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Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 2. Hildesheim, 1747.

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Die Schaubühne der Welt.
Wer woll gelebt, erlangt die Krone,
Wenn ihn zu seinen Gnaden-Throne
Ruft die erhabne Majestät,
Auf dessen Wink die Erden-Bühne
Und eine jegliche Maschine
Die aufgestellt, zulezt vergeht.
Mein GOtt! laß mich allhie so wandeln
Und auf der Erden Schauplaz handeln,
So wie mir deine Lehre heist
Gib daß ich nicht HErr! dein Gesezze,
Mit Vorsaz und Betrug verlezze,
Und stets gedenke, Wer du seißt.
Bewahr mich vor der Heuchler Rolle,
Die wie ein Wolf in Schaafes Wolle
Sich vor der Welt nur heilig stelln:
Bewahr mich aber auch hingegen,
Vor denen, die auf bösen Wegen
Sich zu der Spötter-Rott geselln.
Du bist mein HErr! der mich regieret,
Den Wink den folg ich, der mich führet,
Jch leb in deiner Vorsehung.
Soll ich hier Trauer-Stunden zählen,
So ist mein Trost der kan nicht fehlen:
Die Welt ist voller Aenderung.


Die
Die Schaubuͤhne der Welt.
Wer woll gelebt, erlangt die Krone,
Wenn ihn zu ſeinen Gnaden-Throne
Ruft die erhabne Majeſtaͤt,
Auf deſſen Wink die Erden-Buͤhne
Und eine jegliche Maſchine
Die aufgeſtellt, zulezt vergeht.
Mein GOtt! laß mich allhie ſo wandeln
Und auf der Erden Schauplaz handeln,
So wie mir deine Lehre heiſt
Gib daß ich nicht HErr! dein Geſezze,
Mit Vorſaz und Betrug verlezze,
Und ſtets gedenke, Wer du ſeißt.
Bewahr mich vor der Heuchler Rolle,
Die wie ein Wolf in Schaafes Wolle
Sich vor der Welt nur heilig ſtelln:
Bewahr mich aber auch hingegen,
Vor denen, die auf boͤſen Wegen
Sich zu der Spoͤtter-Rott geſelln.
Du biſt mein HErr! der mich regieret,
Den Wink den folg ich, der mich fuͤhret,
Jch leb in deiner Vorſehung.
Soll ich hier Trauer-Stunden zaͤhlen,
So iſt mein Troſt der kan nicht fehlen:
Die Welt iſt voller Aenderung.


Die
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[84/0096] Die Schaubuͤhne der Welt. Wer woll gelebt, erlangt die Krone, Wenn ihn zu ſeinen Gnaden-Throne Ruft die erhabne Majeſtaͤt, Auf deſſen Wink die Erden-Buͤhne Und eine jegliche Maſchine Die aufgeſtellt, zulezt vergeht. Mein GOtt! laß mich allhie ſo wandeln Und auf der Erden Schauplaz handeln, So wie mir deine Lehre heiſt Gib daß ich nicht HErr! dein Geſezze, Mit Vorſaz und Betrug verlezze, Und ſtets gedenke, Wer du ſeißt. Bewahr mich vor der Heuchler Rolle, Die wie ein Wolf in Schaafes Wolle Sich vor der Welt nur heilig ſtelln: Bewahr mich aber auch hingegen, Vor denen, die auf boͤſen Wegen Sich zu der Spoͤtter-Rott geſelln. Du biſt mein HErr! der mich regieret, Den Wink den folg ich, der mich fuͤhret, Jch leb in deiner Vorſehung. Soll ich hier Trauer-Stunden zaͤhlen, So iſt mein Troſt der kan nicht fehlen: Die Welt iſt voller Aenderung. Die

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Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 2. Hildesheim, 1747, S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen02_1747/96>, abgerufen am 24.11.2024.