Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 3. Hildesheim, 1747.

Bild:
<< vorherige Seite
Der Teufel, GOttes Affe.
Anfing die Hände auszustrekken.
Der Stab ward wieder ausgestrekt,
Da ward ein Frösche Heer erwekt,
Das aufeinmahl im Teich erwachte,
Und ganz Egypten wimmelnd machte.
Dergleichen Wunderwerke mehr,
Ließ GOtt zu seiner Allmacht Ehr
Und seinen Nahmen zu erhöhen,
Durch Moses Hand und Stab geschehen.
Die Wunderwerke zeigen an,
Wie GOtt ein HErr, der alles kan,
Wie er so gleich das kan erfüllen,
Was ihm gefält nach seinem Willen.
Die Wunder können nur allein,
Der Gottheit wahre Zeugen sein,
Wodurch sie ihre Macht beweiset,
Und sich vor allen Göttern preiset.
Jedoch der Teufel zeigt hier auch,
Es sey sein listiger Gebrauch,
Dem Höchsten immer nach zu affen,
Dem GOtt der doch kan alles schaffen.
Er lässet um sich zu erhöhn,
Auch Wunderwerke oft geschehn,
Allein nur Zeichen drin die Blinden,
Der Gottheit herrlich Siegel finden.
Als Moses nach des Höchsten Rath,
Vor Pharao die Wunder that,
Da waren Zauberer zu haben,
Die prahlten auch mit Wundergaben,
Sie machten Schlangen, Blut im Meer,
Es kam ein quaksend Frösche Heer
Die Albern mit den Gaukelstükken,
Als Possenwerken zu berükken.
Es war Betrug was da geschehn
Und
C 2
Der Teufel, GOttes Affe.
Anfing die Haͤnde auszuſtrekken.
Der Stab ward wieder ausgeſtrekt,
Da ward ein Froͤſche Heer erwekt,
Das aufeinmahl im Teich erwachte,
Und ganz Egypten wimmelnd machte.
Dergleichen Wunderwerke mehr,
Ließ GOtt zu ſeiner Allmacht Ehr
Und ſeinen Nahmen zu erhoͤhen,
Durch Moſes Hand und Stab geſchehen.
Die Wunderwerke zeigen an,
Wie GOtt ein HErr, der alles kan,
Wie er ſo gleich das kan erfuͤllen,
Was ihm gefaͤlt nach ſeinem Willen.
Die Wunder koͤnnen nur allein,
Der Gottheit wahre Zeugen ſein,
Wodurch ſie ihre Macht beweiſet,
Und ſich vor allen Goͤttern preiſet.
Jedoch der Teufel zeigt hier auch,
Es ſey ſein liſtiger Gebrauch,
Dem Hoͤchſten immer nach zu affen,
Dem GOtt der doch kan alles ſchaffen.
Er laͤſſet um ſich zu erhoͤhn,
Auch Wunderwerke oft geſchehn,
Allein nur Zeichen drin die Blinden,
Der Gottheit herrlich Siegel finden.
Als Moſes nach des Hoͤchſten Rath,
Vor Pharao die Wunder that,
Da waren Zauberer zu haben,
Die prahlten auch mit Wundergaben,
Sie machten Schlangen, Blut im Meer,
Es kam ein quakſend Froͤſche Heer
Die Albern mit den Gaukelſtuͤkken,
Als Poſſenwerken zu beruͤkken.
