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Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 1. Hildesheim, 1747.

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Das Buch der Offenbahrung
Zeigt in seiner Wörter Pracht,
Eines grossen Schöpfers Macht.

Seine wundervolle Zeichen
Machen ihn zum GOttes Mann;
Alles muß dem Volke weichen,
Wo er geht als Haupt voran:
Und vor seinen Stab und Plagen,
Muß ein stolzer König zagen:
Meer und Fluth theilt seine Spur,
Vor ihm, wieder die Natur.
Das ist GOttes Allmachts Finger,
Der durch ihn Egypten schrekt;
Und der siegende Bezwinger,
Hat uns die Geschicht entdekt:
Führet er nun GOttes Heere,
So hat er auch GOttes Lehre;
Als ein wahrer GOttes Knecht,
Schreibt er göttlich Licht und Recht.
Eben solche Warheits Proben
Sind in alten Testament,
Durch Propheten aufgehoben,
Die man GOttes Boten nennt:
Künfftige Begebenheiten,
Glück und Unglück, Fried und Streiten,
Wird durch dieser Lehrer Mund,
Lange Jahr vorhero kund.
Kan ein Sterblicher das wissen,
Was des Höchsten Rath beschliest?
Er hats offenbahren müssen,
Was man davon schrifftlich liest:
Denn

Das Buch der Offenbahrung
Zeigt in ſeiner Woͤrter Pracht,
Eines groſſen Schoͤpfers Macht.

Seine wundervolle Zeichen
Machen ihn zum GOttes Mann;
Alles muß dem Volke weichen,
Wo er geht als Haupt voran:
Und vor ſeinen Stab und Plagen,
Muß ein ſtolzer Koͤnig zagen:
Meer und Fluth theilt ſeine Spur,
Vor ihm, wieder die Natur.
Das iſt GOttes Allmachts Finger,
Der durch ihn Egypten ſchrekt;
Und der ſiegende Bezwinger,
Hat uns die Geſchicht entdekt:
Fuͤhret er nun GOttes Heere,
So hat er auch GOttes Lehre;
Als ein wahrer GOttes Knecht,
Schreibt er goͤttlich Licht und Recht.
Eben ſolche Warheits Proben
Sind in alten Teſtament,
Durch Propheten aufgehoben,
Die man GOttes Boten nennt:
Kuͤnfftige Begebenheiten,
Gluͤck und Ungluͤck, Fried und Streiten,
Wird durch dieſer Lehrer Mund,
Lange Jahr vorhero kund.
Kan ein Sterblicher das wiſſen,
Was des Hoͤchſten Rath beſchlieſt?
Er hats offenbahren muͤſſen,
Was man davon ſchrifftlich lieſt:
Denn
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[42/0058] Das Buch der Offenbahrung Zeigt in ſeiner Woͤrter Pracht, Eines groſſen Schoͤpfers Macht. Seine wundervolle Zeichen Machen ihn zum GOttes Mann; Alles muß dem Volke weichen, Wo er geht als Haupt voran: Und vor ſeinen Stab und Plagen, Muß ein ſtolzer Koͤnig zagen: Meer und Fluth theilt ſeine Spur, Vor ihm, wieder die Natur. Das iſt GOttes Allmachts Finger, Der durch ihn Egypten ſchrekt; Und der ſiegende Bezwinger, Hat uns die Geſchicht entdekt: Fuͤhret er nun GOttes Heere, So hat er auch GOttes Lehre; Als ein wahrer GOttes Knecht, Schreibt er goͤttlich Licht und Recht. Eben ſolche Warheits Proben Sind in alten Teſtament, Durch Propheten aufgehoben, Die man GOttes Boten nennt: Kuͤnfftige Begebenheiten, Gluͤck und Ungluͤck, Fried und Streiten, Wird durch dieſer Lehrer Mund, Lange Jahr vorhero kund. Kan ein Sterblicher das wiſſen, Was des Hoͤchſten Rath beſchlieſt? Er hats offenbahren muͤſſen, Was man davon ſchrifftlich lieſt: Denn

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Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 1. Hildesheim, 1747, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen01_1747/58>, abgerufen am 13.05.2024.