Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 2. Hildesheim, 1747.
Was die Heiden albern träumen, Von den Wind-Gott Aeolus, Wie er ihre Wuth könn zäumen Wie er ihren starken Gus Nach Gefallen könn regieren, Kan uns auf die Schlüsse führen, Daß ihr blindes Aug gesehn, Wind müß auch von GOtt entstehn. O! du Wesen aller Wesen! Geist der Geister! Deine Ehr, Die an allen ist zu lesen, Was der Himmel, Erde, Meer Jn den Grenzen eingeschlossen, Die aus deiner Macht geflossen; Deine Ehre spürt man auch Jn der Winde kühlen Hauch. Als ein Dampf aus deinen Nasen, Jst des Windes hauchend Wehn, Und sein unsichtbahres Blasen, Mit Bewundrung anzusehn. Er zeugt HErr! von deiner Stärke Wenn man nur zum Augenmerke Seines Hauches Wirkung nimmt, Wenn er durch den Luftkreis schwimmt. Menschen! die das nicht erwegen, Sehen auf der Lüfte Bahn, Wenn die Winde sich erregen, Darin nichts besonders an. Ja!
Was die Heiden albern traͤumen, Von den Wind-Gott Aeolus, Wie er ihre Wuth koͤnn zaͤumen Wie er ihren ſtarken Gus Nach Gefallen koͤnn regieren, Kan uns auf die Schluͤſſe fuͤhren, Daß ihr blindes Aug geſehn, Wind muͤß auch von GOtt entſtehn. O! du Weſen aller Weſen! Geiſt der Geiſter! Deine Ehr, Die an allen iſt zu leſen, Was der Himmel, Erde, Meer Jn den Grenzen eingeſchloſſen, Die aus deiner Macht gefloſſen; Deine Ehre ſpuͤrt man auch Jn der Winde kuͤhlen Hauch. Als ein Dampf aus deinen Naſen, Jſt des Windes hauchend Wehn, Und ſein unſichtbahres Blaſen, Mit Bewundrung anzuſehn. Er zeugt HErr! von deiner Staͤrke Wenn man nur zum Augenmerke Seines Hauches Wirkung nimmt, Wenn er durch den Luftkreis ſchwimmt. Menſchen! die das nicht erwegen, Sehen auf der Luͤfte Bahn, Wenn die Winde ſich erregen, Darin nichts beſonders an. Ja!
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Der Wind.
Daß der groſſe Zebaoth,
Sei auch aller Winde GOtt.
Was die Heiden albern traͤumen,
Von den Wind-Gott Aeolus,
Wie er ihre Wuth koͤnn zaͤumen
Wie er ihren ſtarken Gus
Nach Gefallen koͤnn regieren,
Kan uns auf die Schluͤſſe fuͤhren,
Daß ihr blindes Aug geſehn,
Wind muͤß auch von GOtt entſtehn.
O! du Weſen aller Weſen!
Geiſt der Geiſter! Deine Ehr,
Die an allen iſt zu leſen,
Was der Himmel, Erde, Meer
Jn den Grenzen eingeſchloſſen,
Die aus deiner Macht gefloſſen;
Deine Ehre ſpuͤrt man auch
Jn der Winde kuͤhlen Hauch.
Als ein Dampf aus deinen Naſen,
Jſt des Windes hauchend Wehn,
Und ſein unſichtbahres Blaſen,
Mit Bewundrung anzuſehn.
Er zeugt HErr! von deiner Staͤrke
Wenn man nur zum Augenmerke
Seines Hauches Wirkung nimmt,
Wenn er durch den Luftkreis ſchwimmt.
Menſchen! die das nicht erwegen,
Sehen auf der Luͤfte Bahn,
Wenn die Winde ſich erregen,
Darin nichts beſonders an.
Ja!
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