Es war Betrug was da geſchehn
Und
C 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg type="poem">
          <pb facs="#f0047" n="35"/>
          <fw place="top" type="header">Der Teufel, GOttes Affe.</fw><lb/>
          <l>Anfing die Ha&#x0364;nde auszu&#x017F;trekken.</l><lb/>
          <l>Der Stab ward wieder ausge&#x017F;trekt,</l><lb/>
          <l>Da ward ein Fro&#x0364;&#x017F;che Heer erwekt,</l><lb/>
          <l>Das aufeinmahl im Teich erwachte,</l><lb/>
          <l>Und ganz Egypten wimmelnd machte.</l><lb/>
          <l>Dergleichen Wunderwerke mehr,</l><lb/>
          <l>Ließ <hi rendition="#fr">GOtt</hi> zu &#x017F;einer Allmacht Ehr</l><lb/>
          <l>Und &#x017F;einen Nahmen zu erho&#x0364;hen,</l><lb/>
          <l>Durch Mo&#x017F;es Hand und Stab ge&#x017F;chehen.</l><lb/>
          <l>Die Wunderwerke zeigen an,</l><lb/>
          <l>Wie <hi rendition="#fr">GOtt</hi> ein HErr, der alles kan,</l><lb/>
          <l>Wie er &#x017F;o gleich das kan erfu&#x0364;llen,</l><lb/>
          <l>Was ihm gefa&#x0364;lt nach &#x017F;einem Willen.</l><lb/>
          <l>Die Wunder ko&#x0364;nnen nur allein,</l><lb/>
          <l>Der Gottheit wahre Zeugen &#x017F;ein,</l><lb/>
          <l>Wodurch &#x017F;ie ihre Macht bewei&#x017F;et,</l><lb/>
          <l>Und &#x017F;ich vor allen Go&#x0364;ttern prei&#x017F;et.</l><lb/>
          <l>Jedoch der Teufel zeigt hier auch,</l><lb/>
          <l>Es &#x017F;ey &#x017F;ein li&#x017F;tiger Gebrauch,</l><lb/>
          <l>Dem Ho&#x0364;ch&#x017F;ten immer nach zu affen,</l><lb/>
          <l>Dem GOtt der doch kan alles &#x017F;chaffen.</l><lb/>
          <l>Er la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et um &#x017F;ich zu erho&#x0364;hn,</l><lb/>
          <l>Auch Wunderwerke oft ge&#x017F;chehn,</l><lb/>
          <l>Allein nur Zeichen drin die Blinden,</l><lb/>
          <l>Der Gottheit herrlich Siegel finden.</l><lb/>
          <l>Als Mo&#x017F;es nach des Ho&#x0364;ch&#x017F;ten Rath,</l><lb/>
          <l>Vor Pharao die Wunder that,</l><lb/>
          <l>Da waren Zauberer zu haben,</l><lb/>
          <l>Die prahlten auch mit Wundergaben,</l><lb/>
          <l>Sie machten Schlangen, Blut im Meer,</l><lb/>
          <l>Es kam ein quak&#x017F;end Fro&#x0364;&#x017F;che Heer</l><lb/>
          <l>Die Albern mit den Gaukel&#x017F;tu&#x0364;kken,</l><lb/>
          <l>Als Po&#x017F;&#x017F;enwerken zu beru&#x0364;kken.</l><lb/>
          <l>Es war Betrug was da ge&#x017F;chehn</l><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">C 2</fw>
          <fw place="bottom" type="catch">Und</fw><lb/>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[35/0047] Der Teufel, GOttes Affe. Anfing die Haͤnde auszuſtrekken. Der Stab ward wieder ausgeſtrekt, Da ward ein Froͤſche Heer erwekt, Das aufeinmahl im Teich erwachte, Und ganz Egypten wimmelnd machte. Dergleichen Wunderwerke mehr, Ließ GOtt zu ſeiner Allmacht Ehr Und ſeinen Nahmen zu erhoͤhen, Durch Moſes Hand und Stab geſchehen. Die Wunderwerke zeigen an, Wie GOtt ein HErr, der alles kan, Wie er ſo gleich das kan erfuͤllen, Was ihm gefaͤlt nach ſeinem Willen. Die Wunder koͤnnen nur allein, Der Gottheit wahre Zeugen ſein, Wodurch ſie ihre Macht beweiſet, Und ſich vor allen Goͤttern preiſet. Jedoch der Teufel zeigt hier auch, Es ſey ſein liſtiger Gebrauch, Dem Hoͤchſten immer nach zu affen, Dem GOtt der doch kan alles ſchaffen. Er laͤſſet um ſich zu erhoͤhn, Auch Wunderwerke oft geſchehn, Allein nur Zeichen drin die Blinden, Der Gottheit herrlich Siegel finden. Als Moſes nach des Hoͤchſten Rath, Vor Pharao die Wunder that, Da waren Zauberer zu haben, Die prahlten auch mit Wundergaben, Sie machten Schlangen, Blut im Meer, Es kam ein quakſend Froͤſche Heer Die Albern mit den Gaukelſtuͤkken, Als Poſſenwerken zu beruͤkken. Es war Betrug was da geſchehn Und C 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen03_1747
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen03_1747/47
Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 3. Hildesheim, 1747, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen03_1747/47>, abgerufen am 19.04.2024.