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Ebers, Georg: Eine Aegyptische Königstochter. Bd. 3. Stuttgart, 1864.

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sonders verdient um die Entzifferung der Hieroglyphen machte sich der
Franzose Champollion und der Preuße R. Lepsius, um die demotischen
Schriften der Preuße H. Brugsch.
29. (S. 47.) Das Alter zu ehren galt den Aegyptern als heilige
Pflicht. Herod. II. 80. Cicero de senectute. 18.
30. (S. 49.) Der Monat Thoth oder Thout dauerte vom 29.
August bis zum 27. September. Der 5. Thoth war also gleich unse-
rem 3. September.
31. (S. 50.) Nach Charles Lenormant's Uebersetzungen aus dem
Todtenbuche in der revue orientale etc. Nr. 28. Janv. 1861.
32. (S. 57.) Dieser ungeheure Hofstaat soll täglich zu seinem
Unterhalte 400 Talente, d. s. 600,000 Thlr., gebraucht haben. Deipn.
d. Athen. p. 607.
33. (S. 59.) Aeschylos, Perser V. 45.
34. (S. 59.) Herod. I. 84 und 94. V. 101.
35. (S. 60.) Der Gygäische See war schon dem Homer Jlias
II. 863, XX. 386 bekannt. Derselbe ist nach Prokesch drei Stunden
lang und eine Stunde breit. Die lydischen Königsgräber wurden von
Herod. I. 93 nach den ägyptischen und babylonischen die größesten
Werke von Menschenhand genannt. Diese kegelförmigen Hügel stehen
heute noch unweit des Gygäischen Sees bei den Trümmern von Sar-
des. Hamilton (Asia minor I. p. 44) zählte einige 60, und brauchte
zehn Minuten, um den Hügel des Alyattes zu umreiten; Prokesch (Denk-
würdigkeiten und Erinnerungen aus dem Orient) 100 solcher Hügel.
Der größte (das Grab des Alyattes) hat noch immer 3400 Fuß Um-
fang und mißt in schräger Höhe 650 Fuß. Nach Prokesch liegen auf
einigen dieser Gräber riesige Phallus-Säulen. Der preußische Consul
Spiegelthal zu Smyrna fand in demselben eine Grabkammer.
36. (S. 60.) Herod. I. 93.
37. (S. 60.) Die kleinasiatischen Griechen nahmen den Kultus
dieser Göttin auf und stellten sie auf einem Löwen reitend oder über-
haupt in Begleitung von Löwen dar. O. Müller, Archäol. §. 395
und 387. Sie trug ein Tambourin in der Hand, welches, nach Pin-
dar bei Strabo p. 470, bei ihren taumelnden Festen geschlagen wurde.
P. Heyse hat in seiner Thekla eine sehr schöne Schilderung solchen
Kybele-Festes gegeben. Die Griechen machten die "große Mutter" der
Klein-Asiaten zur Gemahlin des Kronos, der Mutter des Zeus, der
Ahnfrau der Götter. Jhr Cultus war, ihrem der Zeugung und Frucht-
ſonders verdient um die Entzifferung der Hieroglyphen machte ſich der
Franzoſe Champollion und der Preuße R. Lepſius, um die demotiſchen
Schriften der Preuße H. Brugſch.
29. (S. 47.) Das Alter zu ehren galt den Aegyptern als heilige
Pflicht. Herod. II. 80. Cicero de senectute. 18.
30. (S. 49.) Der Monat Thoth oder Thout dauerte vom 29.
Auguſt bis zum 27. September. Der 5. Thoth war alſo gleich unſe-
rem 3. September.
31. (S. 50.) Nach Charles Lenormant’s Ueberſetzungen aus dem
Todtenbuche in der revue orientale etc. Nr. 28. Janv. 1861.
32. (S. 57.) Dieſer ungeheure Hofſtaat ſoll täglich zu ſeinem
Unterhalte 400 Talente, d. ſ. 600,000 Thlr., gebraucht haben. Deipn.
d. Athen. p. 607.
33. (S. 59.) Aeſchylos, Perſer V. 45.
34. (S. 59.) Herod. I. 84 und 94. V. 101.
35. (S. 60.) Der Gygäiſche See war ſchon dem Homer Jlias
II. 863, XX. 386 bekannt. Derſelbe iſt nach Prokeſch drei Stunden
lang und eine Stunde breit. Die lydiſchen Königsgräber wurden von
Herod. I. 93 nach den ägyptiſchen und babyloniſchen die größeſten
Werke von Menſchenhand genannt. Dieſe kegelförmigen Hügel ſtehen
heute noch unweit des Gygäiſchen Sees bei den Trümmern von Sar-
des. Hamilton (Asia minor I. p. 44) zählte einige 60, und brauchte
zehn Minuten, um den Hügel des Alyattes zu umreiten; Prokeſch (Denk-
würdigkeiten und Erinnerungen aus dem Orient) 100 ſolcher Hügel.
