Ebers, Georg: Eine Aegyptische Königstochter. Bd. 1. Stuttgart, 1864.die Nachkommen seiner Vorgänger nicht verfolgte. Endlich sei es mir gestattet, einige Worte über Nach Aelian raubte ein Adler, nach Strabo die Nachkommen ſeiner Vorgänger nicht verfolgte. Endlich ſei es mir geſtattet, einige Worte über Nach Aelian raubte ein Adler, nach Strabo <TEI> <text> <front> <div type="preface" n="1"> <p><pb facs="#f0016" n="XIV"/> die Nachkommen ſeiner Vorgänger nicht verfolgte.<lb/> Ein gewiſſer <hi rendition="#g">Pſamtik,</hi> welcher der geſtürzten Dy-<lb/> naſtie angehörte, lebte wenigſtens, wie ich auf einer<lb/> Stele im leydener Muſeum gefunden habe, bis in’s<lb/> ſiebzehnte Jahr der Regierung des Amaſis und ſtarb<lb/> fünfundſiebenzig Jahr alt.</p><lb/> <p>Endlich ſei es mir geſtattet, einige Worte über<lb/> Rhodopis zu ſagen. Daß dieſelbe ein ganz außer-<lb/> gewöhnliches Weib geweſen ſein muß, beweiſen die<lb/> in Anmerkung zehn und fünfzehn des erſten Theiles<lb/> angeführten Stellen des Herodot, und die Mitthei-<lb/> lungen vieler anderer Schriftſteller. Daß ſie ſchön<lb/> geweſen ſei, geht ſchon aus ihrem Namen hervor,<lb/> der zu deutſch „Roſenwange“ bedeutet. Auch ihre<lb/> Liebenswürdigkeit wird ausdrücklich von dem Halikar-<lb/> naſſier hervorgehoben. Jn welchem Grade ſie mit<lb/> allen Vorzügen ausgeſtattet geweſen ſein muß, läßt<lb/> ſich am beſten daraus entnehmen, daß die Sage und<lb/> das Märchen bemüht geweſen ſind, ihren Namen<lb/> unſterblich zu machen. Rhodopis ſoll, „wie Viele<lb/> behaupten“, die ſchönſte der Pyramiden (die des <hi rendition="#g">My-<lb/> kerinos</hi> oder <hi rendition="#g">Menkera</hi>) erbaut haben; eine Erzäh-<lb/> lung von ihr, welche Strabo und Aelian bringen,<lb/> bildet vielleicht die Grundlage zu einem unſerer älte-<lb/> ſten und ſchönſten Volksmärchen, dem Aſchenbrödel,<lb/> und es erſcheint nicht unmöglich, daß unſere Loreley<lb/> mit einer Sage von der Rhodopis zuſammenhängt.</p><lb/> <p>Nach <hi rendition="#g">Aelian</hi> raubte ein Adler, nach Strabo<lb/></p> </div> </front> </text> </TEI> [XIV/0016]
die Nachkommen ſeiner Vorgänger nicht verfolgte.
Ein gewiſſer Pſamtik, welcher der geſtürzten Dy-
naſtie angehörte, lebte wenigſtens, wie ich auf einer
Stele im leydener Muſeum gefunden habe, bis in’s
ſiebzehnte Jahr der Regierung des Amaſis und ſtarb
fünfundſiebenzig Jahr alt.
Endlich ſei es mir geſtattet, einige Worte über
Rhodopis zu ſagen. Daß dieſelbe ein ganz außer-
gewöhnliches Weib geweſen ſein muß, beweiſen die
in Anmerkung zehn und fünfzehn des erſten Theiles
angeführten Stellen des Herodot, und die Mitthei-
lungen vieler anderer Schriftſteller. Daß ſie ſchön
geweſen ſei, geht ſchon aus ihrem Namen hervor,
der zu deutſch „Roſenwange“ bedeutet. Auch ihre
Liebenswürdigkeit wird ausdrücklich von dem Halikar-
naſſier hervorgehoben. Jn welchem Grade ſie mit
allen Vorzügen ausgeſtattet geweſen ſein muß, läßt
ſich am beſten daraus entnehmen, daß die Sage und
das Märchen bemüht geweſen ſind, ihren Namen
unſterblich zu machen. Rhodopis ſoll, „wie Viele
behaupten“, die ſchönſte der Pyramiden (die des My-
kerinos oder Menkera) erbaut haben; eine Erzäh-
lung von ihr, welche Strabo und Aelian bringen,
bildet vielleicht die Grundlage zu einem unſerer älte-
ſten und ſchönſten Volksmärchen, dem Aſchenbrödel,
und es erſcheint nicht unmöglich, daß unſere Loreley
mit einer Sage von der Rhodopis zuſammenhängt.
Nach Aelian raubte ein Adler, nach Strabo
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