Ebers, Georg: Eine Aegyptische Königstochter. Bd. 3. Stuttgart, 1864."Er befiehlt, daß Du Alles aufbieten mögest, um Der Satrap verneigte sich und verließ in trotziger Sobald seine Schritte in dem Säulengange des "Der arme Mann! Es ist hart für ihn, dem Ueber- "Du bist zu mild," sagte Darius, den Freund unter- "Jn diesem Manne lebt ein trotziger Geist!" rief "Trotzdem ersuche ich Dich," bat Bartja, "meinem Prexaspes verneigte sich; Darius aber sprach: "Grollst Du dem Satrapen?" fragte Zopyros. "Jch glaube, ja," -- lautete die Antwort. "Wer „Er befiehlt, daß Du Alles aufbieten mögeſt, um Der Satrap verneigte ſich und verließ in trotziger Sobald ſeine Schritte in dem Säulengange des „Der arme Mann! Es iſt hart für ihn, dem Ueber- „Du biſt zu mild,“ ſagte Darius, den Freund unter- „Jn dieſem Manne lebt ein trotziger Geiſt!“ rief „Trotzdem erſuche ich Dich,“ bat Bartja, „meinem Prexaspes verneigte ſich; Darius aber ſprach: „Grollſt Du dem Satrapen?“ fragte Zopyros. „Jch glaube, ja,“ — lautete die Antwort. „Wer <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0083" n="73"/> <p>„Er befiehlt, daß Du Alles aufbieten mögeſt, um<lb/> jenes Bündniß mit dem Samier zu Stande zu bringen.<lb/> Auch ſollſt Du Deine Truppen ſobald als möglich zum<lb/> großen Reichsheere in der babyloniſchen Ebene ſtoßen<lb/> laſſen.“</p><lb/> <p>Der Satrap verneigte ſich und verließ in trotziger<lb/> Haltung das Zimmer.</p><lb/> <p>Sobald ſeine Schritte in dem Säulengange des<lb/> inneren Hofes verhallten, rief Zopyros:</p><lb/> <p>„Der arme Mann! Es iſt hart für ihn, dem Ueber-<lb/> müthigen, der ſich manche Frechheit gegen ihn heraus-<lb/> nahm, freundlich begegnen zu ſollen. Denkt nur an die<lb/> Geſchichte mit dem Arzte!“</p><lb/> <p>„Du biſt zu mild,“ ſagte Darius, den Freund unter-<lb/> brechend. „Dieſer Oroetes gefällt mir nicht! <hi rendition="#g">So</hi> darf<lb/> man keinen Befehl des Königs aufnehmen! Saht ihr<lb/> nicht, wie er ſeine Lippen blutig biß, als ihm Prexaspes<lb/> den Siegelring des Herrſchers zeigte?“</p><lb/> <p>„Jn dieſem Manne lebt ein trotziger Geiſt!“ rief<lb/> auch der Botſchafter. „Er verließ uns ſo ſchnell, weil er<lb/> ſeinen Zorn nicht länger bemeiſtern konnte.“</p><lb/> <p>„Trotzdem erſuche ich Dich,“ bat Bartja, „meinem<lb/> Bruder das Benehmen des Satrapen, dem ich Dankbar-<lb/> keit ſchulde, zu verſchweigen.“</p><lb/> <p>Prexaspes verneigte ſich; Darius aber ſprach:<lb/> „Dennoch muß man ein wachſames Auge auf dieſen<lb/> Menſchen haben. Gerade an dieſer Stelle, ſo weit von<lb/> der Pforte des Königs, inmitten feindlicher Völker, brauch-<lb/> ten wir Statthalter, die ihrem Herrſcher williger gehorchen,<lb/> als Oroetes, der ſich einbildet, König von Lydien zu ſein!“</p><lb/> <p>„Grollſt Du dem Satrapen?“ fragte Zopyros.</p><lb/> <p>„Jch glaube, ja,“ — lautete die Antwort. „Wer<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [73/0083]
„Er befiehlt, daß Du Alles aufbieten mögeſt, um
jenes Bündniß mit dem Samier zu Stande zu bringen.
Auch ſollſt Du Deine Truppen ſobald als möglich zum
großen Reichsheere in der babyloniſchen Ebene ſtoßen
laſſen.“
Der Satrap verneigte ſich und verließ in trotziger
Haltung das Zimmer.
Sobald ſeine Schritte in dem Säulengange des
inneren Hofes verhallten, rief Zopyros:
„Der arme Mann! Es iſt hart für ihn, dem Ueber-
müthigen, der ſich manche Frechheit gegen ihn heraus-
nahm, freundlich begegnen zu ſollen. Denkt nur an die
Geſchichte mit dem Arzte!“
„Du biſt zu mild,“ ſagte Darius, den Freund unter-
brechend. „Dieſer Oroetes gefällt mir nicht! So darf
man keinen Befehl des Königs aufnehmen! Saht ihr
nicht, wie er ſeine Lippen blutig biß, als ihm Prexaspes
den Siegelring des Herrſchers zeigte?“
„Jn dieſem Manne lebt ein trotziger Geiſt!“ rief
auch der Botſchafter. „Er verließ uns ſo ſchnell, weil er
ſeinen Zorn nicht länger bemeiſtern konnte.“
„Trotzdem erſuche ich Dich,“ bat Bartja, „meinem
Bruder das Benehmen des Satrapen, dem ich Dankbar-
keit ſchulde, zu verſchweigen.“
Prexaspes verneigte ſich; Darius aber ſprach:
„Dennoch muß man ein wachſames Auge auf dieſen
Menſchen haben. Gerade an dieſer Stelle, ſo weit von
der Pforte des Königs, inmitten feindlicher Völker, brauch-
ten wir Statthalter, die ihrem Herrſcher williger gehorchen,
als Oroetes, der ſich einbildet, König von Lydien zu ſein!“
„Grollſt Du dem Satrapen?“ fragte Zopyros.
„Jch glaube, ja,“ — lautete die Antwort. „Wer
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