Der größte (das Grab des Alyattes) hat noch immer 3400 Fuß Um-
fang und mißt in ſchräger Höhe 650 Fuß. Nach Prokeſch liegen auf
einigen dieſer Gräber rieſige Phallus-Säulen. Der preußiſche Conſul
Spiegelthal zu Smyrna fand in demſelben eine Grabkammer.
36. (S. 60.) Herod. I. 93.
37. (S. 60.) Die kleinaſiatiſchen Griechen nahmen den Kultus
dieſer Göttin auf und ſtellten ſie auf einem Löwen reitend oder über-
haupt in Begleitung von Löwen dar. O. Müller, Archäol. §. 395
und 387. Sie trug ein Tambourin in der Hand, welches, nach Pin-
dar bei Strabo p. 470, bei ihren taumelnden Feſten geſchlagen wurde.
P. Heyſe hat in ſeiner Thekla eine ſehr ſchöne Schilderung ſolchen
Kybele-Feſtes gegeben. Die Griechen machten die „große Mutter“ der
Klein-Aſiaten zur Gemahlin des Kronos, der Mutter des Zeus, der
Ahnfrau der Götter. Jhr Cultus war, ihrem der Zeugung und Frucht-
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[276/0286] ſonders verdient um die Entzifferung der Hieroglyphen machte ſich der Franzoſe Champollion und der Preuße R. Lepſius, um die demotiſchen Schriften der Preuße H. Brugſch. 29. (S. 47.) Das Alter zu ehren galt den Aegyptern als heilige Pflicht. Herod. II. 80. Cicero de senectute. 18. 30. (S. 49.) Der Monat Thoth oder Thout dauerte vom 29. Auguſt bis zum 27. September. Der 5. Thoth war alſo gleich unſe- rem 3. September. 31. (S. 50.) Nach Charles Lenormant’s Ueberſetzungen aus dem Todtenbuche in der revue orientale etc. Nr. 28. Janv. 1861. 32. (S. 57.) Dieſer ungeheure Hofſtaat ſoll täglich zu ſeinem Unterhalte 400 Talente, d. ſ. 600,000 Thlr., gebraucht haben. Deipn. d. Athen. p. 607. 33. (S. 59.) Aeſchylos, Perſer V. 45. 34. (S. 59.) Herod. I. 84 und 94. V. 101. 35. (S. 60.) Der Gygäiſche See war ſchon dem Homer Jlias II. 863, XX. 386 bekannt. Derſelbe iſt nach Prokeſch drei Stunden lang und eine Stunde breit. Die lydiſchen Königsgräber wurden von Herod. I. 93 nach den ägyptiſchen und babyloniſchen die größeſten Werke von Menſchenhand genannt. Dieſe kegelförmigen Hügel ſtehen heute noch unweit des Gygäiſchen Sees bei den Trümmern von Sar- des. Hamilton (Asia minor I. p. 44) zählte einige 60, und brauchte zehn Minuten, um den Hügel des Alyattes zu umreiten; Prokeſch (Denk- würdigkeiten und Erinnerungen aus dem Orient) 100 ſolcher Hügel. Der größte (das Grab des Alyattes) hat noch immer 3400 Fuß Um- fang und mißt in ſchräger Höhe 650 Fuß. Nach Prokeſch liegen auf einigen dieſer Gräber rieſige Phallus-Säulen. Der preußiſche Conſul Spiegelthal zu Smyrna fand in demſelben eine Grabkammer. 36. (S. 60.) Herod. I. 93. 37. (S. 60.) Die kleinaſiatiſchen Griechen nahmen den Kultus dieſer Göttin auf und ſtellten ſie auf einem Löwen reitend oder über- haupt in Begleitung von Löwen dar. O. Müller, Archäol. §. 395 und 387. Sie trug ein Tambourin in der Hand, welches, nach Pin- dar bei Strabo p. 470, bei ihren taumelnden Feſten geſchlagen wurde. P. Heyſe hat in ſeiner Thekla eine ſehr ſchöne Schilderung ſolchen Kybele-Feſtes gegeben. Die Griechen machten die „große Mutter“ der Klein-Aſiaten zur Gemahlin des Kronos, der Mutter des Zeus, der Ahnfrau der Götter. Jhr Cultus war, ihrem der Zeugung und Frucht-

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Zitationshilfe: Ebers, Georg: Eine Aegyptische Königstochter. Bd. 3. Stuttgart, 1864, S. 276. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebers_koenigstochter03_1864/286>, abgerufen am 20.05.2024.