Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ebers, Georg: Eine Aegyptische Königstochter. Bd. 3. Stuttgart, 1864.

Bild:
<< vorherige Seite
die griechischen Großhändler ihre Waaren nach der Probe zu verkaufen.
Böckh, Staatshaushalt der Athener I. S. 84 u. 85.
61. (S. 102.) Herod. III. 39. 139. 141 flgd.
62. (S. 102.) Diod. V. 73. nennt nur Zeus und Hera als die
Götter, denen hochzeitliche Opfer dargebracht wurden. Plutarch, So-
lon 20 sagt, ein solonisches Gesetz habe den Bräuten in Athen vor der
Hochzeit einen Quittenapfel (melon kudonion), der auch sonst für
Liebende von Bedeutung gewesen zu sein scheint, zu essen befohlen. Daß
auch bei den Griechen ein Brautstand in unserem Sinne existirte, ist
unzweifelhaft. Man denke nur an die Antigone des Sophokles, welche
mit Hämon verlobt war.
63. (S. 102.) S. Böttiger, Aldobr. Hochzeit S. 142, wo der Hoch-
zeitsgesang oder Hymenaeos mit Flötenbegleitung gesungen wird. Wer
eigentlich die Brautfackeln trug, ist nicht genau zu bestimmen. K. F.
Hermann, Privatalterthümer §. 31. Ebenso zweifelhaft ist es, ob der
Hochzeitsschmaus im Hause der Braut oder des Bräutigams abgehalten
worden sei. Für beide Orte lassen sich Stellen anführen.
64. (S. 105.) Der Hehler eines Mordes sollte geknutet (edei
mastigousthai) und drei Tage lang ohne Trank und Speise gelassen
werden. Diod. I. 77.
65. (S. 107.) Weiß, Kostümkunde II. S. 722 u. 723.
66. (S. 108.) Das Leben und Treiben der Handwerker findet sich
häufig und anschaulich auf den alten Denkmälern dargestellt. Bei
Wilkinson II. 384. Rosellini II. 2. S. 464. S. auch I. Mos. 40,
16. Herod. II. 36.
67. (S. 108.) Schlächter. Wilkinson II. 375.
68. (S. 108.) Schuster. Wilkinson III. 160.
69. (S. 108.) Holzarbeiter. Wilkinson III. 144. 174. 183. We-
ber II. 60. III. 134 u. 135. Jm Berliner Museum befinden sich ei-
nige altägyptische Spindeln, im Leydener Museum ein schönes, noch
immer mit rothem Garn umwickeltes Weberschiff und viele Proben
von altägyptischen Stoffen.
70. (S. 108.) Das ägyptische Bier, welches die Griechen Zythus
nannten, war im Alterthum berühmt, doch nicht hoch geachtet. Der
Gott Osiris sollte dasselbe, wie den Wein, den Menschen geschenkt ha-
ben. Diod. I. 34. Jn Pelusium wurde der beste Gerstensaft gebraut.
Es mag nicht uninteressant erscheinen, daß unser Gambrinus mit
Aegypten, dem ersten Bier trinkenden Lande, in Verbindung gebracht
die griechiſchen Großhändler ihre Waaren nach der Probe zu verkaufen.
Böckh, Staatshaushalt der Athener I. S. 84 u. 85.
61. (S. 102.) Herod. III. 39. 139. 141 flgd.
62. (S. 102.) Diod. V. 73. nennt nur Zeus und Hera als die
Götter, denen hochzeitliche Opfer dargebracht wurden. Plutarch, So-
lon 20 ſagt, ein ſoloniſches Geſetz habe den Bräuten in Athen vor der
Hochzeit einen Quittenapfel (μῆλον κυδώνιον), der auch ſonſt für
Liebende von Bedeutung geweſen zu ſein ſcheint, zu eſſen befohlen. Daß
auch bei den Griechen ein Brautſtand in unſerem Sinne exiſtirte, iſt
unzweifelhaft. Man denke nur an die Antigone des Sophokles, welche
mit Hämon verlobt war.
63. (S. 102.) S. Böttiger, Aldobr. Hochzeit S. 142, wo der Hoch-
zeitsgeſang oder Hymenaeos mit Flötenbegleitung geſungen wird. Wer
eigentlich die Brautfackeln trug, iſt nicht genau zu beſtimmen. K. F.
Hermann, Privatalterthümer §. 31. Ebenſo zweifelhaft iſt es, ob der
Hochzeitsſchmaus im Hauſe der Braut oder des Bräutigams abgehalten
worden ſei. Für beide Orte laſſen ſich Stellen anführen.
64. (S. 105.) Der Hehler eines Mordes ſollte geknutet (ἒδει
μαστιγοῦσϑαι) und drei Tage lang ohne Trank und Speiſe gelaſſen
werden. Diod. I. 77.
65. (S. 107.) Weiß, Koſtümkunde II. S. 722 u. 723.
66. (S. 108.) Das Leben und Treiben der Handwerker findet ſich
häufig und anſchaulich auf den alten Denkmälern dargeſtellt. Bei
Wilkinſon II. 384. Roſellini II. 2. S. 464. S. auch I. Moſ. 40,
16. Herod. II. 36.
67. (S. 108.) Schlächter. Wilkinſon II. 375.
