Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 1. Hildesheim, 1747.

Bild:
<< vorherige Seite

Die mannigfaltige Weisheit GOttes.
Nicht auf einmahl uns anblikt;
Sondern wenn sie näher steiget,
Sich in hellern Glanze zeiget
Und mit stärkern Strahl beglükt:
So must auch von Zeit zu Zeiten,
Sich dis Gnadenlicht ausbreiten.

Welche Weisheit! die verborgen
Zeigte sich an frühen Morgen
Der erst neu erschaffnen Welt!
Damahls ward die Gnaden-Sonne,
Noch in einer dunkeln Wonne
Noch im Schatten vorgestellt;
Bis sich die bestimmten Stunden,
Mit dem Lichte eingefunden.
Der Verheissung Gnadenstrahlen,
Die sich immer klärer mahlen,
Gingen bei der Zeiten Lauf
Da der Knechtschafftsstand noch währet,
Wie die heilge Schrifft uns lehret
Jmmer weiter, heller auf;
Es wird immer mehr beschrieben,
Den wir als Erlöser lieben.
Daß der Heiland müste sterben
Uns das Leben zu erwerben,
Jst in dem Genaden-Bund
Der da ewig feste stehet,
Und auf alle Zeiten gehet
Ein gewisser Glaubensgrund,
Der von allen zu erkennen,
Die den Heiland gläubig nennen.
Diese

Die mannigfaltige Weisheit GOttes.
Nicht auf einmahl uns anblikt;
Sondern wenn ſie naͤher ſteiget,
Sich in hellern Glanze zeiget
Und mit ſtaͤrkern Strahl begluͤkt:
So muſt auch von Zeit zu Zeiten,
Sich dis Gnadenlicht ausbreiten.

Welche Weisheit! die verborgen
Zeigte ſich an fruͤhen Morgen
Der erſt neu erſchaffnen Welt!
Damahls ward die Gnaden-Sonne,
Noch in einer dunkeln Wonne
Noch im Schatten vorgeſtellt;
Bis ſich die beſtimmten Stunden,
Mit dem Lichte eingefunden.
Der Verheiſſung Gnadenſtrahlen,
Die ſich immer klaͤrer mahlen,
Gingen bei der Zeiten Lauf
Da der Knechtſchafftsſtand noch waͤhret,
Wie die heilge Schrifft uns lehret
Jmmer weiter, heller auf;
Es wird immer mehr beſchrieben,
Den wir als Erloͤſer lieben.
Daß der Heiland muͤſte ſterben
Uns das Leben zu erwerben,
Jſt in dem Genaden-Bund
Der da ewig feſte ſtehet,
Und auf alle Zeiten gehet
Ein gewiſſer Glaubensgrund,
Der von allen zu erkennen,
Die den Heiland glaͤubig nennen.
Dieſe
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg>
          <l><pb facs="#f0376" n="360"/><fw place="top" type="header">Die mannigfaltige Weisheit GOttes.</fw><lb/>
Nicht auf einmahl uns anblikt;<lb/>
Sondern wenn &#x017F;ie na&#x0364;her &#x017F;teiget,<lb/>
Sich in hellern Glanze zeiget<lb/>
Und mit &#x017F;ta&#x0364;rkern Strahl beglu&#x0364;kt:<lb/>
So mu&#x017F;t auch von Zeit zu Zeiten,<lb/>
Sich dis Gnadenlicht ausbreiten.</l>
        </lg><lb/>
        <lg>
          <l><hi rendition="#in">W</hi>elche Weisheit! die verborgen<lb/>
Zeigte &#x017F;ich an fru&#x0364;hen Morgen<lb/>
Der er&#x017F;t neu er&#x017F;chaffnen Welt!<lb/>
Damahls ward die Gnaden-Sonne,<lb/>
Noch in einer dunkeln Wonne<lb/>
Noch im Schatten vorge&#x017F;tellt;<lb/>
Bis &#x017F;ich die be&#x017F;timmten Stunden,<lb/>
Mit dem Lichte eingefunden.</l>
        </lg><lb/>
        <lg>
          <l><hi rendition="#in">D</hi>er Verhei&#x017F;&#x017F;ung Gnaden&#x017F;trahlen,<lb/>
Die &#x017F;ich immer kla&#x0364;rer mahlen,<lb/>
Gingen bei der Zeiten Lauf<lb/>
Da der Knecht&#x017F;chaffts&#x017F;tand noch wa&#x0364;hret,<lb/>
Wie die heilge Schrifft uns lehret<lb/>
Jmmer weiter, heller auf;<lb/>
Es wird immer mehr be&#x017F;chrieben,<lb/>
Den wir als Erlo&#x0364;&#x017F;er lieben.</l>
        </lg><lb/>
        <lg>
          <l><hi rendition="#in">D</hi>aß der Heiland mu&#x0364;&#x017F;te &#x017F;terben<lb/>
Uns das Leben zu erwerben,<lb/>
J&#x017F;t in dem Genaden-Bund<lb/>
Der da ewig fe&#x017F;te &#x017F;tehet,<lb/>
Und auf alle Zeiten gehet<lb/>
Ein gewi&#x017F;&#x017F;er Glaubensgrund,<lb/>
Der von allen zu erkennen,<lb/>
Die den Heiland gla&#x0364;ubig nennen.</l>
        </lg><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch">Die&#x017F;e</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[360/0376] Die mannigfaltige Weisheit GOttes. Nicht auf einmahl uns anblikt; Sondern wenn ſie naͤher ſteiget, Sich in hellern Glanze zeiget Und mit ſtaͤrkern Strahl begluͤkt: So muſt auch von Zeit zu Zeiten, Sich dis Gnadenlicht ausbreiten. Welche Weisheit! die verborgen Zeigte ſich an fruͤhen Morgen Der erſt neu erſchaffnen Welt! Damahls ward die Gnaden-Sonne, Noch in einer dunkeln Wonne Noch im Schatten vorgeſtellt; Bis ſich die beſtimmten Stunden, Mit dem Lichte eingefunden. Der Verheiſſung Gnadenſtrahlen, Die ſich immer klaͤrer mahlen, Gingen bei der Zeiten Lauf Da der Knechtſchafftsſtand noch waͤhret, Wie die heilge Schrifft uns lehret Jmmer weiter, heller auf; Es wird immer mehr beſchrieben, Den wir als Erloͤſer lieben. Daß der Heiland muͤſte ſterben Uns das Leben zu erwerben, Jſt in dem Genaden-Bund Der da ewig feſte ſtehet, Und auf alle Zeiten gehet Ein gewiſſer Glaubensgrund, Der von allen zu erkennen, Die den Heiland glaͤubig nennen. Dieſe

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen01_1747
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen01_1747/376
Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 1. Hildesheim, 1747, S. 360. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen01_1747/376>, abgerufen am 04.05.2024.