Jn den zarten mit Ringen beladenen Händen, deren Nägel, nach ägyptischer Sitte, roth gefärbt waren 123), trugen sie Fächer von bunten Federn, um den Oberarin, das Handgelenk und die Fußknöchel goldene und silberne Reifen.
Die Gewänder aller anwesenden Aegypterinnen waren eben so schön als kostbar, und bei mancher so geschnitten, daß sie die rechte Brust unbedeckt ließen.
Wie sich unter den Männern der junge persische Kö- nigssohn, Bartja, durch Schönheit und Anmuth auszeich- nete, so war Nitetis, die Tochter des Pharao, die bei weitem reizendste von allen Aegypterinnen. Das fürstliche Mädchen, welches in einem durchsichtigen rosenrothen Gewande, mit frischen Rosen im schwarzen Haar, an der Seite ihrer gleichgekleideten Schwester wandelte, war bleich, wie die Lotusblume, die das Haupt ihrer Mutter schmückte.
Die Königin Ladike 124), von Geburt eine Griechin, Tochter des Battos von Kyrene, ging an der Seite des Amasis und führte die jungen Perser ihren Kindern zu. Ein leichtes Spitzengewand überwehte den golddurchwirkten Purpurstoff ihres Kleides. Auf dem schönen griechischen Haupte trug sie eine goldene Uräusschlange, den Kopfputz ägyptischer Herrscherinnen 125). Jhr Angesicht war eben so edel als liebreizend, und jede Bewegung verrieth die Anmuth, welche nur eine hellenische Erziehung zu geben vermochte.
Amasis hatte diese Frau, nach dem Tode seiner ersten Gattin, der Aegypterin Tentcheta 126), der Mutter des Thronfolgers Psamtik, seiner Vorliebe für die Griechen folgend und dem Zorn der Priester trotzend, zu seiner Königin erwählt.
Jn den zarten mit Ringen beladenen Händen, deren Nägel, nach ägyptiſcher Sitte, roth gefärbt waren 123), trugen ſie Fächer von bunten Federn, um den Oberarin, das Handgelenk und die Fußknöchel goldene und ſilberne Reifen.
Die Gewänder aller anweſenden Aegypterinnen waren eben ſo ſchön als koſtbar, und bei mancher ſo geſchnitten, daß ſie die rechte Bruſt unbedeckt ließen.
Wie ſich unter den Männern der junge perſiſche Kö- nigsſohn, Bartja, durch Schönheit und Anmuth auszeich- nete, ſo war Nitetis, die Tochter des Pharao, die bei weitem reizendſte von allen Aegypterinnen. Das fürſtliche Mädchen, welches in einem durchſichtigen roſenrothen Gewande, mit friſchen Roſen im ſchwarzen Haar, an der Seite ihrer gleichgekleideten Schweſter wandelte, war bleich, wie die Lotusblume, die das Haupt ihrer Mutter ſchmückte.
Die Königin Ladike 124), von Geburt eine Griechin, Tochter des Battos von Kyrene, ging an der Seite des Amaſis und führte die jungen Perſer ihren Kindern zu. Ein leichtes Spitzengewand überwehte den golddurchwirkten Purpurſtoff ihres Kleides. Auf dem ſchönen griechiſchen Haupte trug ſie eine goldene Uräusſchlange, den Kopfputz ägyptiſcher Herrſcherinnen 125). Jhr Angeſicht war eben ſo edel als liebreizend, und jede Bewegung verrieth die Anmuth, welche nur eine helleniſche Erziehung zu geben vermochte.
Amaſis hatte dieſe Frau, nach dem Tode ſeiner erſten Gattin, der Aegypterin Tentcheta 126), der Mutter des Thronfolgers Pſamtik, ſeiner Vorliebe für die Griechen folgend und dem Zorn der Prieſter trotzend, zu ſeiner Königin erwählt.
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Jn den zarten mit Ringen beladenen Händen, deren
Nägel, nach ägyptiſcher Sitte, roth gefärbt waren 123),
trugen ſie Fächer von bunten Federn, um den Oberarin,
das Handgelenk und die Fußknöchel goldene und ſilberne
Reifen.
Die Gewänder aller anweſenden Aegypterinnen waren
eben ſo ſchön als koſtbar, und bei mancher ſo geſchnitten,
daß ſie die rechte Bruſt unbedeckt ließen.
Wie ſich unter den Männern der junge perſiſche Kö-
nigsſohn, Bartja, durch Schönheit und Anmuth auszeich-
nete, ſo war Nitetis, die Tochter des Pharao, die bei
weitem reizendſte von allen Aegypterinnen. Das fürſtliche
Mädchen, welches in einem durchſichtigen roſenrothen
Gewande, mit friſchen Roſen im ſchwarzen Haar, an der
Seite ihrer gleichgekleideten Schweſter wandelte, war
bleich, wie die Lotusblume, die das Haupt ihrer Mutter
ſchmückte.
Die Königin Ladike 124), von Geburt eine Griechin,
Tochter des Battos von Kyrene, ging an der Seite des
Amaſis und führte die jungen Perſer ihren Kindern zu.
Ein leichtes Spitzengewand überwehte den golddurchwirkten
Purpurſtoff ihres Kleides. Auf dem ſchönen griechiſchen
Haupte trug ſie eine goldene Uräusſchlange, den Kopfputz
ägyptiſcher Herrſcherinnen 125). Jhr Angeſicht war eben
ſo edel als liebreizend, und jede Bewegung verrieth die
Anmuth, welche nur eine helleniſche Erziehung zu geben
vermochte.
Amaſis hatte dieſe Frau, nach dem Tode ſeiner erſten
Gattin, der Aegypterin Tentcheta 126), der Mutter des
Thronfolgers Pſamtik, ſeiner Vorliebe für die Griechen
folgend und dem Zorn der Prieſter trotzend, zu ſeiner
Königin erwählt.
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Ebers, Georg: Eine Aegyptische Königstochter. Bd. 1. Stuttgart, 1864, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebers_koenigstochter01_1864/95>, abgerufen am 22.07.2024.
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