Ebers, Georg: Eine Aegyptische Königstochter. Bd. 3. Stuttgart, 1864.auf drei Jahre volle Freiheit vom Kriegsdienste und allen Der falsche Bartja war seinem Bruder, dem Ober- Als er festen Boden unter seinen Füßen fühlte, schickte Der gut gewählte Botschafter erfüllte seine Sendung Jn der Pyramidenstadt angekommen, führte man ihn Nun bestätigte der Bote die Nachricht, welche bis da- auf drei Jahre volle Freiheit vom Kriegsdienſte und allen Der falſche Bartja war ſeinem Bruder, dem Ober- Als er feſten Boden unter ſeinen Füßen fühlte, ſchickte Der gut gewählte Botſchafter erfüllte ſeine Sendung Jn der Pyramidenſtadt angekommen, führte man ihn Nun beſtätigte der Bote die Nachricht, welche bis da- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0261" n="251"/> auf drei Jahre volle Freiheit vom Kriegsdienſte und allen<lb/> Abgaben, ſo wurde der neue Herrſcher im ganzen Reiche<lb/> mit lautem Jubel anerkannt.</p><lb/> <p>Der falſche Bartja war ſeinem Bruder, dem Ober-<lb/> prieſter, deſſen überlegenem Geiſte er ſich vollkommen unter-<lb/> ordnete, gefolgt, hatte den Palaſt von Niſäa <hi rendition="#sup">167</hi>) in der<lb/> mediſchen Ebene bezogen, — die Krone auf ſein Haupt<lb/> geſetzt, den Harem des Königs für den ſeinen erklärt und<lb/> ſich dem Volke, das in ſeinen Zügen diejenigen des Ge-<lb/> mordeten wieder erkennen ſollte, aus der Ferne gezeigt.<lb/> Später hielt er ſich, um nicht dennoch entlarvt zu werden,<lb/> im Palaſte verborgen und gab ſich, nach aſiatiſcher Herr-<lb/> ſcherart, allen Lüſten hin, während ſein Bruder mit ſichrer<lb/> Hand das Szepter führte und alle wichtigen Stellen und<lb/> Aemter ſeinen Freunden und Stammgenoſſen, den Magiern,<lb/> übertrug.</p><lb/> <p>Als er feſten Boden unter ſeinen Füßen fühlte, ſchickte<lb/> er den Eunuchen Jxabates nach Aegypten, welcher dem<lb/> Heere den Thronwechſel mittheilen und daſſelbe bereden<lb/> ſollte, von Kambyſes abzufallen und auf Bartja’s Seite<lb/> zu treten, der, wie wir wiſſen, namentlich von den Sol-<lb/> daten, vergöttert worden war.</p><lb/> <p>Der gut gewählte Botſchafter erfüllte ſeine Sendung<lb/> mit Geſchick und hatte bereits eine große Zahl von Sol-<lb/> daten für den neuen König gewonnen, als er von einigen<lb/> auf Belohnung hoffenden Syrern gefangen genommen und<lb/> nach Memphis gebracht wurde.</p><lb/> <p>Jn der Pyramidenſtadt angekommen, führte man ihn<lb/> ſofort vor den König, welcher ihm, im Fall’ er die volle<lb/> Wahrheit ſagen würde, Strafloſigkeit zuſicherte.</p><lb/> <p>Nun beſtätigte der Bote die Nachricht, welche bis da-<lb/> hin nur gerüchtweiſe bis nach Aegypten gedrungen war,<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [251/0261]
auf drei Jahre volle Freiheit vom Kriegsdienſte und allen
Abgaben, ſo wurde der neue Herrſcher im ganzen Reiche
mit lautem Jubel anerkannt.
Der falſche Bartja war ſeinem Bruder, dem Ober-
prieſter, deſſen überlegenem Geiſte er ſich vollkommen unter-
ordnete, gefolgt, hatte den Palaſt von Niſäa 167) in der
mediſchen Ebene bezogen, — die Krone auf ſein Haupt
geſetzt, den Harem des Königs für den ſeinen erklärt und
ſich dem Volke, das in ſeinen Zügen diejenigen des Ge-
mordeten wieder erkennen ſollte, aus der Ferne gezeigt.
Später hielt er ſich, um nicht dennoch entlarvt zu werden,
im Palaſte verborgen und gab ſich, nach aſiatiſcher Herr-
ſcherart, allen Lüſten hin, während ſein Bruder mit ſichrer
Hand das Szepter führte und alle wichtigen Stellen und
Aemter ſeinen Freunden und Stammgenoſſen, den Magiern,
übertrug.
Als er feſten Boden unter ſeinen Füßen fühlte, ſchickte
er den Eunuchen Jxabates nach Aegypten, welcher dem
Heere den Thronwechſel mittheilen und daſſelbe bereden
ſollte, von Kambyſes abzufallen und auf Bartja’s Seite
zu treten, der, wie wir wiſſen, namentlich von den Sol-
daten, vergöttert worden war.
Der gut gewählte Botſchafter erfüllte ſeine Sendung
mit Geſchick und hatte bereits eine große Zahl von Sol-
daten für den neuen König gewonnen, als er von einigen
auf Belohnung hoffenden Syrern gefangen genommen und
nach Memphis gebracht wurde.
Jn der Pyramidenſtadt angekommen, führte man ihn
ſofort vor den König, welcher ihm, im Fall’ er die volle
Wahrheit ſagen würde, Strafloſigkeit zuſicherte.
Nun beſtätigte der Bote die Nachricht, welche bis da-
hin nur gerüchtweiſe bis nach Aegypten gedrungen war,
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