns vor ihren Fallstricken sorgfäl-
tig in acht nehmen.

Es ist nicht leicht, die Welt gehörig
zu kennen und richtig zu beurteilen.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div>
          <p><pb facs="#f0116" xml:id="E29_001_1914_pb0108_0001" n="108"/>
zu richten, sondern sie selig zu machen.<lb/>
Auf der andern Seite warnen uns die<lb/>
Apostel eindringlich vor der Welt, wir<lb/>
sollen ihre verderblichen Lüste fliehen,<lb/>
wir dürfen sie nicht lieben, uns ihr<lb/>
nicht gleichförmig machen, sollen im<lb/>
Gegenteil dieselbe überwinden.</p>
          <p>Wie passen diese zwei Arten von<lb/>
Ausdrücken zusammen? Christus liebt<lb/>
die Welt, d. h. die unsterblichen See-<lb/>
len in der Welt, für die Er sein Blut<lb/>
vergossen hat, und die Er retten will.<lb/>
In diesem Sinne dürfen und sollen<lb/>
auch wir die Welt lieben, für sie beten,<lb/>
und zu ihrer Rettung thun, was wir<lb/>
können. Wenn uns aber die Apostel vor<lb/>
der gleichen Welt warnen, so hat das<lb/>
seine guten Gründe. Die Welt ist eine<lb/>
gefährliche Verführerin und wir sind<lb/>
schwach und kurzsichtig, darum müssen<lb/>
wir uns vor ihren Fallstricken sorgfäl-<lb/>
tig in acht nehmen.</p>
          <p>Es ist nicht leicht, die Welt gehörig<lb/>
zu kennen und richtig zu beurteilen.<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[108/0116] zu richten, sondern sie selig zu machen. Auf der andern Seite warnen uns die Apostel eindringlich vor der Welt, wir sollen ihre verderblichen Lüste fliehen, wir dürfen sie nicht lieben, uns ihr nicht gleichförmig machen, sollen im Gegenteil dieselbe überwinden. Wie passen diese zwei Arten von Ausdrücken zusammen? Christus liebt die Welt, d. h. die unsterblichen See- len in der Welt, für die Er sein Blut vergossen hat, und die Er retten will. In diesem Sinne dürfen und sollen auch wir die Welt lieben, für sie beten, und zu ihrer Rettung thun, was wir können. Wenn uns aber die Apostel vor der gleichen Welt warnen, so hat das seine guten Gründe. Die Welt ist eine gefährliche Verführerin und wir sind schwach und kurzsichtig, darum müssen wir uns vor ihren Fallstricken sorgfäl- tig in acht nehmen. Es ist nicht leicht, die Welt gehörig zu kennen und richtig zu beurteilen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk stammt vom Projekt Digitization Lifecycle am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach Vorgabe des DLC modernisiert.

In Absprache mit dem MPI wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:

  • Bogensignaturen und Kustoden
  • Kolumnentitel
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizierung von titleParts verzichtet.
  • Bei Textpassagen, die als Abschnittsüberschrift ausgeweisen werden können, wird auf die zusätzliche Auszeichnung des Layouts verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit q ausgezeichnet.

Weiche und harte Zeilentrennungen werden identisch als 002D übernommen. Der Zeilenumbruch selbst über lb ausgezeichnet.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914/116
Zitationshilfe: Egger, Augustin: Die christliche Mutter. Erbauungs- und Gebetbuch. - Einsiedeln u. a., [1914], S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_mutter_1914/116>, abgerufen am 04.05.2024.