Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 4. Hildesheim, 1747.

Bild:
<< vorherige Seite
wunderbahren Hervorbringung der Menschen.
Jn den künstlichen Maschienen,
Jst kein Häkgen, Rad, so klein,
Es muß zu dem Ganzen dienen,
Zur Bewegung nüzlich seyn:
Solte sich in uns was finden,
Dessen Nuz nicht zu ergründen:
So muß man doch eingestehn,
GOtt hat es uns nüz gesehn.
Vielleicht sind das ihre Pflichten,
Was die Forscher der Natur,
Von der Milzen uns berichten,
Daß sie auf der Wallungsspur
Vom Geblüt das Dikke leite,
Und daraus den Safft bereite,
Der bis zu der Leber sprüzt,
Und zur Gallen Scheidung nüzt.
Doch wir wollen uns nun wenden,
Zu der beiden Nieren Paar,
Welche sich auf denen Lenden
Stellen als zwo Bohnen dar.
Wenn wir sie genau besehen,
Sind es Drüsen dadurch gehen,
Wie uns weißt der Augenschein,
Viele kleine Aederlein.
Man sieht das die Nieren dekken
Eine Höle darin fließt,
Als in ein gestelltes Bekken,
Was sich von dem Blut ergießt,
Als
F 2
wunderbahren Hervorbringung der Menſchen.
Jn den kuͤnſtlichen Maſchienen,
Jſt kein Haͤkgen, Rad, ſo klein,
Es muß zu dem Ganzen dienen,
Zur Bewegung nuͤzlich ſeyn:
Solte ſich in uns was finden,
Deſſen Nuz nicht zu ergruͤnden:
So muß man doch eingeſtehn,
GOtt hat es uns nuͤz geſehn.
Vielleicht ſind das ihre Pflichten,
Was die Forſcher der Natur,
Von der Milzen uns berichten,
Daß ſie auf der Wallungsſpur
Vom Gebluͤt das Dikke leite,
Und daraus den Safft bereite,
Der bis zu der Leber ſpruͤzt,
Und zur Gallen Scheidung nuͤzt.
Doch wir wollen uns nun wenden,
Zu der beiden Nieren Paar,
Welche ſich auf denen Lenden
Stellen als zwo Bohnen dar.
Wenn wir ſie genau beſehen,
Sind es Druͤſen dadurch gehen,
Wie uns weißt der Augenſchein,
Viele kleine Aederlein.
Man ſieht das die Nieren dekken
Eine Hoͤle darin fließt,
Als in ein geſtelltes Bekken,
Was ſich von dem Blut ergießt,
Als
F 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg type="poem">
          <pb facs="#f0099" n="83"/>
          <fw place="top" type="header">wunderbahren Hervorbringung der Men&#x017F;chen.</fw><lb/>
          <lg n="56">
            <l><hi rendition="#in">J</hi>n den ku&#x0364;n&#x017F;tlichen Ma&#x017F;chienen,</l><lb/>
            <l>J&#x017F;t kein Ha&#x0364;kgen, Rad, &#x017F;o klein,</l><lb/>
            <l>Es muß zu dem Ganzen dienen,</l><lb/>
            <l>Zur Bewegung nu&#x0364;zlich &#x017F;eyn:</l><lb/>
            <l>Solte &#x017F;ich in uns was finden,</l><lb/>
            <l>De&#x017F;&#x017F;en Nuz nicht zu ergru&#x0364;nden:</l><lb/>
            <l>So muß man doch einge&#x017F;tehn,<lb/><hi rendition="#fr">GOtt</hi> hat es uns nu&#x0364;z ge&#x017F;ehn.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="57">
            <l><hi rendition="#in">V</hi>ielleicht &#x017F;ind das ihre Pflichten,</l><lb/>
            <l>Was die For&#x017F;cher der Natur,</l><lb/>
            <l>Von der Milzen uns berichten,</l><lb/>
            <l>Daß &#x017F;ie auf der Wallungs&#x017F;pur</l><lb/>
            <l>Vom Geblu&#x0364;t das Dikke leite,</l><lb/>
            <l>Und daraus den Safft bereite,</l><lb/>
            <l>Der bis zu der Leber &#x017F;pru&#x0364;zt,</l><lb/>
            <l>Und zur Gallen Scheidung nu&#x0364;zt.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="58">
            <l><hi rendition="#in">D</hi>och wir wollen uns nun wenden,</l><lb/>
            <l>Zu der beiden Nieren Paar,</l><lb/>
            <l>Welche &#x017F;ich auf denen Lenden</l><lb/>
            <l>Stellen als zwo Bohnen dar.</l><lb/>
            <l>Wenn wir &#x017F;ie genau be&#x017F;ehen,</l><lb/>
            <l>Sind es Dru&#x0364;&#x017F;en dadurch gehen,</l><lb/>
            <l>Wie uns weißt der Augen&#x017F;chein,</l><lb/>
            <l>Viele kleine Aederlein.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="59">
            <l><hi rendition="#in">M</hi>an &#x017F;ieht das die Nieren dekken</l><lb/>
            <l>Eine Ho&#x0364;le darin fließt,</l><lb/>
            <l>Als in ein ge&#x017F;telltes Bekken,</l><lb/>
            <l>Was &#x017F;ich von dem Blut ergießt,<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">F 2</fw><fw place="bottom" type="catch">Als</fw><lb/></l>
          </lg>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[83/0099] wunderbahren Hervorbringung der Menſchen. Jn den kuͤnſtlichen Maſchienen, Jſt kein Haͤkgen, Rad, ſo klein, Es muß zu dem Ganzen dienen, Zur Bewegung nuͤzlich ſeyn: Solte ſich in uns was finden, Deſſen Nuz nicht zu ergruͤnden: So muß man doch eingeſtehn, GOtt hat es uns nuͤz geſehn. Vielleicht ſind das ihre Pflichten, Was die Forſcher der Natur, Von der Milzen uns berichten, Daß ſie auf der Wallungsſpur Vom Gebluͤt das Dikke leite, Und daraus den Safft bereite, Der bis zu der Leber ſpruͤzt, Und zur Gallen Scheidung nuͤzt. Doch wir wollen uns nun wenden, Zu der beiden Nieren Paar, Welche ſich auf denen Lenden Stellen als zwo Bohnen dar. Wenn wir ſie genau beſehen, Sind es Druͤſen dadurch gehen, Wie uns weißt der Augenſchein, Viele kleine Aederlein. Man ſieht das die Nieren dekken Eine Hoͤle darin fließt, Als in ein geſtelltes Bekken, Was ſich von dem Blut ergießt, Als F 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen04_1747
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen04_1747/99
Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 4. Hildesheim, 1747, S. 83. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen04_1747/99>, abgerufen am 23.11.2024.