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Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 1. Hildesheim, 1747.

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Ernst und Güte GOttes im Donner.
Ernst und Güte GOttes
im Donner.
[Abbildung] Wenn des Donners grauser Knall
Jn dem schwülen Lüfften krachet;
Schlag auf Schlag zum Wiederhall
Brüllender Getösse machet:
Wenn der Blitzen strenger Dufft
Von der Morgenseite brennet,
Siedend drauf nach Abend rennet;
So erschüttert Berg und Klufft:
Baum und Sträuche, Wald und Feld,
Scheint, als würde es zerschellt.
Mitten unter diesen Zorn,
Wenn des Himmels Vesten pochen,
Wird ein wolkenreicher Born
Jn getrennter Lufft zerbrochen:
Und das aufgezogne Naß,
Muß in einen sanfften Regen,
Sich auf dürre Felder legen,
Daß das anfgekeimmte Gras
Und der Saaten dünne Flor,
Wachs aus ihren Schoos hervor.
Dies o Menschen! lehrt den Schlus,
Daß GOtt zwischen Zorn und Grimme,
Bey des Eifers Schwefelgus
Doch mit seiner Gnaden Stimme,
Ein erschrocknes Hertz erfreut:
Daß wenn uns sein Blitzen schrecket,
Er uns doch mit Flügeln decket,
Und zu unsern Besten dreut.
Glaubt ihr! diesen wahren Grund,
So macht GOttes Güte kund.


Die
Ernſt und Guͤte GOttes im Donner.
Ernſt und Guͤte GOttes
im Donner.
[Abbildung] Wenn des Donners grauſer Knall
Jn dem ſchwuͤlen Luͤfften krachet;
Schlag auf Schlag zum Wiederhall
Bruͤllender Getoͤſſe machet:
Wenn der Blitzen ſtrenger Dufft
Von der Morgenſeite brennet,
Siedend drauf nach Abend rennet;
So erſchuͤttert Berg und Klufft:
Baum und Straͤuche, Wald und Feld,
Scheint, als wuͤrde es zerſchellt.
Mitten unter dieſen Zorn,
Wenn des Himmels Veſten pochen,
Wird ein wolkenreicher Born
Jn getrennter Lufft zerbrochen:
Und das aufgezogne Naß,
Muß in einen ſanfften Regen,
Sich auf duͤrre Felder legen,
Daß das anfgekeimmte Gras
Und der Saaten duͤnne Flor,
Wachs aus ihren Schoos hervor.
Dies o Menſchen! lehrt den Schlus,
Daß GOtt zwiſchen Zorn und Grimme,
Bey des Eifers Schwefelgus
Doch mit ſeiner Gnaden Stimme,
Ein erſchrocknes Hertz erfreut:
Daß wenn uns ſein Blitzen ſchrecket,
Er uns doch mit Fluͤgeln decket,
Und zu unſern Beſten dreut.
Glaubt ihr! dieſen wahren Grund,
So macht GOttes Guͤte kund.


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[28/0044] Ernſt und Guͤte GOttes im Donner. Ernſt und Guͤte GOttes im Donner. [Abbildung] Wenn des Donners grauſer Knall Jn dem ſchwuͤlen Luͤfften krachet; Schlag auf Schlag zum Wiederhall Bruͤllender Getoͤſſe machet: Wenn der Blitzen ſtrenger Dufft Von der Morgenſeite brennet, Siedend drauf nach Abend rennet; So erſchuͤttert Berg und Klufft: Baum und Straͤuche, Wald und Feld, Scheint, als wuͤrde es zerſchellt. Mitten unter dieſen Zorn, Wenn des Himmels Veſten pochen, Wird ein wolkenreicher Born Jn getrennter Lufft zerbrochen: Und das aufgezogne Naß, Muß in einen ſanfften Regen, Sich auf duͤrre Felder legen, Daß das anfgekeimmte Gras Und der Saaten duͤnne Flor, Wachs aus ihren Schoos hervor. Dies o Menſchen! lehrt den Schlus, Daß GOtt zwiſchen Zorn und Grimme, Bey des Eifers Schwefelgus Doch mit ſeiner Gnaden Stimme, Ein erſchrocknes Hertz erfreut: Daß wenn uns ſein Blitzen ſchrecket, Er uns doch mit Fluͤgeln decket, Und zu unſern Beſten dreut. Glaubt ihr! dieſen wahren Grund, So macht GOttes Guͤte kund. Die

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Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 1. Hildesheim, 1747, S. 28. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen01_1747/44>, abgerufen am 21.11.2024.