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Ebers, Georg: Eine Aegyptische Königstochter. Bd. 3. Stuttgart, 1864.

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Fünftes Kapitel.


Nach dem ägyptischen Gesetze mußte Zopyros unbe-
dingt des Todes schuldig gesprochen werden.

Sobald die Freunde dieß erfahren hatten, stand ihr
Entschluß fest, sofort nach Sais zu reisen und dort zu
versuchen, den Gefangenen mit List zu befreien. Syloson,
welcher dort bekannt und der ägyptischen Sprache mächtig
war, bot sich freiwillig an, ihnen hülfreiche Hand zu leisten.

Durch Färbung der Haare und Augenbrauen, sowie
durch breitkrämpige Filzhüte 65) selbst für Freunde un-
kenntlich, und von Theopompos mit ganz einfachen helle-
nischen Anzügen ausgestattet, trafen Bartja und Darius
mit dem reichgekleideten Syloson, eine Stunde nach der
Verhaftung des Zopyros, am Nilufer zusammen, bestiegen
ein dem neuen Freunde gehörendes und von dessen Sklaven
gerudertes Boot und kamen nach kurzer, vom Winde be-
günstigter Fahrt, ehe die glühende Hundstagssonne die
Mittagshöhe erreicht hatte, zu Sais an, welches, einer
Jnsel gleich, aus den überschwemmten Fluren hervortauchte.

An einer entlegenen Stelle stiegen sie aus und kamen
zunächst in das Viertel der Handwerker, die, trotz der
großen Mittagshitze, ihre Hantirungen fleißig verrichteten.

Fünftes Kapitel.


Nach dem ägyptiſchen Geſetze mußte Zopyros unbe-
dingt des Todes ſchuldig geſprochen werden.

Sobald die Freunde dieß erfahren hatten, ſtand ihr
Entſchluß feſt, ſofort nach Sais zu reiſen und dort zu
verſuchen, den Gefangenen mit Liſt zu befreien. Syloſon,
welcher dort bekannt und der ägyptiſchen Sprache mächtig
war, bot ſich freiwillig an, ihnen hülfreiche Hand zu leiſten.

Durch Färbung der Haare und Augenbrauen, ſowie
durch breitkrämpige Filzhüte 65) ſelbſt für Freunde un-
kenntlich, und von Theopompos mit ganz einfachen helle-
niſchen Anzügen ausgeſtattet, trafen Bartja und Darius
mit dem reichgekleideten Syloſon, eine Stunde nach der
Verhaftung des Zopyros, am Nilufer zuſammen, beſtiegen
ein dem neuen Freunde gehörendes und von deſſen Sklaven
gerudertes Boot und kamen nach kurzer, vom Winde be-
günſtigter Fahrt, ehe die glühende Hundstagsſonne die
Mittagshöhe erreicht hatte, zu Sais an, welches, einer
Jnſel gleich, aus den überſchwemmten Fluren hervortauchte.

An einer entlegenen Stelle ſtiegen ſie aus und kamen
zunächſt in das Viertel der Handwerker, die, trotz der
großen Mittagshitze, ihre Hantirungen fleißig verrichteten.

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[[107]/0117] Fünftes Kapitel. Nach dem ägyptiſchen Geſetze mußte Zopyros unbe- dingt des Todes ſchuldig geſprochen werden. Sobald die Freunde dieß erfahren hatten, ſtand ihr Entſchluß feſt, ſofort nach Sais zu reiſen und dort zu verſuchen, den Gefangenen mit Liſt zu befreien. Syloſon, welcher dort bekannt und der ägyptiſchen Sprache mächtig war, bot ſich freiwillig an, ihnen hülfreiche Hand zu leiſten. Durch Färbung der Haare und Augenbrauen, ſowie durch breitkrämpige Filzhüte 65) ſelbſt für Freunde un- kenntlich, und von Theopompos mit ganz einfachen helle- niſchen Anzügen ausgeſtattet, trafen Bartja und Darius mit dem reichgekleideten Syloſon, eine Stunde nach der Verhaftung des Zopyros, am Nilufer zuſammen, beſtiegen ein dem neuen Freunde gehörendes und von deſſen Sklaven gerudertes Boot und kamen nach kurzer, vom Winde be- günſtigter Fahrt, ehe die glühende Hundstagsſonne die Mittagshöhe erreicht hatte, zu Sais an, welches, einer Jnſel gleich, aus den überſchwemmten Fluren hervortauchte. An einer entlegenen Stelle ſtiegen ſie aus und kamen zunächſt in das Viertel der Handwerker, die, trotz der großen Mittagshitze, ihre Hantirungen fleißig verrichteten.

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Zitationshilfe: Ebers, Georg: Eine Aegyptische Königstochter. Bd. 3. Stuttgart, 1864, S. [107]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebers_koenigstochter03_1864/117>, abgerufen am 25.11.2024.