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Ebers, Georg: Eine Aegyptische Königstochter. Bd. 3. Stuttgart, 1864.

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„Um Syloſon’s willen haben wir viel Platz im
Lande *).“

Rhodopis erlebte noch die Ermordung des Tyrannen
Hipparchos, Gewalthabers von Athen, durch Harmodios
und Ariſtogeiton und ſtarb endlich, feſt vertrauend auf
den hohen Beruf der Hellenen, in den Armen ihrer beſten
Freunde, Theopompos des Mileſiers und Kallias des
Atheners.

Ganz Naukratis betrauerte die edle Greiſin; Kallias
aber ſandte einen Boten nach Suſa, um dem Könige und
Sappho den Tod ſeiner Freundin mitzutheilen.

Wenige Monate ſpäter erhielt der Satrap von Aegyp-
ten folgende Zuſchrift von der Hand des Darius:

„Da wir die jüngſt in Naukratis verſtorbene
Hellenin Rhodopis gekannt und verehrt haben, —
da die Enkelin derſelben, als Wittwe eines recht-
mäßigen Thronerben des perſiſchen Reiches, heute
noch die Ehre einer Königin genießt, — da ich
endlich die Urenkelin der Abgeſchiedenen, Parmys **),
die Tochter des Bartja und der Sappho, jüngſt
zu meiner dritten rechtmäßigen Gattin erwählt habe,
ſo ſcheint es mir billig, daß wir den ſterblichen
Ueberreſten der Ahnfrau zweier hoher Fürſtinnen
königliche Ehre angedeihen laſſen. Darum ver-
ordne ich, daß Du die Aſche der Rhodopis, welche
wir ſtets für die größte und ſeltenſte aller Frauen
gehalten haben, in dem größten und ſeltenſten
aller Denkmäler, das heißt in einer der Pyra-
miden, mit fürſtlichem Gepränge beiſetzen laſſeſt.
*) S. III. Theil Anmerk. 61.
**) S. III. Theil Anmerk. 157.

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Zitationshilfe: Ebers, Georg: Eine Aegyptische Königstochter. Bd. 3. Stuttgart, 1864, S. 268. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebers_koenigstochter03_1864/278>, abgerufen am 25.02.2025.