Jhr, die allergrößten Tohren, Die durch eigne Schuld verlohren; Weil er die verderben kan, Die ihm Unrecht vor gethan!
GOtt der sieht das bange Sehnen Derer die der Kummer nagt, Er zählt alle Angst und Thränen Derer, die das Elend plagt: Höret dies und last das Weinen, Traurige! euch wird erscheinen, Nach dem düstren Ungemach, Ein vergnügter Sonnen Tag.
O! HErr drük mir ins Gemüthe, Daß du alles, alles weist; Wie aus deiner Wunder-Güte, Nichts als Gutes zu uns fleußt: Gib daß ich beim Thun und Lassen, Möge stets zu Herzen fassen: GOtt! der sieht dein Handeln an, Denke nach, was du gethan!
Die
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Die Allwiſſenheit GOttes.
Jhr, die allergroͤßten Tohren, Die durch eigne Schuld verlohren; Weil er die verderben kan, Die ihm Unrecht vor gethan!
GOtt der ſieht das bange Sehnen Derer die der Kummer nagt, Er zaͤhlt alle Angſt und Thraͤnen Derer, die das Elend plagt: Hoͤret dies und laſt das Weinen, Traurige! euch wird erſcheinen, Nach dem duͤſtren Ungemach, Ein vergnuͤgter Sonnen Tag.
O! HErr druͤk mir ins Gemuͤthe, Daß du alles, alles weiſt; Wie aus deiner Wunder-Guͤte, Nichts als Gutes zu uns fleußt: Gib daß ich beim Thun und Laſſen, Moͤge ſtets zu Herzen faſſen: GOtt! der ſieht dein Handeln an, Denke nach, was du gethan!
Die
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Die Allwiſſenheit GOttes.
Jhr, die allergroͤßten Tohren,
Die durch eigne Schuld verlohren;
Weil er die verderben kan,
Die ihm Unrecht vor gethan!
GOtt der ſieht das bange Sehnen
Derer die der Kummer nagt,
Er zaͤhlt alle Angſt und Thraͤnen
Derer, die das Elend plagt:
Hoͤret dies und laſt das Weinen,
Traurige! euch wird erſcheinen,
Nach dem duͤſtren Ungemach,
Ein vergnuͤgter Sonnen Tag.
O! HErr druͤk mir ins Gemuͤthe,
Daß du alles, alles weiſt;
Wie aus deiner Wunder-Guͤte,
Nichts als Gutes zu uns fleußt:
Gib daß ich beim Thun und Laſſen,
Moͤge ſtets zu Herzen faſſen:
GOtt! der ſieht dein Handeln an,
Denke nach, was du gethan!
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Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 1. Hildesheim, 1747, S. 261. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen01_1747/277>, abgerufen am 21.07.2024.
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