Ein heißer Hundstags-Morgen war über Naukratis aufgegangen. Der Nil hatte bereits seine Ufer überschritten und die Aecker und Gärten von Aegypten mit Wasser- fluten bedeckt.
Die Häfen an der Mündung des Stromes wimmelten jetzt von Schiffen. Griechische Trieren brachten feine Oele und Weine, Mastixzweige, chalkidische Erzarbeiten und wollene Gewebe; phönikische und syrische Fahrzeuge mit bunten Segeln Purpurstoffe, Edelsteine, Gewürze, Glas- arbeiten, Teppiche und Cedern vom Libanon zum Bau von Häusern, nach dem holzarmen Aegypten, um die Schätze Aethiopiens: Gold, Elfenbein, Ebenholz, bunte Tropen- vögel, Edelsteine und schwarze Sklaven, besonders aber das weltberühmte ägyptische Korn oder memphitische Wagen, saitische Spitzengewebe und feinen Papyros für ihre Waaren einzutauschen. Aber die Zeit des bloßen Tauschhandels war längst vorbei, und die Kaufleute von Naukratis be- zahlten ihre Einkäufe nicht selten mit klingendem Gold und sorglich gewogenem *) Silber.
*) Siehe I. Theil Anmerk. 167.
Viertes Kapitel.
Ein heißer Hundstags-Morgen war über Naukratis aufgegangen. Der Nil hatte bereits ſeine Ufer überſchritten und die Aecker und Gärten von Aegypten mit Waſſer- fluten bedeckt.
Die Häfen an der Mündung des Stromes wimmelten jetzt von Schiffen. Griechiſche Trieren brachten feine Oele und Weine, Maſtixzweige, chalkidiſche Erzarbeiten und wollene Gewebe; phönikiſche und ſyriſche Fahrzeuge mit bunten Segeln Purpurſtoffe, Edelſteine, Gewürze, Glas- arbeiten, Teppiche und Cedern vom Libanon zum Bau von Häuſern, nach dem holzarmen Aegypten, um die Schätze Aethiopiens: Gold, Elfenbein, Ebenholz, bunte Tropen- vögel, Edelſteine und ſchwarze Sklaven, beſonders aber das weltberühmte ägyptiſche Korn oder memphitiſche Wagen, ſaïtiſche Spitzengewebe und feinen Papyros für ihre Waaren einzutauſchen. Aber die Zeit des bloßen Tauſchhandels war längſt vorbei, und die Kaufleute von Naukratis be- zahlten ihre Einkäufe nicht ſelten mit klingendem Gold und ſorglich gewogenem *) Silber.
*) Siehe I. Theil Anmerk. 167.
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Viertes Kapitel.
Ein heißer Hundstags-Morgen war über Naukratis
aufgegangen. Der Nil hatte bereits ſeine Ufer überſchritten
und die Aecker und Gärten von Aegypten mit Waſſer-
fluten bedeckt.
Die Häfen an der Mündung des Stromes wimmelten
jetzt von Schiffen. Griechiſche Trieren brachten feine Oele
und Weine, Maſtixzweige, chalkidiſche Erzarbeiten und
wollene Gewebe; phönikiſche und ſyriſche Fahrzeuge mit
bunten Segeln Purpurſtoffe, Edelſteine, Gewürze, Glas-
arbeiten, Teppiche und Cedern vom Libanon zum Bau von
Häuſern, nach dem holzarmen Aegypten, um die Schätze
Aethiopiens: Gold, Elfenbein, Ebenholz, bunte Tropen-
vögel, Edelſteine und ſchwarze Sklaven, beſonders aber das
weltberühmte ägyptiſche Korn oder memphitiſche Wagen,
ſaïtiſche Spitzengewebe und feinen Papyros für ihre Waaren
einzutauſchen. Aber die Zeit des bloßen Tauſchhandels
war längſt vorbei, und die Kaufleute von Naukratis be-
zahlten ihre Einkäufe nicht ſelten mit klingendem Gold und
ſorglich gewogenem *) Silber.
*) Siehe I. Theil Anmerk. 167.
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Ebers, Georg: Eine Aegyptische Königstochter. Bd. 3. Stuttgart, 1864, S. [83]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebers_koenigstochter03_1864/93>, abgerufen am 23.11.2024.
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