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Eckermann, Johann Peter: Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens. Bd. 3. Leipzig, 1848.

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und Schütze wurde. Diese guten Fähigkeiten haben
jedoch in der letzten Zeit mich ein wenig verlassen,
indem der Rheumatismus, diese traurige Plage unseres
nördlichen Klima's, seinen Einfluß auf meine Glieder
gelegt hat. Doch klage ich nicht, da ich meine Söhne
jetzt die Jagdvergnügungen treiben sehe, seitdem ich sie
habe aufgeben müssen."

"Mein ältester Sohn hat eine Schwadron Husaren,
welches für einen fünf und zwanzigjährigen jungen
Mann immer viel ist. Mein jüngerer Sohn hat neu¬
lich zu Oxford den Grad eines Baccalaureus der
schönen Wissenschaften erhalten und wird jetzt einige
Monate zu Hause zubringen, ehe er in die Welt geht.
Da es Gott gefallen hat, mir ihre Mutter zu neh¬
men, so führt meine jüngste Tochter mein Hauswesen.
Meine älteste ist verheirathet und hat eine Familie für
sich."

"Dieß sind die häuslichen Zustände eines Mannes,
nach dem Sie so gütig sich erkundiget haben. Uebri¬
gens besitze ich genug, um ganz so zu leben, wie ich
wünsche, ungeachtet einiger sehr schwerer Verluste. Ich
bewohne ein stattliches altes Schloß, in welchem jeder
Freund Goethe's zu jeder Zeit willkommen seyn wird.
Die Vorhalle ist mit Rüstungen angefüllt, die selbst
für Jaxthausen gepaßt haben würden; ein großer
Schweißhund bewacht den Eingang."

"Ich habe übrigens Den vergessen, der dafür zu

III. 12

und Schütze wurde. Dieſe guten Fähigkeiten haben
jedoch in der letzten Zeit mich ein wenig verlaſſen,
indem der Rheumatismus, dieſe traurige Plage unſeres
nördlichen Klima's, ſeinen Einfluß auf meine Glieder
gelegt hat. Doch klage ich nicht, da ich meine Söhne
jetzt die Jagdvergnügungen treiben ſehe, ſeitdem ich ſie
habe aufgeben müſſen.“

„Mein älteſter Sohn hat eine Schwadron Huſaren,
welches für einen fünf und zwanzigjährigen jungen
Mann immer viel iſt. Mein jüngerer Sohn hat neu¬
lich zu Oxford den Grad eines Baccalaureus der
ſchönen Wiſſenſchaften erhalten und wird jetzt einige
Monate zu Hauſe zubringen, ehe er in die Welt geht.
Da es Gott gefallen hat, mir ihre Mutter zu neh¬
men, ſo führt meine jüngſte Tochter mein Hausweſen.
Meine älteſte iſt verheirathet und hat eine Familie für
ſich.“

„Dieß ſind die häuslichen Zuſtände eines Mannes,
nach dem Sie ſo gütig ſich erkundiget haben. Uebri¬
gens beſitze ich genug, um ganz ſo zu leben, wie ich
wünſche, ungeachtet einiger ſehr ſchwerer Verluſte. Ich
bewohne ein ſtattliches altes Schloß, in welchem jeder
Freund Goethe's zu jeder Zeit willkommen ſeyn wird.
Die Vorhalle iſt mit Rüſtungen angefüllt, die ſelbſt
für Jaxthauſen gepaßt haben würden; ein großer
Schweißhund bewacht den Eingang.“

„Ich habe übrigens Den vergeſſen, der dafür zu

III. 12
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[177/0199] und Schütze wurde. Dieſe guten Fähigkeiten haben jedoch in der letzten Zeit mich ein wenig verlaſſen, indem der Rheumatismus, dieſe traurige Plage unſeres nördlichen Klima's, ſeinen Einfluß auf meine Glieder gelegt hat. Doch klage ich nicht, da ich meine Söhne jetzt die Jagdvergnügungen treiben ſehe, ſeitdem ich ſie habe aufgeben müſſen.“ „Mein älteſter Sohn hat eine Schwadron Huſaren, welches für einen fünf und zwanzigjährigen jungen Mann immer viel iſt. Mein jüngerer Sohn hat neu¬ lich zu Oxford den Grad eines Baccalaureus der ſchönen Wiſſenſchaften erhalten und wird jetzt einige Monate zu Hauſe zubringen, ehe er in die Welt geht. Da es Gott gefallen hat, mir ihre Mutter zu neh¬ men, ſo führt meine jüngſte Tochter mein Hausweſen. Meine älteſte iſt verheirathet und hat eine Familie für ſich.“ „Dieß ſind die häuslichen Zuſtände eines Mannes, nach dem Sie ſo gütig ſich erkundiget haben. Uebri¬ gens beſitze ich genug, um ganz ſo zu leben, wie ich wünſche, ungeachtet einiger ſehr ſchwerer Verluſte. Ich bewohne ein ſtattliches altes Schloß, in welchem jeder Freund Goethe's zu jeder Zeit willkommen ſeyn wird. Die Vorhalle iſt mit Rüſtungen angefüllt, die ſelbſt für Jaxthauſen gepaßt haben würden; ein großer Schweißhund bewacht den Eingang.“ „Ich habe übrigens Den vergeſſen, der dafür zu III. 12

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Zitationshilfe: Eckermann, Johann Peter: Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens. Bd. 3. Leipzig, 1848, S. 177. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eckermann_goethe03_1848/199>, abgerufen am 21.11.2024.