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Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 1. Hildesheim, 1747.

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Der Sternen Himmel
Die unaufhörlich Flammen spein:
Man siehet der Planeten Ballen,
Sich welzen und doch nimmer fallen,
Wie stark muß ihr Erhalter sein?

Schwingt euch auf Flügeln der Gedanken,
Noch über die Planeten Welt,
Beseht die ausgedehnten Schranken
Des Raums, was der vor Sterne hält;
Beherrscht des Pöbels albern Meinen:
So werden euch da Sonnen scheinen,
Wo ihr anjezt nur Sternchen seht;
So dienen euch die Feuer-Meere,
Zum Zeugnis, daß des Höchsten Ehre
Von tausend Welten wird erhöht.
Was vor ein glänzend herrlich prangen,
Entdekt das Aug in dem Revier,
Wo so viel Sonnenkörper hangen,
Jn mehr als güldner Pracht und Zier:
Der Wiz erstarrt von Glanz betäubet,
Der Geist der mit Bewundrung gläubet
Wird dadurch unvermerkt entzükt,
Jhm deucht, daß er in diesem Lichte,
Des höchsten Wesens Angesichte,
Jn majestätscher Pracht erblikt.
Wer weiß was in den weiten Grenzen,
Des Oberreiches der Natur
Verborgen, da viel Sonnen glänzen,
Von unterschiedner Größ, Figur;
Vielleicht wird da zu GOttes Ehren,
Wie viele Weisen glaublich lehren,
Auch

Der Sternen Himmel
Die unaufhoͤrlich Flammen ſpein:
Man ſiehet der Planeten Ballen,
Sich welzen und doch nimmer fallen,
Wie ſtark muß ihr Erhalter ſein?

Schwingt euch auf Fluͤgeln der Gedanken,
Noch uͤber die Planeten Welt,
Beſeht die ausgedehnten Schranken
Des Raums, was der vor Sterne haͤlt;
Beherrſcht des Poͤbels albern Meinen:
So werden euch da Sonnen ſcheinen,
Wo ihr anjezt nur Sternchen ſeht;
So dienen euch die Feuer-Meere,
Zum Zeugnis, daß des Hoͤchſten Ehre
Von tauſend Welten wird erhoͤht.
Was vor ein glaͤnzend herrlich prangen,
Entdekt das Aug in dem Revier,
Wo ſo viel Sonnenkoͤrper hangen,
Jn mehr als guͤldner Pracht und Zier:
Der Wiz erſtarrt von Glanz betaͤubet,
Der Geiſt der mit Bewundrung glaͤubet
Wird dadurch unvermerkt entzuͤkt,
Jhm deucht, daß er in dieſem Lichte,
Des hoͤchſten Weſens Angeſichte,
Jn majeſtaͤtſcher Pracht erblikt.
Wer weiß was in den weiten Grenzen,
Des Oberreiches der Natur
Verborgen, da viel Sonnen glaͤnzen,
Von unterſchiedner Groͤß, Figur;
Vielleicht wird da zu GOttes Ehren,
Wie viele Weiſen glaublich lehren,
Auch
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[326/0342] Der Sternen Himmel Die unaufhoͤrlich Flammen ſpein: Man ſiehet der Planeten Ballen, Sich welzen und doch nimmer fallen, Wie ſtark muß ihr Erhalter ſein? Schwingt euch auf Fluͤgeln der Gedanken, Noch uͤber die Planeten Welt, Beſeht die ausgedehnten Schranken Des Raums, was der vor Sterne haͤlt; Beherrſcht des Poͤbels albern Meinen: So werden euch da Sonnen ſcheinen, Wo ihr anjezt nur Sternchen ſeht; So dienen euch die Feuer-Meere, Zum Zeugnis, daß des Hoͤchſten Ehre Von tauſend Welten wird erhoͤht. Was vor ein glaͤnzend herrlich prangen, Entdekt das Aug in dem Revier, Wo ſo viel Sonnenkoͤrper hangen, Jn mehr als guͤldner Pracht und Zier: Der Wiz erſtarrt von Glanz betaͤubet, Der Geiſt der mit Bewundrung glaͤubet Wird dadurch unvermerkt entzuͤkt, Jhm deucht, daß er in dieſem Lichte, Des hoͤchſten Weſens Angeſichte, Jn majeſtaͤtſcher Pracht erblikt. Wer weiß was in den weiten Grenzen, Des Oberreiches der Natur Verborgen, da viel Sonnen glaͤnzen, Von unterſchiedner Groͤß, Figur; Vielleicht wird da zu GOttes Ehren, Wie viele Weiſen glaublich lehren, Auch

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Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 1. Hildesheim, 1747, S. 326. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen01_1747/342>, abgerufen am 21.11.2024.