Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 1. Hildesheim, 1747.Die mannigfaltige Weisheit GOttes. Deses in den Schattenbildern Denen Menschen abzuschildern, Jst der Opferdienst erdacht, Welchen GOtt im Gnadenreiche Nebst der Ordnung der Gebräuche Weislich, herrlich kund gemacht Daran sie am Thier gesehen, Was den Heiland ist geschehen. Wer das Unvollkomne meidet, Und das Glaubens-Auge weidet An der Opfer Einrichtung, Der sieht in dem Osterlamme, CHristum an dem Kreuzesstamme Der sieht mit Bewunderung, Warum Opfern, Blutvergiessen, Damahls hat geschehen müssen. Was dem Heiland wiederfahren, Jst vor mehr als tausend Jahren, Jsrael schon abgedrükt. Wer mit Andacht hat betrachtet, Wie ein Priester Opfer schlachtet Und den Gottesdienst beschikt: Der fand in dem Schattenwerke, Eine rechte Glaubens-Stärke. Diese schöne Bilder-Lehre, Die vermehrt der Weisheit Ehre, Wenn man dabei nicht verschweigt, Daß zu Bildern und Figuren Die recht feurigen Naturen Jener Völker sehr geneigt, Die
Die mannigfaltige Weisheit GOttes. Deſes in den Schattenbildern Denen Menſchen abzuſchildern, Jſt der Opferdienſt erdacht, Welchen GOtt im Gnadenreiche Nebſt der Ordnung der Gebraͤuche Weislich, herrlich kund gemacht Daran ſie am Thier geſehen, Was den Heiland iſt geſchehen. Wer das Unvollkomne meidet, Und das Glaubens-Auge weidet An der Opfer Einrichtung, Der ſieht in dem Oſterlamme, CHriſtum an dem Kreuzesſtamme Der ſieht mit Bewunderung, Warum Opfern, Blutvergieſſen, Damahls hat geſchehen muͤſſen. Was dem Heiland wiederfahren, Jſt vor mehr als tauſend Jahren, Jſrael ſchon abgedruͤkt. Wer mit Andacht hat betrachtet, Wie ein Prieſter Opfer ſchlachtet Und den Gottesdienſt beſchikt: Der fand in dem Schattenwerke, Eine rechte Glaubens-Staͤrke. Dieſe ſchoͤne Bilder-Lehre, Die vermehrt der Weisheit Ehre, Wenn man dabei nicht verſchweigt, Daß zu Bildern und Figuren Die recht feurigen Naturen Jener Voͤlker ſehr geneigt, Die
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0377" n="361"/> <fw place="top" type="header">Die mannigfaltige Weisheit GOttes.</fw><lb/> <lg> <l><hi rendition="#in">D</hi>eſes in den Schattenbildern<lb/> Denen Menſchen abzuſchildern,<lb/> Jſt der Opferdienſt erdacht,<lb/> Welchen <hi rendition="#fr">GOtt</hi> im Gnadenreiche<lb/> Nebſt der Ordnung der Gebraͤuche<lb/> Weislich, herrlich kund gemacht<lb/> Daran ſie am Thier geſehen,<lb/> Was den Heiland iſt geſchehen.</l> </lg><lb/> <lg> <l><hi rendition="#in">W</hi>er das Unvollkomne meidet,<lb/> Und das Glaubens-Auge weidet<lb/> An der Opfer Einrichtung,<lb/> Der ſieht in dem Oſterlamme,<lb/> CHriſtum an dem Kreuzesſtamme<lb/> Der ſieht mit Bewunderung,<lb/> Warum Opfern, Blutvergieſſen,<lb/> Damahls hat geſchehen muͤſſen.</l> </lg><lb/> <lg> <l><hi rendition="#in">W</hi>as dem Heiland wiederfahren,<lb/> Jſt vor mehr als tauſend Jahren,<lb/> Jſrael ſchon abgedruͤkt.<lb/> Wer mit Andacht hat betrachtet,<lb/> Wie ein Prieſter Opfer ſchlachtet<lb/> Und den Gottesdienſt beſchikt:<lb/> Der fand in dem Schattenwerke,<lb/> Eine rechte Glaubens-Staͤrke.</l> </lg><lb/> <lg> <l><hi rendition="#in">D</hi>ieſe ſchoͤne Bilder-Lehre,<lb/> Die vermehrt der Weisheit Ehre,<lb/> Wenn man dabei nicht verſchweigt,<lb/> Daß zu Bildern und Figuren<lb/> Die recht feurigen Naturen<lb/> Jener Voͤlker ſehr geneigt,<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Die</fw><lb/></l> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [361/0377]
Die mannigfaltige Weisheit GOttes.
Deſes in den Schattenbildern
Denen Menſchen abzuſchildern,
Jſt der Opferdienſt erdacht,
Welchen GOtt im Gnadenreiche
Nebſt der Ordnung der Gebraͤuche
Weislich, herrlich kund gemacht
Daran ſie am Thier geſehen,
Was den Heiland iſt geſchehen.
Wer das Unvollkomne meidet,
Und das Glaubens-Auge weidet
An der Opfer Einrichtung,
Der ſieht in dem Oſterlamme,
CHriſtum an dem Kreuzesſtamme
Der ſieht mit Bewunderung,
Warum Opfern, Blutvergieſſen,
Damahls hat geſchehen muͤſſen.
Was dem Heiland wiederfahren,
Jſt vor mehr als tauſend Jahren,
Jſrael ſchon abgedruͤkt.
Wer mit Andacht hat betrachtet,
Wie ein Prieſter Opfer ſchlachtet
Und den Gottesdienſt beſchikt:
Der fand in dem Schattenwerke,
Eine rechte Glaubens-Staͤrke.
Dieſe ſchoͤne Bilder-Lehre,
Die vermehrt der Weisheit Ehre,
Wenn man dabei nicht verſchweigt,
Daß zu Bildern und Figuren
Die recht feurigen Naturen
Jener Voͤlker ſehr geneigt,
Die
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |