Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 1. Hildesheim, 1747.
Ein Stern der faßt mit seinen Flammen, Oft viele tausend Meilen ein, Bringt man die Zahl von zehn zusammen, Wie gros wird nicht die Rechnung sein: Nun häuffe so viel Millionen Die wir als güldne Himmels Kronen, Am blauen Firmamente sehn. Da ein Gestirn so weit sich strekket, Den Raum von solcher Breite dekket, Was vor ein Umfang wird entstehn? O! unermeßlich grosses Wesen, So kann man deine Majestät, Die grösser, als der Himmel lesen, An dem, was sich im Sternkreis dreht. Ach armer Wiz der blöden Seelen, Wer kan des Höchsten Größ erzählen? Die ihr dies wollt, ihr seid zu dreist, Bedenkt, ihr könt ja an den Sternen Die keiner zählen kann, erlernen, Daß GOttes Größ unendlich heist. O! welch ein Blik, wenn wir erwegen, Der Jrrgestirne flammend Heer, Daß sich in abgemeßnen Regen Beständig welzt ums Sonnen-Meer. O! welche Weisheit, welche Stärke, Regiert und hält die Feuerwerke, Die X 3
Ein Stern der faßt mit ſeinen Flammen, Oft viele tauſend Meilen ein, Bringt man die Zahl von zehn zuſammen, Wie gros wird nicht die Rechnung ſein: Nun haͤuffe ſo viel Millionen Die wir als guͤldne Himmels Kronen, Am blauen Firmamente ſehn. Da ein Geſtirn ſo weit ſich ſtrekket, Den Raum von ſolcher Breite dekket, Was vor ein Umfang wird entſtehn? O! unermeßlich groſſes Weſen, So kann man deine Majeſtaͤt, Die groͤſſer, als der Himmel leſen, An dem, was ſich im Sternkreis dreht. Ach armer Wiz der bloͤden Seelen, Wer kan des Hoͤchſten Groͤß erzaͤhlen? Die ihr dies wollt, ihr ſeid zu dreiſt, Bedenkt, ihr koͤnt ja an den Sternen Die keiner zaͤhlen kann, erlernen, Daß GOttes Groͤß unendlich heiſt. O! welch ein Blik, wenn wir erwegen, Der Jrrgeſtirne flammend Heer, Daß ſich in abgemeßnen Regen Beſtaͤndig welzt ums Sonnen-Meer. O! welche Weisheit, welche Staͤrke, Regiert und haͤlt die Feuerwerke, Die X 3
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zur Verherrligung des Schoͤpfers.
Da Stern auf Stern, da Strahl auf Strahl
Dem Augenſchein nach, in den Kreiſen,
Sich uns, wie guͤldne Saaten weiſen,
O! welche ungeheure Zahl!
Ein Stern der faßt mit ſeinen Flammen,
Oft viele tauſend Meilen ein,
Bringt man die Zahl von zehn zuſammen,
Wie gros wird nicht die Rechnung ſein:
Nun haͤuffe ſo viel Millionen
Die wir als guͤldne Himmels Kronen,
Am blauen Firmamente ſehn.
Da ein Geſtirn ſo weit ſich ſtrekket,
Den Raum von ſolcher Breite dekket,
Was vor ein Umfang wird entſtehn?
O! unermeßlich groſſes Weſen,
So kann man deine Majeſtaͤt,
Die groͤſſer, als der Himmel leſen,
An dem, was ſich im Sternkreis dreht.
Ach armer Wiz der bloͤden Seelen,
Wer kan des Hoͤchſten Groͤß erzaͤhlen?
Die ihr dies wollt, ihr ſeid zu dreiſt,
Bedenkt, ihr koͤnt ja an den Sternen
Die keiner zaͤhlen kann, erlernen,
Daß GOttes Groͤß unendlich heiſt.
O! welch ein Blik, wenn wir erwegen,
Der Jrrgeſtirne flammend Heer,
Daß ſich in abgemeßnen Regen
Beſtaͤndig welzt ums Sonnen-Meer.
O! welche Weisheit, welche Staͤrke,
Regiert und haͤlt die Feuerwerke,
Die
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