Eckarth, Friedrich: Chronica Oder Historische Beschreibung Des Dorffes Herwigsdorff. 1737.Hierauf ist nun das gantze Dorff nach und nach an das Closter Oybin, eine Meile davon gelegen, kommen, wie folget: An. 1369. übergab und schenckte Käyser Carolus IV. dem neu-fundirten Closter Oybin, Mittel-Herwigsdorff und Drausendorff, das Privilegium hierüber ist datirt Lucca d. 17. Mäy. Und haben also die Einwohner beniemten Closter fronen müssen. Das Oberdorff in Herwgigsdorff hat vor Alters meistens Zittauischen Bürgern gehöret. (ausgenommen 4. Mausen oder Gütter, so 2. Edelleute besessen, und frey gewesen, welche Freyheit sie von Könige ausbracht.) Hierauf haben An. 1412. zwey Bürger und Brüder von Zittau, Hanß und Enderlein Feuring, den Vätern aufn Oybin verkaufft, XI. Bauern in Ober-Herwigsdorff, so ihnen zinßbar gewesen, um 330. Schock Pragerischer Müntze, so zur Zeit der Cron Böhmen zu Lehn gehöret, Königs Wenzeslai in Böhmen Privilegium darüber ist datirt Prag Fer. I. post Dom. Laetare. (Mönch Annal.) Die andern Bauern in Ober-Herwigsdorff, sind hernach von Wentzel Eisersdorffe den Vätern auf Oybin ebenfalls vollend verkaufft worden, und weil sie die Landgabe geben müssen, dorfften sie nicht zu Acker ziehen, wie die Mittel-Herwigsdorffer. Nun war noch übrig die Scheibe an Herwigsdorff, Inferior Pars genannt, Selbige besassen verschiedne Zittauische Bürger, davon sonderlich einer, Nahmens Peter Thomas genennet wird, der sie Anno 1422. gekaufft, dessen Freundschafft sie lange erblich besessen. Wenn und wie sie aber an die Hrn. von Gersdorff in Hennersdorff gekommen, kan ich nirgend finden. So viel weiß man unterdessen, daß Hr. Stephan von Gersdorff An. 1453. die Stege-Mühle, (wovon unten was mehrers folgen soll,) und An. 1495. Herr Nicol von Gersdorff auf Hennersdorff die Scheibe an Herwigsdorff pr. 200 Mr. (wie Hr. Frentzel u. Mönch) oder wie D. Carpzov. in Ober-Laus. Ehren-Tempel Part. 2. Cap. 3. fol. 114. setzet pr. 250 Mr. Groschen Böhmischer Zahl, dem Closter Oybin verkaufft. Und also haben nun die Väter des Closters Oybin das gantze Dorff Herwigsdorff inne gehabt, biß Hierauf ist nun das gantze Dorff nach und nach an das Closter Oybin, eine Meile davon gelegen, kommen, wie folget: An. 1369. übergab und schenckte Käyser Carolus IV. dem neu-fundirten Closter Oybin, Mittel-Herwigsdorff und Drausendorff, das Privilegium hierüber ist datirt Lucca d. 17. Mäy. Und haben also die Einwohner beniemten Closter fronen müssen. Das Oberdorff in Herwgigsdorff hat vor Alters meistens Zittauischen Bürgern gehöret. (ausgenommen 4. Mausen oder Gütter, so 2. Edelleute besessen, und frey gewesen, welche Freyheit sie von Könige ausbracht.) Hierauf haben An. 1412. zwey Bürger und Brüder von Zittau, Hanß und Enderlein Feuring, den Vätern aufn Oybin verkaufft, XI. Bauern in Ober-Herwigsdorff, so ihnen zinßbar gewesen, um 330. Schock Pragerischer Müntze, so zur Zeit der Cron Böhmen zu Lehn gehöret, Königs Wenzeslai in Böhmen Privilegium darüber ist datirt Prag Fer. I. post Dom. Laetare. (Mönch Annal.) Die andern Bauern in Ober-Herwigsdorff, sind hernach von Wentzel Eisersdorffe den Vätern auf Oybin ebenfalls vollend verkaufft worden, und weil sie die Landgabe geben müssen, dorfften sie nicht zu Acker ziehen, wie die Mittel-Herwigsdorffer. Nun war noch übrig die Scheibe an Herwigsdorff, Inferior Pars genannt, Selbige besassen verschiedne Zittauische Bürger, davon sonderlich einer, Nahmens Peter Thomas