Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 3. Hildesheim, 1747.
Da liegt es noch zu euren Füssen, Jhr müßt die starren Augen schliessen, Jhr werft noch einen matten Blik, Auf euren gelben Schaz zurük: Und seht bei eurem kranken Sterben, Wie ihn zertheilen frohe Erben. Jhr fühlt, daß euch der Geiz gereuet, Da ihr den Reichthum schon zerstreuet Als wie von Wind, zertheilt, verweht, Und in der Welt verfliegen seht. Was ihr so ängstlich aufgehoben, Jst lustig wiederum zerstoben. Der eine iägt es durch die Kehlen, Und macht sich von den sauren Quälen, Von eurer Kummervollen Plag, Nun einen lustig guten Tag: Er läst eur Gold in Wein zerfliessen, Was ihr erspart, wil er geniessen. Der andre trägt auf andre Weise, Durch eine weit entfernte Reise Den Mammon, euer Gut und Geld, Jn alle Länder dieser Welt: Es schmelzt der Abgott den ihr ehret, Der euch durch seinen Schein bethöret. Und der den ihr gar oft nicht kennet, Den ihr auch euer Gut misgönnet, Er-
Da liegt es noch zu euren Fuͤſſen, Jhr muͤßt die ſtarren Augen ſchlieſſen, Jhr werft noch einen matten Blik, Auf euren gelben Schaz zuruͤk: Und ſeht bei eurem kranken Sterben, Wie ihn zertheilen frohe Erben. Jhr fuͤhlt, daß euch der Geiz gereuet, Da ihr den Reichthum ſchon zerſtreuet Als wie von Wind, zertheilt, verweht, Und in der Welt verfliegen ſeht. Was ihr ſo aͤngſtlich aufgehoben, Jſt luſtig wiederum zerſtoben. Der eine iaͤgt es durch die Kehlen, Und macht ſich von den ſauren Quaͤlen, Von eurer Kummervollen Plag, Nun einen luſtig guten Tag: Er laͤſt eur Gold in Wein zerflieſſen, Was ihr erſpart, wil er genieſſen. Der andre traͤgt auf andre Weiſe, Durch eine weit entfernte Reiſe Den Mammon, euer Gut und Geld, Jn alle Laͤnder dieſer Welt: Es ſchmelzt der Abgott den ihr ehret, Der euch durch ſeinen Schein bethoͤret. Und der den ihr gar oft nicht kennet, Den ihr auch euer Gut misgoͤnnet, Er-
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Betrachtung uͤber die verwelkten Blaͤtter.
Die eur erſtarrter Koͤrper fuͤhlt,
Den Krankheit, wie ein Pfeil durchwuͤhlt,
Jhr ſeht, wenn ihr ſo aͤngſtlich keichet,
Wie Gold und Reichthum von euch weichet.
Da liegt es noch zu euren Fuͤſſen,
Jhr muͤßt die ſtarren Augen ſchlieſſen,
Jhr werft noch einen matten Blik,
Auf euren gelben Schaz zuruͤk:
Und ſeht bei eurem kranken Sterben,
Wie ihn zertheilen frohe Erben.
Jhr fuͤhlt, daß euch der Geiz gereuet,
Da ihr den Reichthum ſchon zerſtreuet
Als wie von Wind, zertheilt, verweht,
Und in der Welt verfliegen ſeht.
Was ihr ſo aͤngſtlich aufgehoben,
Jſt luſtig wiederum zerſtoben.
Der eine iaͤgt es durch die Kehlen,
Und macht ſich von den ſauren Quaͤlen,
Von eurer Kummervollen Plag,
Nun einen luſtig guten Tag:
Er laͤſt eur Gold in Wein zerflieſſen,
Was ihr erſpart, wil er genieſſen.
Der andre traͤgt auf andre Weiſe,
Durch eine weit entfernte Reiſe
Den Mammon, euer Gut und Geld,
Jn alle Laͤnder dieſer Welt:
Es ſchmelzt der Abgott den ihr ehret,
Der euch durch ſeinen Schein bethoͤret.
Und der den ihr gar oft nicht kennet,
Den ihr auch euer Gut misgoͤnnet,
Er-
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