Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 4. Hildesheim, 1747.

Bild:
<< vorherige Seite

Der Himmel.

Was werden sie vor tieffe Lehren,
Von diesen heilgen Dienern hören,
Die lang die Gottheit angesehn?
Was werden sie vor Herrligkeiten,
Aus der Geheimniß Tieffen leiten,
Dadurch den Schöpfer zu erhöhn?

Wie werden sie die dunklen Klüffte,
Die hier in der Natur erblikt,
Den Wunderbau der obern Lüffte,
Die ein geheimes Band verstrikt,
Den Lehrbegierigen erhellen,
Und nach ein ander das vorstellen,
Was jene Tieffe uns verdekt;
Wie werden sie das da erklären,
Was hinter den verborgnen Spheren,
Vor Wunder der Natur verstekt?
Dort werden in der Geister Chören,
Von GOttes weiser Vorsehung
Die Seligen noch vieles hören;
Was wir hie mit Verwunderung,
Und offt nicht ohn Verwirrung sehen,
Als dunkle Räthsel nicht verstehen.
Da wird der Vorhang weggerükt,
Und was im göttlichen Regieren,
Als Dunkel noch nicht auszuspüren,
Jm Allerheiligsten erblikt.
Der weisen Vorsicht gütigs Fügen,
Die uns auf dieser Unterwelt,
Als

Der Himmel.

Was werden ſie vor tieffe Lehren,
Von dieſen heilgen Dienern hoͤren,
Die lang die Gottheit angeſehn?
Was werden ſie vor Herrligkeiten,
Aus der Geheimniß Tieffen leiten,
Dadurch den Schoͤpfer zu erhoͤhn?

Wie werden ſie die dunklen Kluͤffte,
Die hier in der Natur erblikt,
Den Wunderbau der obern Luͤffte,
Die ein geheimes Band verſtrikt,
Den Lehrbegierigen erhellen,
Und nach ein ander das vorſtellen,
Was jene Tieffe uns verdekt;
Wie werden ſie das da erklaͤren,
Was hinter den verborgnen Spheren,
Vor Wunder der Natur verſtekt?
Dort werden in der Geiſter Choͤren,
Von GOttes weiſer Vorſehung
Die Seligen noch vieles hoͤren;
Was wir hie mit Verwunderung,
Und offt nicht ohn Verwirrung ſehen,
Als dunkle Raͤthſel nicht verſtehen.
Da wird der Vorhang weggeruͤkt,
Und was im goͤttlichen Regieren,
Als Dunkel noch nicht auszuſpuͤren,
Jm Allerheiligſten erblikt.
Der weiſen Vorſicht guͤtigs Fuͤgen,
Die uns auf dieſer Unterwelt,
Als
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg type="poem">
          <lg>
            <l>
              <pb facs="#f0334" n="318"/>
              <fw place="top" type="header">Der Himmel.</fw>
            </l><lb/>
            <l>Was werden &#x017F;ie vor tieffe Lehren,</l><lb/>
            <l>Von die&#x017F;en heilgen Dienern ho&#x0364;ren,</l><lb/>
            <l>Die lang die Gottheit ange&#x017F;ehn?</l><lb/>
            <l>Was werden &#x017F;ie vor Herrligkeiten,</l><lb/>
            <l>Aus der Geheimniß Tieffen leiten,</l><lb/>
            <l>Dadurch den Scho&#x0364;pfer zu erho&#x0364;hn?</l>
          </lg><lb/>
          <lg>
            <l><hi rendition="#in">W</hi>ie werden &#x017F;ie die dunklen Klu&#x0364;ffte,</l><lb/>
            <l>Die hier in der Natur erblikt,</l><lb/>
            <l>Den Wunderbau der obern Lu&#x0364;ffte,</l><lb/>
            <l>Die ein geheimes Band ver&#x017F;trikt,</l><lb/>
            <l>Den Lehrbegierigen erhellen,</l><lb/>
            <l>Und nach ein ander das vor&#x017F;tellen,</l><lb/>
            <l>Was jene Tieffe uns verdekt;</l><lb/>
            <l>Wie werden &#x017F;ie das da erkla&#x0364;ren,</l><lb/>
            <l>Was hinter den verborgnen Spheren,</l><lb/>
            <l>Vor Wunder der Natur ver&#x017F;tekt?</l>
          </lg><lb/>
          <lg>
            <l><hi rendition="#in">D</hi>ort werden in der Gei&#x017F;ter Cho&#x0364;ren,</l><lb/>
            <l>Von <hi rendition="#fr">GOttes</hi> wei&#x017F;er Vor&#x017F;ehung</l><lb/>
            <l>Die Seligen noch vieles ho&#x0364;ren;</l><lb/>
            <l>Was wir hie mit Verwunderung,</l><lb/>
            <l>Und offt nicht ohn Verwirrung &#x017F;ehen,</l><lb/>
            <l>Als dunkle Ra&#x0364;th&#x017F;el nicht ver&#x017F;tehen.</l><lb/>
            <l>Da wird der Vorhang weggeru&#x0364;kt,</l><lb/>
            <l>Und was im go&#x0364;ttlichen Regieren,</l><lb/>
            <l>Als Dunkel noch nicht auszu&#x017F;pu&#x0364;ren,</l><lb/>
            <l>Jm Allerheilig&#x017F;ten erblikt.</l>
          </lg><lb/>
          <lg>
            <l><hi rendition="#in">D</hi>er wei&#x017F;en Vor&#x017F;icht gu&#x0364;tigs Fu&#x0364;gen,</l><lb/>
            <l>Die uns auf die&#x017F;er Unterwelt,<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Als</fw><lb/></l>
          </lg>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[318/0334] Der Himmel. Was werden ſie vor tieffe Lehren, Von dieſen heilgen Dienern hoͤren, Die lang die Gottheit angeſehn? Was werden ſie vor Herrligkeiten, Aus der Geheimniß Tieffen leiten, Dadurch den Schoͤpfer zu erhoͤhn? Wie werden ſie die dunklen Kluͤffte, Die hier in der Natur erblikt, Den Wunderbau der obern Luͤffte, Die ein geheimes Band verſtrikt, Den Lehrbegierigen erhellen, Und nach ein ander das vorſtellen, Was jene Tieffe uns verdekt; Wie werden ſie das da erklaͤren, Was hinter den verborgnen Spheren, Vor Wunder der Natur verſtekt? Dort werden in der Geiſter Choͤren, Von GOttes weiſer Vorſehung Die Seligen noch vieles hoͤren; Was wir hie mit Verwunderung, Und offt nicht ohn Verwirrung ſehen, Als dunkle Raͤthſel nicht verſtehen. Da wird der Vorhang weggeruͤkt, Und was im goͤttlichen Regieren, Als Dunkel noch nicht auszuſpuͤren, Jm Allerheiligſten erblikt. Der weiſen Vorſicht guͤtigs Fuͤgen, Die uns auf dieſer Unterwelt, Als

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen04_1747
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen04_1747/334
Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 4. Hildesheim, 1747, S. 318. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen04_1747/334>, abgerufen am 22.11.2024.