genennet wird, der sie Anno 1422. gekaufft, dessen Freundschafft sie lange erblich besessen. Wenn und wie sie aber an die Hrn. von Gersdorff in Hennersdorff gekommen, kan ich nirgend finden. So viel weiß man unterdessen, daß Hr. Stephan von Gersdorff An. 1453. die Stege-Mühle, (wovon unten was mehrers folgen soll,) und An. 1495. Herr Nicol von Gersdorff auf Hennersdorff die Scheibe an Herwigsdorff pr. 200 Mr. (wie Hr. Frentzel u. Mönch) oder wie D. Carpzov. in Ober-Laus. Ehren-Tempel Part. 2. Cap. 3. fol. 114. setzet pr. 250 Mr. Groschen Böhmischer Zahl, dem Closter Oybin verkaufft. Und also haben nun die Väter des Closters Oybin das gantze Dorff Herwigsdorff inne gehabt, biß <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0013" n="9"/> <p>Hierauf ist nun das gantze Dorff nach und nach an das Closter Oybin, eine Meile davon gelegen, kommen, wie folget: An. 1369. übergab und schenckte Käyser <hi rendition="#aq">Carolus IV.</hi> dem neu-<hi rendition="#aq">fundir</hi>ten Closter Oybin, Mittel-Herwigsdorff und Drausendorff, das <hi rendition="#aq">Privilegium</hi> hierüber ist <hi rendition="#aq">dati</hi>rt <hi rendition="#aq">Lucca d. 17.</hi> Mäy. Und haben also die Einwohner beniemten Closter fronen müssen.</p> <p>Das Oberdorff in Herwgigsdorff hat vor Alters meistens Zittauischen Bürgern gehöret. 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Hierauf ist nun das gantze Dorff nach und nach an das Closter Oybin, eine Meile davon gelegen, kommen, wie folget: An. 1369. übergab und schenckte Käyser Carolus IV. dem neu-fundirten Closter Oybin, Mittel-Herwigsdorff und Drausendorff, das Privilegium hierüber ist datirt Lucca d. 17. Mäy. Und haben also die Einwohner beniemten Closter fronen müssen.
Das Oberdorff in Herwgigsdorff hat vor Alters meistens Zittauischen Bürgern gehöret. (ausgenommen 4. Mausen oder Gütter, so 2. Edelleute besessen, und frey gewesen, welche Freyheit sie von Könige ausbracht.) Hierauf haben An. 1412. zwey Bürger und Brüder von Zittau, Hanß und Enderlein Feuring, den Vätern aufn Oybin verkaufft, XI. Bauern in Ober-Herwigsdorff, so ihnen zinßbar gewesen, um 330. Schock Pragerischer Müntze, so zur Zeit der Cron Böhmen zu Lehn gehöret, Königs Wenzeslai in Böhmen Privilegium darüber ist datirt Prag Fer. I. post Dom. Laetare. (Mönch Annal.) Die andern Bauern in Ober-Herwigsdorff, sind hernach von Wentzel Eisersdorffe den Vätern auf Oybin ebenfalls vollend verkaufft worden, und weil sie die Landgabe geben müssen, dorfften sie nicht zu Acker ziehen, wie die Mittel-Herwigsdorffer.
Nun war noch übrig die Scheibe an Herwigsdorff, Inferior Pars genannt, Selbige besassen verschiedne Zittauische Bürger, davon sonderlich einer, Nahmens Peter Thomas genennet wird, der sie Anno 1422. gekaufft, dessen Freundschafft sie lange erblich besessen. Wenn und wie sie aber an die Hrn. von Gersdorff in Hennersdorff gekommen, kan ich nirgend finden. So viel weiß man unterdessen, daß Hr. Stephan von Gersdorff An. 1453. die Stege-Mühle, (wovon unten was mehrers folgen soll,) und An. 1495. Herr Nicol von Gersdorff auf Hennersdorff die Scheibe an Herwigsdorff pr. 200 Mr. (wie Hr. Frentzel u. Mönch) oder wie D. Carpzov. in Ober-Laus. Ehren-Tempel Part. 2. Cap. 3. fol. 114. setzet pr. 250 Mr. Groschen Böhmischer Zahl, dem Closter Oybin verkaufft. Und also haben nun die Väter des Closters Oybin das gantze Dorff Herwigsdorff inne gehabt, biß
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