68. (S. 108.) Schuſter. Wilkinſon III. 160.
69. (S. 108.) Holzarbeiter. Wilkinſon III. 144. 174. 183. We-
ber II. 60. III. 134 u. 135. Jm Berliner Muſeum befinden ſich ei-
nige altägyptiſche Spindeln, im Leydener Muſeum ein ſchönes, noch
immer mit rothem Garn umwickeltes Weberſchiff und viele Proben
von altägyptiſchen Stoffen.
70. (S. 108.) Das ägyptiſche Bier, welches die Griechen Zythus
nannten, war im Alterthum berühmt, doch nicht hoch geachtet. Der
Gott Oſiris ſollte daſſelbe, wie den Wein, den Menſchen geſchenkt ha-
ben. Diod. I. 34. Jn Peluſium wurde der beſte Gerſtenſaft gebraut.
Es mag nicht unintereſſant erſcheinen, daß unſer Gambrinus mit
Aegypten, dem erſten Bier trinkenden Lande, in Verbindung gebracht
<TEI>
  <text>
    <back>
      <div n="1">
        <list>
          <item><pb facs="#f0290" n="280"/>
die griechi&#x017F;chen Großhändler ihre Waaren nach der Probe zu verkaufen.<lb/>
Böckh, Staatshaushalt der Athener <hi rendition="#aq">I.</hi> S. 84 u. 85.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#b">61.</hi> (S. 102.) Herod. <hi rendition="#aq">III.</hi> 39. 139. 141 flgd.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#b">62.</hi> (S. 102.) Diod. <hi rendition="#aq">V.</hi> 73. nennt nur Zeus und Hera als die<lb/>
Götter, denen hochzeitliche Opfer dargebracht wurden. Plutarch, So-<lb/>
lon 20 &#x017F;agt, ein &#x017F;oloni&#x017F;ches Ge&#x017F;etz habe den Bräuten in Athen vor der<lb/>
Hochzeit einen Quittenapfel (&#x03BC;&#x1FC6;&#x03BB;&#x03BF;&#x03BD; &#x03BA;&#x03C5;&#x03B4;&#x03CE;&#x03BD;&#x03B9;&#x03BF;&#x03BD;), der auch &#x017F;on&#x017F;t für<lb/>
Liebende von Bedeutung gewe&#x017F;en zu &#x017F;ein &#x017F;cheint, zu e&#x017F;&#x017F;en befohlen. Daß<lb/>
auch bei den Griechen ein Braut&#x017F;tand in un&#x017F;erem Sinne exi&#x017F;tirte, i&#x017F;t<lb/>
unzweifelhaft. Man denke nur an die Antigone des Sophokles, welche<lb/>
mit Hämon verlobt war.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#b">63.</hi> (S. 102.) S. Böttiger, Aldobr. Hochzeit S. 142, wo der Hoch-<lb/>
zeitsge&#x017F;ang oder Hymenaeos mit Flötenbegleitung ge&#x017F;ungen wird. Wer<lb/>
eigentlich die Brautfackeln trug, i&#x017F;t nicht genau zu be&#x017F;timmen. K. F.<lb/>
Hermann, Privatalterthümer §. 31. Eben&#x017F;o zweifelhaft i&#x017F;t es, ob der<lb/>
Hochzeits&#x017F;chmaus im Hau&#x017F;e der Braut oder des Bräutigams abgehalten<lb/>
worden &#x017F;ei. Für beide Orte la&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ich Stellen anführen.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#b">64.</hi> (S. 105.) Der Hehler eines Mordes &#x017F;ollte geknutet (&#x1F12;&#x03B4;&#x03B5;&#x03B9;<lb/>
&#x03BC;&#x03B1;&#x03C3;&#x03C4;&#x03B9;&#x03B3;&#x03BF;&#x1FE6;&#x03C3;&#x03D1;&#x03B1;&#x03B9;) und drei Tage lang ohne Trank und Spei&#x017F;e gela&#x017F;&#x017F;en<lb/>
werden. Diod. <hi rendition="#aq">I.</hi> 77.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#b">65.</hi> (S. 107.) Weiß, Ko&#x017F;tümkunde <hi rendition="#aq">II.</hi> S. 722 u. 723.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#b">66.</hi> (S. 108.) Das Leben und Treiben der Handwerker findet &#x017F;ich<lb/>
häufig und an&#x017F;chaulich auf den alten Denkmälern darge&#x017F;tellt. Bei<lb/>
Wilkin&#x017F;on <hi rendition="#aq">II.</hi> 384. Ro&#x017F;ellini <hi rendition="#aq">II.</hi> 2. S. 464. S. auch <hi rendition="#aq">I.</hi> Mo&#x017F;. 40,<lb/>
16. Herod. <hi rendition="#aq">II.</hi> 36.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#b">67.</hi> (S. 108.) Schlächter. Wilkin&#x017F;on <hi rendition="#aq">II.</hi> 375.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#b">68.</hi> (S. 108.) Schu&#x017F;ter. Wilkin&#x017F;on <hi rendition="#aq">III.</hi> 160.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#b">69.</hi> (S. 108.) Holzarbeiter. Wilkin&#x017F;on <hi rendition="#aq">III.</hi> 144. 174. 183. We-<lb/>
