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Eckermann, Johann Peter: Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens. Bd. 3. Leipzig, 1848.

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diese Vögel mausern sich im August bei uns, so auch
die Jungen ihres ersten Geheckes, weßhalb man denn
Ende August junge Mönche fängt, die schon das schwarze
Köpfchen haben. Die Jungen des letzten Geheckes aber
ziehen mit ihrem ersten Gefieder fort und mausern sich
später in südlichen Ländern, aus welchem Grunde
man denn Anfangs September junge Mönche fangen
kann, und zwar junge Männchen, die noch das rothe
Köpfchen haben, wie ihre Mutter.

"Ist denn die graue Grasmücke, fragte Goethe, der
späteste bei uns ankommende Vogel, oder kommen andere
noch später?"

Der sogenannte gelbe Spottvogel und der prächtige
goldgelbe Pirol, erwiederte ich, kommen erst gegen
Pfingsten. Beide ziehen nach vollendeter Brütezeit,
gegen die Mitte August, schon wieder fort, und mausern
sich mit ihren Jungen im Süden. Hat man sie im
Käfig, so mausern sie sich bei uns im Winter, weßhalb
denn diese Vögel sehr schwer durchzubringen sind. Sie
verlangen sehr viele Wärme. Hängt man sie aber in
die Nähe des Ofens, so verkümmern sie aus Mangel
an fruchtbarer Luft; bringt man sie dagegen in die
Nähe des Fensters, so verkümmern sie in der Kälte
der langen Nächte.

"Man hält dafür, sagte Goethe, daß die Mauser eine
Krankheit, oder wenigstens von körperlicher Schwäche
begleitet sey."

dieſe Vögel mauſern ſich im Auguſt bei uns, ſo auch
die Jungen ihres erſten Geheckes, weßhalb man denn
Ende Auguſt junge Mönche fängt, die ſchon das ſchwarze
Köpfchen haben. Die Jungen des letzten Geheckes aber
ziehen mit ihrem erſten Gefieder fort und mauſern ſich
ſpäter in ſüdlichen Ländern, aus welchem Grunde
man denn Anfangs September junge Mönche fangen
kann, und zwar junge Männchen, die noch das rothe
Köpfchen haben, wie ihre Mutter.

„Iſt denn die graue Grasmücke, fragte Goethe, der
ſpäteſte bei uns ankommende Vogel, oder kommen andere
noch ſpäter?“

Der ſogenannte gelbe Spottvogel und der prächtige
goldgelbe Pirol, erwiederte ich, kommen erſt gegen
Pfingſten. Beide ziehen nach vollendeter Brütezeit,
gegen die Mitte Auguſt, ſchon wieder fort, und mauſern
ſich mit ihren Jungen im Süden. Hat man ſie im
Käfig, ſo mauſern ſie ſich bei uns im Winter, weßhalb
denn dieſe Vögel ſehr ſchwer durchzubringen ſind. Sie
verlangen ſehr viele Wärme. Hängt man ſie aber in
die Nähe des Ofens, ſo verkümmern ſie aus Mangel
an fruchtbarer Luft; bringt man ſie dagegen in die
Nähe des Fenſters, ſo verkümmern ſie in der Kälte
der langen Nächte.

„Man hält dafür, ſagte Goethe, daß die Mauſer eine
Krankheit, oder wenigſtens von körperlicher Schwäche
begleitet ſey.“

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[183/0205] dieſe Vögel mauſern ſich im Auguſt bei uns, ſo auch die Jungen ihres erſten Geheckes, weßhalb man denn Ende Auguſt junge Mönche fängt, die ſchon das ſchwarze Köpfchen haben. Die Jungen des letzten Geheckes aber ziehen mit ihrem erſten Gefieder fort und mauſern ſich ſpäter in ſüdlichen Ländern, aus welchem Grunde man denn Anfangs September junge Mönche fangen kann, und zwar junge Männchen, die noch das rothe Köpfchen haben, wie ihre Mutter. „Iſt denn die graue Grasmücke, fragte Goethe, der ſpäteſte bei uns ankommende Vogel, oder kommen andere noch ſpäter?“ Der ſogenannte gelbe Spottvogel und der prächtige goldgelbe Pirol, erwiederte ich, kommen erſt gegen Pfingſten. Beide ziehen nach vollendeter Brütezeit, gegen die Mitte Auguſt, ſchon wieder fort, und mauſern ſich mit ihren Jungen im Süden. Hat man ſie im Käfig, ſo mauſern ſie ſich bei uns im Winter, weßhalb denn dieſe Vögel ſehr ſchwer durchzubringen ſind. Sie verlangen ſehr viele Wärme. Hängt man ſie aber in die Nähe des Ofens, ſo verkümmern ſie aus Mangel an fruchtbarer Luft; bringt man ſie dagegen in die Nähe des Fenſters, ſo verkümmern ſie in der Kälte der langen Nächte. „Man hält dafür, ſagte Goethe, daß die Mauſer eine Krankheit, oder wenigſtens von körperlicher Schwäche begleitet ſey.“

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Zitationshilfe: Eckermann, Johann Peter: Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens. Bd. 3. Leipzig, 1848, S. 183. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eckermann_goethe03_1848/205>, abgerufen am 21.11.2024.