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Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 4. Hildesheim, 1747.

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Die Nachtzeit
Je grösser unsre Last gewesen, je süsser ist hernach
die Ruh:

Wenn uns die Nacht zu Bette winket, und drükket
unsre Augen zu;

Die Nacht vertreibet auch das Heer der überhäuften
Nahrungssorgen,

Und macht uns von demselben frei, bis wieder auf
den andern Morgen,

Da dieses Heer des freßgen Kummers, von neuen
wieder auferwacht,

Und uns bei vielen eitlen Grillen, die Last des Tages
saurer macht.

Wer dieses achtsam überdenkt, der spüret seines Schöp-
fers Güte,

Die er uns durch den Schlaf mittheilt, mit recht er-
freulichen Gemüthe;

Der HErr der ordnet alle Zeiten, er fördert ihre
Aenderung,

Wie weislich ist nun nicht geordnet, die Wunder-
schöne Einrichtung,

Da er die Nacht stets nach dem Tag, läßt unverrük-
ket so entstehen?

Wenn man davon den Zwek erwegt; so kan man
seine Güte sehen.

Der Vortheil den die Nacht uns giebet, die Ruhe
die der Schlaf uns schenkt;

Sind süsse Gaben unsers Schöpfers, wenn man es
nur recht überdenkt:

Die Wollthat die dadurch der Leib, und auch die
Seele selbst genießet,

Kommt aus der einzgen Quelle her, woraus das
Gute auf uns fliesset.

Ach!
Die Nachtzeit
Je groͤſſer unſre Laſt geweſen, je ſuͤſſer iſt hernach
die Ruh:

Wenn uns die Nacht zu Bette winket, und druͤkket
unſre Augen zu;

Die Nacht vertreibet auch das Heer der uͤberhaͤuften
Nahrungsſorgen,

Und macht uns von demſelben frei, bis wieder auf
den andern Morgen,

Da dieſes Heer des freßgen Kummers, von neuen
wieder auferwacht,

Und uns bei vielen eitlen Grillen, die Laſt des Tages
ſaurer macht.

Wer dieſes achtſam uͤberdenkt, der ſpuͤret ſeines Schoͤp-
fers Guͤte,

Die er uns durch den Schlaf mittheilt, mit recht er-
freulichen Gemuͤthe;

Der HErr der ordnet alle Zeiten, er foͤrdert ihre
Aenderung,

Wie weislich iſt nun nicht geordnet, die Wunder-
ſchoͤne Einrichtung,

Da er die Nacht ſtets nach dem Tag, laͤßt unverruͤk-
ket ſo entſtehen?

Wenn man davon den Zwek erwegt; ſo kan man
ſeine Guͤte ſehen.

Der Vortheil den die Nacht uns giebet, die Ruhe
die der Schlaf uns ſchenkt;

Sind ſuͤſſe Gaben unſers Schoͤpfers, wenn man es
nur recht uͤberdenkt:

Die Wollthat die dadurch der Leib, und auch die
Seele ſelbſt genießet,

Kommt aus der einzgen Quelle her, woraus das
Gute auf uns flieſſet.

Ach!
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[220/0236] Die Nachtzeit Je groͤſſer unſre Laſt geweſen, je ſuͤſſer iſt hernach die Ruh: Wenn uns die Nacht zu Bette winket, und druͤkket unſre Augen zu; Die Nacht vertreibet auch das Heer der uͤberhaͤuften Nahrungsſorgen, Und macht uns von demſelben frei, bis wieder auf den andern Morgen, Da dieſes Heer des freßgen Kummers, von neuen wieder auferwacht, Und uns bei vielen eitlen Grillen, die Laſt des Tages ſaurer macht. Wer dieſes achtſam uͤberdenkt, der ſpuͤret ſeines Schoͤp- fers Guͤte, Die er uns durch den Schlaf mittheilt, mit recht er- freulichen Gemuͤthe; Der HErr der ordnet alle Zeiten, er foͤrdert ihre Aenderung, Wie weislich iſt nun nicht geordnet, die Wunder- ſchoͤne Einrichtung, Da er die Nacht ſtets nach dem Tag, laͤßt unverruͤk- ket ſo entſtehen? Wenn man davon den Zwek erwegt; ſo kan man ſeine Guͤte ſehen. Der Vortheil den die Nacht uns giebet, die Ruhe die der Schlaf uns ſchenkt; Sind ſuͤſſe Gaben unſers Schoͤpfers, wenn man es nur recht uͤberdenkt: Die Wollthat die dadurch der Leib, und auch die Seele ſelbſt genießet, Kommt aus der einzgen Quelle her, woraus das Gute auf uns flieſſet. Ach!

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Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 4. Hildesheim, 1747, S. 220. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen04_1747/236>, abgerufen am 23.11.2024.