ber <hi rendition="#aq">II. 60. III.</hi> 134 u. 135. Jm Berliner Mu&#x017F;eum befinden &#x017F;ich ei-<lb/>
nige altägypti&#x017F;che Spindeln, im Leydener Mu&#x017F;eum ein &#x017F;chönes, noch<lb/>
immer mit rothem Garn umwickeltes Weber&#x017F;chiff und viele Proben<lb/>
von altägypti&#x017F;chen Stoffen.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#b">70.</hi> (S. 108.) Das ägypti&#x017F;che Bier, welches die Griechen Zythus<lb/>
nannten, war im Alterthum berühmt, doch nicht hoch geachtet. Der<lb/>
Gott O&#x017F;iris &#x017F;ollte da&#x017F;&#x017F;elbe, wie den Wein, den Men&#x017F;chen ge&#x017F;chenkt ha-<lb/>
ben. Diod. <hi rendition="#aq">I.</hi> 34. Jn Pelu&#x017F;ium wurde der be&#x017F;te Ger&#x017F;ten&#x017F;aft gebraut.<lb/>
Es mag nicht unintere&#x017F;&#x017F;ant er&#x017F;cheinen, daß un&#x017F;er Gambrinus mit<lb/>
Aegypten, dem er&#x017F;ten Bier trinkenden Lande, in Verbindung gebracht<lb/></item>
        </list>
      </div>
    </back>
  </text>
</TEI>
[280/0290] die griechiſchen Großhändler ihre Waaren nach der Probe zu verkaufen. Böckh, Staatshaushalt der Athener I. S. 84 u. 85. 61. (S. 102.) Herod. III. 39. 139. 141 flgd. 62. (S. 102.) Diod. V. 73. nennt nur Zeus und Hera als die Götter, denen hochzeitliche Opfer dargebracht wurden. Plutarch, So- lon 20 ſagt, ein ſoloniſches Geſetz habe den Bräuten in Athen vor der Hochzeit einen Quittenapfel (μῆλον κυδώνιον), der auch ſonſt für Liebende von Bedeutung geweſen zu ſein ſcheint, zu eſſen befohlen. Daß auch bei den Griechen ein Brautſtand in unſerem Sinne exiſtirte, iſt unzweifelhaft. Man denke nur an die Antigone des Sophokles, welche mit Hämon verlobt war. 63. (S. 102.) S. Böttiger, Aldobr. Hochzeit S. 142, wo der Hoch- zeitsgeſang oder Hymenaeos mit Flötenbegleitung geſungen wird. Wer eigentlich die Brautfackeln trug, iſt nicht genau zu beſtimmen. K. F. Hermann, Privatalterthümer §. 31. Ebenſo zweifelhaft iſt es, ob der Hochzeitsſchmaus im Hauſe der Braut oder des Bräutigams abgehalten worden ſei. Für beide Orte laſſen ſich Stellen anführen. 64. (S. 105.) Der Hehler eines Mordes ſollte geknutet (ἒδει μαστιγοῦσϑαι) und drei Tage lang ohne Trank und Speiſe gelaſſen werden. Diod. I. 77. 65. (S. 107.) Weiß, Koſtümkunde II. S. 722 u. 723. 66. (S. 108.) Das Leben und Treiben der Handwerker findet ſich häufig und anſchaulich auf den alten Denkmälern dargeſtellt. Bei Wilkinſon II. 384. Roſellini II. 2. S. 464. S. auch I. Moſ. 40, 16. Herod. II. 36. 67. (S. 108.) Schlächter. Wilkinſon II. 375. 68. (S. 108.) Schuſter. Wilkinſon III. 160. 69. (S. 108.) Holzarbeiter. Wilkinſon III. 144. 174. 183. We- ber II. 60. III. 134 u. 135. Jm Berliner Muſeum befinden ſich ei- nige altägyptiſche Spindeln, im Leydener Muſeum ein ſchönes, noch immer mit rothem Garn umwickeltes Weberſchiff und viele Proben von altägyptiſchen Stoffen. 70. (S. 108.) Das ägyptiſche Bier, welches die Griechen Zythus nannten, war im Alterthum berühmt, doch nicht hoch geachtet. Der Gott Oſiris ſollte daſſelbe, wie den Wein, den Menſchen geſchenkt ha- ben. Diod. I. 34. Jn Peluſium wurde der beſte Gerſtenſaft gebraut. Es mag nicht unintereſſant erſcheinen, daß unſer Gambrinus mit Aegypten, dem erſten Bier trinkenden Lande, in Verbindung gebracht

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ebers_koenigstochter03_1864
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ebers_koenigstochter03_1864/290
Zitationshilfe: Ebers, Georg: Eine Aegyptische Königstochter. Bd. 3. Stuttgart, 1864, S. 280. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebers_koenigstochter03_1864/290>, abgerufen am 20.05.2024.